Ersteindruck aus dem Doom-Test - Ein Herz aus Geschwindigkeit

Petra Schmitz arbeitet am Test der Singleplayer-Kampagne von Doom und fühlt sich fast wie in den 90ern.

Doom - Erstes Fazit zur Solo-Kampagne des Oldschool-Shooters Video starten 16:03 Doom - Erstes Fazit zur Solo-Kampagne des Oldschool-Shooters

In den ersten paar Minuten meines Doom-Tests mutet es seltsam an: Das Spiel sieht einerseits so verflixt realistisch aus - zumindest so realistisch, wie ein Shooter heute eben aussehen kann, der auf dem Mars und in der Hölle spielt - und dann schweben da so neongrüne Rüstungs-Powerups über irgendwelchen Rohren in der Luft.

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Aber ich kann beruhigen, man gewöhnt sich an diese Darstellungsschere, an diesen Mix aus schicker Gegenwartsgrafik und Elementen aus der frühen Shooter-Geschichte. Zumal sich Doom auch viel mehr wie frühe Shooter-Geschichte anfühlt. Ungeachtet der Grafik und der ganzen neumodischen Upgrade-Optionen für meinen tapferen Marine.

Die Autorin
Insbesondere die Shooter von id Software standen in Petras Gunst immer ganz weit oben (Ausnahmen wie Rage bestätigen die Regel). Klares Design und schnörkellose Action gehen einfach nicht kaputt. Die Zeiten, in denen sie heimlich im Informatikunterricht id-Shooter spielen musste, weil's zu Hause nicht die passende Hardware gab, sind aber glücklicherweise lange vorbei.

Die ersten Gehversuche in Doom habe ich an der PlayStation 4 gemacht, und das war für jemanden wie mich, der Fadenkreuze am liebsten und am besten mit der Maus platziert und Bewegungen über WASD verinnerlicht hat, vergleichsweise mühsam. Neidisch schaute ich auf den Kollegen Stange, der mit dem Controller geschickt umhertänzelte und zielsicher die Schüsse setzte. Inzwischen teste ich Doom am PC. Es ist eine wahre Freude.

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Denn ob man nun Controller-Jongleur oder PC-Fan ist: Doom versetzt Spieler in einen Shooter-Flow, den ich selbst bei den jüngsten Wolfenstein-Titeln nicht so intensiv erlebt habe. Tempo ist wahrlich das Herz des Spiels, die restlichen Organe sind die Monster, die Waffen und die damit verbundenen Gore-Effekte.

Selbst die von vielen eher skeptisch betrachteten Glory Kills empfinde ich nicht als Bremsen. Für mich sind sie toll animierte, vor Blut triefende Medi-Packs, die obendrein Munition sparen. Und beides ist wichtig, will man nicht nach ein paar Minuten nur mit einer pinzigen Energiepistole und halb tot vor einem Hellknight stehen.

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Suchen und Entdecken

Regelrecht gefeiert habe ich den Fund der ersten Schlüsselkarte, ohne blaues und gelbes Plastik ist ein Doom nicht komplett. Ob und wie sehr mir die Jagd nach den Türöffnern in den doch teilweise verflixt komplex gebauten und recht offnen Levels später noch auf den Keks gehen wird - abwarten.

Nach und nach rüsten wir unseren Marine auf. Nach und nach rüsten wir unseren Marine auf.

Momentan empfinde ich das Suchen und Entdecken von Sammelkram, Upgrades für Gesundheit, Rüstung sowie Munition und Runenprüfungen noch als herrlich kurzweilig. Zumal ich weiß, dass es besser ist, sich so gut wie möglich auf die immer größer und biestiger werdenden Gegner vorzubereiten.

Ach ja, eine Story hat Doom auch, aber immer, wenn Dr. Samuel Hayden oder seine Gegenspielerin Olivia Pierce mich für wenige Minuten volltextet, will ich schon wieder weiter, Imps, Hellknights und anderes Dämonengekröse in die Hölle sprengen.

Trotzdem ist es irgendwie spannend, denn wer von den beiden gut oder böse ist und wie sich die Gesinnung meines Marines in all dem verortet, wird aktuell noch hübsch kryptisch gehalten. Ein bisschen enttäuscht bin allerdings schon, dass niemand auf dem Mars »Betruger« zu heißen scheint. Hier einen Zwinker-Smiley denken.

Olivia Pierce, wahrscheinlich glühendes Höllenfangirl, erzählt uns was. Olivia Pierce, wahrscheinlich glühendes Höllenfangirl, erzählt uns was.

Aktuell stehen für mich nur zwei Fragen bezüglich der Kampagne im Raum. Erstens: Nutzt sich Doom nach einer Weile ab, bin ich nach acht oder neun Stunden im Spiel immer noch so Feuer und Flamme wie jetzt? Zweitens: Wie sehr kann ich meinen Marine individualisieren, so dass er perfekt auf meine Spielweise zugeschnitten ist? Bis ich darauf Antworten habe, werden sich noch ein paar Extremitäten auf dem Mars verteilen.

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Und dann ist da ja noch der Multiplayer-Test zu Doom, durch den sich Kollege Johannes Rohe parallel zu mir schrotet. Wie schlagen sich die Mehrspieler-Matches? Sind Doppelschrotflinte und Nahkampfkill noch immer die tödlichste Kombo? Es bleibt also spannend. Im Laufe der nächsten Woche wissen wir mehr. Bis dahin treibe ich mich absolut unpassend zu Pfingsten in der Hölle rum.

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