GameStop erleidet größten Verlust der Firmengeschichte - 673 Millionen Dollar Verlust in 2018

GameStop gibt die Resultate des vierten Quartals und des gesamten Geschäftsjahres bekannt. Besonders der Verkauf von Gebrauchtspielen befindet sich weiterhin im Sinkflug.

Der weltweit bekannte Videospielhändler GameStop hat mit hohen Verlusten zu kämpfen. Der weltweit bekannte Videospielhändler GameStop hat mit hohen Verlusten zu kämpfen.

Der globale Videospielhändler GameStop hat weiterhin große Probleme, finanziell wieder auf einen grünen Zweig zu gelangen. Aus dem aktuellen Finanzbericht für das Ende des vierten Quartals und dem Abschluss des Geschäftsjahres 2018 geht hervor, dass das Unternehmen 673 Millionen Dollar Netto-Verluste zu verzeichnen hat.

Dabei handelt es sich um das dritte Mal überhaupt, dass GameStop am Ende eines Jahres mehr Geld verloren hat, als es einnehmen konnte. In seiner Höhe ist der Verlust zudem der größte der Firmengeschichte. Bislang war das Geschäftsjahr 2012 das finanziell schlechteste, an dessem Ende 269 Millionen Dollar verloren gegangen waren.

Verluste an fast allen Fronten

Aus dem offiziellen Bericht geht hervor, dass GameStop das gesamte Jahr über an vielen Fronten ihres Angebots mit zurückgehenden Zahlen kämpfen musste. Verkäufe von Hardware gingen um 1.3 Prozent zurück, von neuer Software (also Videospiele) sogar um 5.1 Prozent.

Am heftigsten traf es aber das Steckenpferd des Einzelhändlers: Der Verkauf von Gebrauchtware ist im Vergleich zum Vorjahr um weitere 13.2 Prozent zurückgegangen. Jahrelang war der An- und Verkauf von Gebrauchtspielen einer der ertragreichsten Wirtschaftsfaktoren von GameStop. Das Unternehmen gibt zudem zu bedenken, dass das Geschäftsjahr 2018 aus lediglich 52 Wochen bestand, während sie 2017 noch 53 Wochen Zeit hatten.

Zumindest die neue Taktik des Unternehmens, sich mehr auf den Verkauf von Produkten abseits von Soft- und Hardware zu fokussieren, scheint langsam Früchte zu tragen. Der Verkauf von Accessoires wie Headsets und Controller ist um 22 Prozent gestiegen und auch Collectibles wurden mit 11.2 Prozent häufiger gekauft als im Vorjahr. Trotzdem reichten die Verkäufe bei weitem nicht aus, um die immensen Fixkosten zu decken.

Die Zukunft von GameStop

So große Geldeinbußen sind natürlich für kein Unternehmen einfach zu verkraften. GameStop hat in diesem Fall allerdings noch den Vorteil, dass der Verkauf von Spring Mobile für 700 Millionen Dollar den größten Teil abfedern konnte.

Um dem Sinkflug entgegenzuwirken, plant die Geschäftsführung mit einer neuen Initiative zu beginnen, die langfristig zur Kostenersparnis beitragen soll. Auf das Jahr 2019 soll diese allerdings nur marginal Einfluss nehmen können. Es wird vermutet, dass die Verkäufe auch im nächsten Jahr um weitere 5 - 10 Prozent sinken werden.

Der GameStop-Skandal - Todeskampf des Spielehandels? (Plus-Report)

Klartext zum GameStop-Skandal - Warum das Problem auch bei uns liegt Video starten 2:34 Klartext zum GameStop-Skandal - Warum das Problem auch bei uns liegt

zu den Kommentaren (172)

Kommentare(147)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.