Game of Thrones: Macher der Serie erklären Verzicht auf untote Hauptfigur

Während in den Romanen eine wichtige Person von den Toten zurückkehrt, bleibt sie in der TV-Serie verloren. Die Macher erklären jetzt, warum.

Catelyn Stark ist zumindest in den Romanen, auf denen Game of Thrones basiert, noch unter einem anderen Namen bekannt: Lady Steinherz. Bildquelle: HBO Catelyn Stark ist zumindest in den Romanen, auf denen Game of Thrones basiert, noch unter einem anderen Namen bekannt: Lady Steinherz. Bildquelle: HBO

Ja, die achte und letzte Staffel Game of Thrones wurde bereits vor über einem Jahr ausgestrahlt. Dennoch gibt es den ein oder anderen Leser, der weder die TV-Serie noch die (bis heute erschienenen) Bücher kennt.

Deswegen gibt es an dieser Stelle eine ausdrückliche Spoiler-Warnung, bevor wir uns hier dem Tod und der Rückkehr einer der wichtigsten Hauptfiguren widmen. Immer noch hier? Na gut, wir haben euch gewarnt!

Um wen geht es?

Sowohl in Game of Thrones als auch der Romanvorlage gehört die Rote Hochzeit zu den einschneidendsten und wichtigsten und Ereignissen der gesamten Geschichte. Catelyn, Robb sowie zahlreiche Gefolgsleute der Starks werden unter dem Vorwand der Gastfreundschaft verraten und ermordet - eine Szene, die sich in das Gedächtnis vieler Leser und Zuschauer brannte.

Und während in der TV-Serie das leidvolle Leben Catelyn Starks so seinen Abschluss fand, war ihre Geschichte in den Romanen von George R.R. Martin noch nicht zu Ende erzählt: Catelyn Stark kehrte als untote Lady Steinherz von den Toten zurück, um erbarmungslose Rache an ihren Peinigern zu üben: Den Lennisters und Freys.

Doch warum verzichtete die TV-Adaption von Das Lied und Eis und Feuer auf den Auftritt von Zombie-Catelyn, gehört doch ihre Rückkehr ebenfalls zu den meistdiskutierten und berüchtigsten Kapiteln der gesamten Romanreihe? Eine Erklärung dafür liefern jetzt die beiden Showrunner von Game of Thrones David Benioff und D.B. Weiss im Gespräch mit Entertainment Weekly.

Wieso Game of Thrones auf Lady Stoneheart verzichtete

Weiss und Benioff zufolge gab es drei ausschlaggebende Gründe, warum man auf einen Auftrifft von Catelyn Stark als Lady Steinherz in Game of Thrones verzichtete. Wir fassen hier für euch zusammen:

#1: In Martins Büchern passiert noch ... irgendwas

Den ersten (und wahrscheinlich wichtigsten) Grund, können die beiden jedoch nicht vertiefen. So wollte man etwas bewahren, was noch in den Romanen von George R.R. Martin passieren soll - aus Spoiler-Vorsicht verraten Benioff und Weiss jedoch nicht, was genau gemeint ist.

#2: Die »Endgültigkeit« des Todes in Game of Thrones

Als zweiten Grund geben die Showrunner an, dass der Tod in Game of Thrones seine Bedeutung und Tragkraft nicht verlieren dürfte: Würden zu viele verstorbene Charaktere von den Toten zurückkehren, hätte das eine inflationäre Wirkung gehabt. Als Paradebeispiel geben sie hierfür Jon Schnee (Kit Harington) an, dessen Tod und Wiederauferstehung zu diesem Punkt der Geschichte noch nicht erfolgt war:

"Wir hatten im Hinterkopf, dass die Rückkehr von Jon Schnee kurz bevor stand. Zu viele Wiederbelebungen die einschlagende Wirkung geschmälert, die der Tod eines Hauptcharakters nach sich zieht."

#3: Würde Lady Stoneheart ihrer Darstellerin gerecht werden?

Hand in Hand geht mit dem zweiten Punkt geht ihre dritte Erklärung: Weiss und Benioff zufolge wäre die Red Wedding zu einschneidend, ihre Folgen zu gravierend gewesen, um sie durch die Wiederauferstehung von Catelyn Stark (zumindest teilweise) wieder rückgängig zu machen beziehungsweise abzuschwächen:

"Catelyns letzter Moment [in der TV-Serie] war fantastisch - Michelle [Fairley] ist eine großartige Schauspielerin. Sie als Untote zurückzubringen, die nicht imstande ist, zu sprechen, hätte für uns nach einer Rückkehr angefühlt, die ihr nicht gerecht wird."

In der TV-Serie kehrte Jon Schnee noch vor den Büchern von den Toten zurück. Sein Schicksal ist in den Romanen tatsächlich noch offen, bis The Winds of Winter (endlich) erscheint. Bildquelle: HBO In der TV-Serie kehrte Jon Schnee noch vor den Büchern von den Toten zurück. Sein Schicksal ist in den Romanen tatsächlich noch offen, bis The Winds of Winter (endlich) erscheint. Bildquelle: HBO

George R.R. Martin wollte Lady Steinherz in Game of Thrones sehen

Der Argumentation von Benioff und D.B. Weiss würde George R.R. Martin zweifelsohne widersprechen: In diversen Interviews sowie Blogposts über die letzten Jahre hinweg drückte der Romanautor seine Frustration aus, die untote Catelyn Stark nicht in der TV-Serie zu sehen.

Immerhin handelt es sich bei Catelyn Stark beziehungsweise Lady Steinherz um einen von Martins Lieblingscharakteren. Den ausschlaggebendsten Grund dafür stellt laut George R.R. Martin die radikale Charakterveränderung dar, die Catelyn Stark mit ihrem Tod und ihrer Rückkehr durchmacht.

Wieso Catelyn im Buch als »Zombie« zurückkehrt

Die Rote Hochzeit läuft in den Romanen sowie in der TV-Serie größtenteils sehr ähnlich ab. Nachdem Catelyn Stark in den Büchern von den Freys die Kehle durchgeschnitten (was sich als Lady Stoneheart auf ihre Fähigkeit zu sprechen auswirkt) und ihre Leiche in einen Fluss entsorgt wird, stößt die Bruderschaft ohne Banner auf ihren leblosen Körper.

Daraufhin gibt Beric Dondarrion (in der TV-Serie dargestellt von Richard Dormer) trotz der Proteste des Roten Priesters Thoros von Myr sein eigenes Leben, um Catelyn Stark zurückzuholen. Dass Catelyn Stark schon tagelang tot im Fluss lag, zieht jedoch gravierende Konsequenzen nach sich: Ihr Körper begann bereits zu verfallen und von ihrer einst liebevollen und gnädigen Persönlichkeit ist so gut wie nichts mehr übrig.

Die untote und aschfahle Catelyn Stark wird ausschließlich von Rache gegen die Lennisters und Freys getrieben und beginnt als neue Anführerin der Bruderschaft ohne Banner einen blutigen Guerilla-Krieg. Aufgrund ihrer Erbarmungslosigkeit verdient sie sich dabei diverse, nicht gerade schmeichelhafte Spitznahmen, wie zum Beispiel »Henkerin«, »Mutter Gnadenlos« oder eben »Lady Steinherz«.

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