Keine Draufsicht mehr, sondern Ich-Perspektive wie im Ego-Shooter. Keine Rundenkämpfe mehr, sondern Echtzeit-Ballerei wie im Ego-Shooter. Keine Teammitglieder mehr, sondern ein Alleingang wie im Ego-Shooter. Ist das noch Fallout? Auf der E3 präsentierte Bethesda eine halbe Stunde Spielszenen aus dem mit Spannung erwarteten Rollenspiel Fallout 3, und wir können nun sagen: Ja, das ist noch Fallout.
Die Neuerungen dürften vor allem deshalb funktionieren, weil der Kern des Klassikers (letzter echter Serienteil: 1998) unangetastet bleibt. Mit den ersten Tönen der schnulzigen 40er-Jahre-Musik und den Auftaktworten „Krieg… Krieg ist immer gleich“ ist die eigenwillige Endzeit-Atmosphäre der Vorgänger wiederhergestellt und bleibt während der Präsentation durchgehend intakt. Die Handlung beginnt in Bunker 101, den die Insassen auch 200 Jahre nach dem Atomkrieg noch nicht geöffnet haben. Als eines Tages Ihr Vater verschwindet, brechen Sie auf in die unbekannte Außenwelt, um nach ihm zu suchen.
Dort draußen ist die Engine des Rollenspiel Oblivion am Werk, was in erster Linie bedeutet: Fallout hat zum ersten Mal eine durchgehende Spielwelt statt einer Reisekarte. Durchgehend zumindest, bis Sie auf eine Tür treffen; das Gebäudeinnere selbst der kleinsten Hütte muss Fallout 3 nachladen. Von der optischen Pracht eines Oblivion ist das Atom-Rollenspiel raketenweit entfernt -- die Schattenseite des Endzeit-Szenarios. Weil Vegetation fehlt und düstere Farben die Palette bestimmen, bleiben nur Ruinen und Wracks als beherrschende Schmuckelemente. „Unser Motto war: Trümmer sind die neuen Bäume -- machen wir sie überall hin!“, scherzt der Chefdesigner Todd Howard in Anspielung auf die reichliche Speedtree-Vegetation Oblivions.
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