Far Cry 3: Blood Dragon - Creative Director verlässt Ubisoft

Dean Evans verlässt Ubisoft. Er war wohl vielen Spielern vor allem wegen seiner Rolle als Creative Director von Far Cry 3: Blood Dragon bekannt.

Der Creative Director von Far Cry 3: Blood Dragon hat nach 12 Jahren bei Ubisoft den Publisher verlassen. Der Creative Director von Far Cry 3: Blood Dragon hat nach 12 Jahren bei Ubisoft den Publisher verlassen.

Wer erinnert sich noch an das herrlich trashige Far Cry 3: Blood Dragon? Das satirische Actionspektakel bereitete uns 2014 enorm viel Freude und heimste folgerichtig eine 80er-Wertung ein. Jetzt verlässt der Creative Director des Spiels, Dean Evans, Ubisoft. 12 Jahre hatte er in der Firma verbracht. Neben Far Cry 3: Blood Dragon arbeitete er auch an anderen Titeln der »Far Cry«-Serie, diversen »Splinter Cell«-Spielen und der »Assassin's Creed«-Reihe mit.

Seine Entscheidung fiel, nachdem ein nicht näher genanntes Projekt bei Ubisoft auf Eis gelegt wurde. Daraufhin bot ihm seit Arbeitgeber eine Stelle in der leitenden Redaktionsgruppe in Paris an, welcher vom PR-Chef Serge Hascoet geleitet wird. Dieses Angebot lehnte er jedoch ab und entschloss sich neue Wege zu beschreiten.

"Ich werde dieses Jahr 40 und es ist so ein verdammtes Klischee aber man denkt nicht mehr so, wie zu der Zeit, als man noch 30 wurde. Diese Meilensteine - man beginnt darüber nachzudenken, was man wirklich machen will und ob man die richtigen Entscheidungen trifft."

Laut Evans Aussagen gegenüber der Webseite Game Informer, gab es keinen Streit und er verlässt Ubisoft im Guten. Er habe das Bedürfnis, zurück nach England zu gehen und sich eine Auszeit zu nehmen, um zu reisen: »Ich bin jetzt seit über 20 Jahren in dieser Branche tätig, fast 12 davon bei Ubisoft. Ich habe mir nie wirklich eine Pause gegönnt.«

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Weg von Triple-A-Produktionen

Die Spielentwicklung will er jedoch nicht an den Nagel hängen. Künftig möchte er sich aber keinen Bombast-Shootern mehr widmen, sondern in einem kleinen Team arbeiten und sehen, was die Branche abseits der AAA-Entwicklung zu bieten hat. Er sei bereit, dafür auch sein eigenes Studio zu gründen.

Er wolle neue Wege hinsichtlich des Game Designs gehen und bewundere vor allem die Ideen von Brie Code. Die ehemalige Ubisoft-Mitarbeiterin war Lead-Programmiererin von Child of Light und ist nun CEO und Creative Director des von ihr gegründeten Indie-Entwicklers Tru Luv. Evans spricht in diesem Zusammenhang auch von der Problematik, dass es in der Branche viele Dinosaurier oder, wie er sie nennt, Design-aurier gebe.

"Es gibt immer noch diese 40 Jahre alten Typen, die Spiele für 40-Jährige machen. Niemand wird sich einen Dreck darum kümmern. Ich glaube, dass die Zukunft nicht aus Spielen besteht, die wir als Creators machen, sondern dass wir virtuelle Welten erschaffen und den Spielern Wekrzeuge und Systeme an die Hand geben, die sie dazu befähigen, endlose Zahlen von Spielen zu erschaffen."

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Die Kinder sind unsere Zukunft

Künftig werden Orte für Spieler geschaffen, in denen sie existieren können und nicht einfach nur spielen. Um zu diesem Punkt zu gleangen, müssen jedoch jüngere Demographien analysiert werden, so Evans.

"Ich beschäftige mich so viel es geht, mit den Kindern von Freunden, um zu sehen, wie gut sie in den Dingen sind, die sie tun und welch unglaubliche und fesselnde Zielgruppe sie sind. Ich denke, wir haben das mächtigste Unterhaltungsmedium auf dem Planeten und [gleichzeitig] ignorieren wir die Zukunft des Planeten. Wir machen keine Spiele für diese Zielgruppe, mit dem Budget und der Aufmerksamkeit, die sie verdient."

Vielleicht hat Evans noch nichts von Roblox gehört. Das Spiel ist eine Art Minecraft, im Lego-Design und auf junge Spieler zugeschnitten. Es verfolgt ziemlich genau das beschriebene Prinzip, den Spielern Tools zur Verfügung zu stellen, mit denen sie schier endlos kreativ sein können.

Alleine Kinder unter 13 Jahren spielen monatlich über 50 Millionen Stunden Roblox. Ob Roblox, welches auch auf Mikrotransaktionen zurückgreift, jedoch auch aus ethischer Sicht so kinderfreundlich ist, wie es sich Evans möglicherweise wünscht, steht auf einem anderen Blatt.

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