Seit Jahresbeginn sind viele verschiedene Smartphones durch meine Hände gewandert – von Oberklasse-Geräten für 1.500 Euro bis hin zu Budget-Modellen ab rund 200 Euro. Zuletzt lag das Samsung Galaxy A56 auf dem Schreibtisch.
Das Mittelklasse-Handy bietet, wie bei Samsungs A-Reihe üblich, eine IP67-Zertifizierung. Gerade jetzt, wo die Outdoor-Saison startet und das Smartphone am See, im Garten oder auf Reisen ständig dabei ist, empfinde ich einen guten Schutz vor Schmutz und Wasser als essenziell.
In der Preisklasse unter 500 Euro ist das aber leider noch kein Standard, auch wenn so langsam mehr und mehr Geräte mit einem solchen Schutz daherkommen. So ist beispielsweise das Nothing Phone (3a) Pro für 460 Euro lediglich geschützt gegen Spritzwasser, ebenso das Poco M7 Pro für 200 Euro.
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Was bedeutet IP67 eigentlich?
IP steht für "Ingress Protection" und gibt an, wie gut ein Gerät gegen das Eindringen von Fremdkörpern und Wasser geschützt ist.
Die erste Ziffer (von 0 bis 6) gibt den Schutz gegen Fremdkörper (etwa Staub) und Berührung an, während die zweite Ziffer (von 0 bis 9) den Wasserschutz definiert. Je höher die Zahl, desto besser der Schutz.
Hier eine Übersicht der gängigsten IP-Zertifizierungen bei Smartphones:
IP-Schutzart | Staubschutz | Wasserschutz |
---|---|---|
IP54 | Schutz gegen Staub in schädigender Menge | Schutz gegen allseitiges Spritzwasser |
IP64 | Staubdicht | Schutz gegen allseitiges Spritzwasser |
IP67 | Staubdicht | Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen (bis 1 Meter für 30 Minuten) |
IP68 | Staubdicht | Schutz gegen dauerndes Untertauchen |
IP69 | Staubdicht | Geschützt gegen Hochdruck und hohe Strahlwassertemperaturen mit Flachstrahldrüse |
Die IP67-Schutzart bedeutet also, dass das Gerät einerseits vollständig staubdicht ist und andererseits einem zeitweiligen Untertauchen in bis zu einem Meter tiefem Wasser für bis zu 30 Minuten standhalten kann.
Das ist ein deutlich besserer Schutz als IP54- oder IP64-Zertifizierungen anderer Handys, die nur vor Spritzwasser schützen.
Darum sollten auch günstige Smartphones besser geschützt sein
Mit einem vollständigen Wasserschutz seid ihr im Fall der Fälle immer auf der sicheren Seite. Fällt das Handy mal ins Spülbecken, in die Toilette, in den Pool oder ins Meer; vielleicht verschüttet auch jemand ein Getränk versehentlich über eurem Handy oder ihr bekommt auf dem Festival eine Bierdusche ab – dabei kann ein vernünftiger Wasserschutz einen Unterschied machen.
Wichtig: Die IP-Tests werden immer mit Süßwasser durchgeführt. Die Zertifizierung bezieht sich also nicht auf andere Flüssigkeiten oder Wasser, dem etwa Seife oder Chlor zugesetzt ist, noch gilt es für salziges Meerwasser. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit bei einem IP67-Schutz hoch, dass euer Smartphones einen solchen Unfall unbeschadet übersteht.
Garantiefall Wasserschaden
Auch wenn Smartphones wasserdicht zertifiziert sind, deckt die Garantie in der Regel keine Wasserschäden ab, das schreibt unter anderem Apple im eigenen Support-Forum. Das ist zwar ärgerlich, aber nachvollziehbar. Die Hersteller können nämlich nur feststellen, dass eine Flüssigkeit eingedrungen ist, nicht aber, wie es dazu gekommen ist. War das Handy möglicherweise beschädigt, fehlte die SIM-Kartenschublade? War es länger als 30 Minuten im Wasser oder tiefer als einen Meter? Im Fall der Fälle wird ein solcher Schaden zumeist nicht übernommen, falls ihr keine gesonderte Geräteversicherung oder Ähnliches abgeschlossen habt.
Aus diesem Grund solltet ihr euer Handy auch nicht absichtlich ins Wasser tauchen – etwa um unter Wasser Fotos zu machen. Im Zweifel kann auch ein wasserdichtes Handy Schaden nehmen, beispielsweise wenn die Dichtungen gealtert sind und die Schutzwirkung nach einigen Jahren somit nicht mehr vollständig gegeben ist.
IP68 und IP69 in der Oberklasse
Oberklasse-Geräte bieten mit IP68 oder gar IP69 mitunter nochmals einen besseren Schutz und halten selbst andauerndes Untertauchen oder sogar Dampfstrahlen mit hoher Temperatur aus. Im Alltag reicht die IP67-Zertifizierung meiner Erfahrung nach völlig aus – noch mehr Schutz ist natürlich schön, aber selten wirklich nötig.
Ich meine, dass auch günstige Einstiegsgeräte einen vollständigen Wasserschutz bieten sollten. Unfälle passieren einfach und ein Handy mit Wasserschaden ist häufig auch ein Totalschaden und richtig ärgerlich. Daher hoffe ich, dass IP67 bald auch im günstigen Preissegment zum Standard wird und IP54 oder IP64 so langsam verschwinden.
Ist euer Smartphone wasserdicht? Achtet ihr beim Kauf auf einen solchen Schutz oder ist er für euch zweitrangig? Hattet ihr bereits einen Wasserschaden bei einem Handy? Teilt mir eure Meinung und Erfahrung gerne in den Kommentaren mit.
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