Fallout: Ein Star der Amazon-Serie musste für seine Rolle bis zu 5 Stunden in der Maske sitzen

Walton Goggins spielt einen Ghul und diese Rolle verlangte nicht nur einiges an Geduld von ihm ab, sondern verunsicherte ihn zunächst auch enorm.

Kein CGI, sondern aufwendiges Make-Up: Walton Goggins spielt in Fallout den Ghul Cooper Howard. Bildquelle: Amazon Kein CGI, sondern aufwendiges Make-Up: Walton Goggins spielt in Fallout den Ghul Cooper Howard. Bildquelle: Amazon

In modernen Film- und Serienproduktionen werden zahlreiche Effekte nicht durch praktische Hilfsmittel am Set, sondern nachträglich am Computer via CGI (Computer Generated Imagery) umgesetzt. Das betrifft aber nicht nur Explosionen oder anderes Spektakel. Auch die Gesichter der Schauspielerinnen und Schauspieler werden immer öfter digital nachbearbeitet, um einen gewünschten Look zu erzeugen.

In der Fallout-Serie auf Amazon ist das anders. Hier wird - größtenteils - noch auf echtes Make-Up zurückgegriffen, damit der Darsteller Walton Goggins (Ant-Man and the Wasp, The Hateful Eight) in die Rolle des Ghuls Cooper Howard schlüpfen kann.

Im Interview mit uns hat Goggins erzählt, wie aufwendig sein Make-Up war und weshalb er noch während der Drehbarbeiten sehr verunsichert war.Einen ersten Vorgeschmack auf das Ergebnis liefert euch diese Szene aus der Serie:

Fallout: In der ersten Szene aus der Serie trifft die Vaultbewohnerin auf einen Kopfgeldjäger Video starten 1:59 Fallout: In der ersten Szene aus der Serie trifft die Vaultbewohnerin auf einen Kopfgeldjäger

Der anstrengendste Teil der ganzen Erfahrung

Bleiben wir zunächst beim Make-Up. Schon beim ersten Anblick des zerfurchten und von Narben übersäten Gesichts des Ghuls wird Zuschauern klar, dass hier einiges an Arbeit seitens der Maskenbildner reingeflossen ist.

Tatsächlich verrät uns Walton Goggins, dass das Anlegen seiner Ghul-Prosthetik anfangs noch satte fünf Stunden gedauert hat. Wenn man bedenkt, dass der Schauspieler diese Maske jeden Tag aufs Neue anlegen muss, wird schnell klar, wie viel Geduld er aufbringen musste.

Immerhin: Im späteren Verlauf der Dreharbeiten gelang es den Make-Up-Artists, den Prozess auf annehmbare eindreiviertel Stunden zu reduzieren. Mühsam war es laut Goggins dennoch:

Das war der schwierigste Teil der ganzen Erfahrung. Und das, was mich am meisten verunsichert hat, als wir mit dem Prozess begannen. Wir haben am Anfang so viele verschiedene Iterationen durchlaufen. Es ging in den Gesprächen hin und her. […] Und wir haben uns alle darauf geeinigt, dass wir wollten, dass sich das Publikum auf diese Person einlässt und sich nicht von ihr abgestoßen fühlt. Und ich glaube, das ist uns auch gelungen.

Wir wollten, dass alles in seinem Gesicht eine Geschichte hat, vom Hals über sein Ohr bis hin zu den verstrahlten Ohrläppchen und dem kleinen Fleck auf seinem Kopf. Alles davon hat eine Geschichte, so wie sein Gesicht eine Geschichte darüber ist, wie das Leben in den letzten 200 Jahren auf dieser Welt war.

»Ergibt irgendwas von diesem Zeug Sinn?«

Kommen wir zu dem Part mit der Verunsicherung. Walton Goggins meinte damit nicht seine eigenen schauspielerischen Fähigkeiten, sondern bezieht sich ebenfalls auf die aufwendige Maske in seinem Gesicht.

Würde das Publikum verstehen können, was ich fühle? Diese Frage beschäftigte den Schauspieler am Set die ganze Zeit. Schließlich könnte es unter all den aufgelegten künstlichen Hautschichten passieren, dass sein Gesicht an Ausdrucksfähigkeit verliert, und das ist neben der Stimme nun mal das wichtigste Arbeitsmittel eines Charaktermimen.

Was mich am meisten verunsicherte, war die Frage, ob das Publikum, sobald die Kameras liefen, wirklich in der Lage sein würde, zu verstehen, was ich fühle. Ich benutze mein Gesicht, auch wenn ich das selbst gar nicht merke. Ich setze mein Gesicht nicht absichtlich ein, um Gefühle auszudrücken. Daran denke ich nicht. Aber so machen [Schauspieler] das.

Nach jeder Aufnahme habe ich Jonah [Regisseur Jonathan Nolan] gefragt: Siehst du irgendetwas? Siehst du [irgendein Gefühl]… Ergibt irgendetwas von dem Zeug einen Sinn? Und er sagte: Wir sehen alles. Wir sehen alles und es ist alles in deinen Augen. Und sie machten [die Gesichtsprothese] dünn und elastisch genug, um die größten Bewegungen in meinem Gesicht abzubilden. Das hat meine Ängste zerstreut.

Walton Goggins hat also noch seinen Frieden mit der aufwendigen Schminkerei gemacht und sich auch vor laufender Kamera in die Rolle als Ghul eingefunden. Doch das war nicht die einzige interessante Geschichte rund um die Fallout-Serie, die wir in unseren Interviews mit dem Cast erfahren haben. Weitere Aussagen und Infos zur Zukunft der Serie haben wir euch im obigen Kasten verlinkt.

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