Ich mache mich warm, dehne Beine und Arme. Jetzt noch die Aktivität auf der Uhr starten. Sonnenuntergang in neun Minuten. Die Uhr schaltet plötzlich die Taschenlampe im Stroboskopmodus ein, während ich verwirrt stehen bleibe.
»Aber Warum? … Ah!« Die Uhr will bei zunehmender Dunkelheit auf mich aufmerksam machen.
Das war nur einer von vielen Momenten, die mich mit Begeisterung die folgenden Zeilen schreiben lassen. Ja, der Preis der Uhr ist einer der im Teaser angekündigten »Knaller«, im negativen Sinne.
Aber Garmin bietet für diesen Preis eine Menge. Die Liebe zum Detail und der Funktionsumfang spiegeln meiner Meinung nach die Leistung der Uhr sehr gut wieder und eine Empfehlung gleitete mir selten leichter über die Lippen. Welche Smartwatch soll das alles zu einem günstigeren Preis übertreffen?
Transparenzhinweis: Garmin hat mir die Fenix 8 Solar für den Test kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Hersteller hatte keinen Einfluss auf den Artikelinhalt und bekam keine Einsicht vor Erscheinen des Tests. Es bestand keine Verpflichtung zu einem Testbericht
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- Garmin Fenix 8 Solar: Ein Computer am Handgelenk
- Garmin Fenix 8 Solar: Navigation? Kein Problem!
- Wie schlägt sich das Display der Fenix 8 Solar?
- Sport: Die Garmin Fenix 8 Solar schneidet hervorragend ab
- Eignet sich die Garmin Fenix 8 Solar fürs Schlaftracking?
- Akkulaufzeit ist King!
- Garmin Pay statt Google Pay
- App Store und Anpassbarkeit
- Garmin Fenix 8 Solar: Kein Abonnement notwendig
- Wie lange bekommt die Smartwatch Updates?
- Hinweise zum Datenschutz
- Solltet ihr die Garmin Fenix 8 Solar kaufen?
Garmin Fenix 8 Solar: Ein Computer am Handgelenk
Die Smartwatch gibt es in der Solarvariante in zwei Größen:
- 47 Millimeter
- 51 Millimeter
Das Modell mit 47 Millimetern schmiegt sich dank des Silikonarmbandes sehr gut an mein Handgelenk, wobei 4 Millimeter mehr zu viel wären.
Für schmalere Handgelenke bietet der Hersteller zumindest das AMOLED-Modell mit 43 Millimetern an.
Das Design der Garmin Fenix 8 Solar schreit nach »Outdoor«. Ein Modell mit 43 Millimeter gibt es nicht. Leider.
Mit einer stolzen Höhe von 13,8 Millimetern wirkt die Uhr wie ein Computer am Arm, kurzum: Die smarte Uhr macht einen mächtigen Eindruck. Der Formfaktor bringt aber eine Reihe von Vorteilen mit sich.
Unter der Haube steckt zum Beispiel eine Taschenlampe, die sich aufgrund ihrer hohen Leuchtkraft zu meiner absoluten Lieblingsfunktion einer Smartwatch gemausert hat.
Andere herkömmliche Smartwatches beleuchten ihr Display und erzeugen so eine Art »Taschenlampe«. Im Vergleich zur Fenix 8 Solar wirken diese Ansätze überspitzt formuliert wie ein Gimmick.
Zusätzlich bietet die Smartwatch einen Stroboskopeffekt für die LEDs, um, wie eingangs erwähnt, etwa bei zunehmender Dunkelheit auf mich aufmerksam zu machen. Die Taschenlampe der Garmin-Uhr kann zudem sowohl weiß als auch rot leuchten.
Rotes Licht beeinträchtigt die Nachtsicht weniger als weißes Licht. So kann man die Umgebung auch nach dem Ausschalten des Lichts besser im Auge behalten. All dies kann direkt über die Uhr ausgewählt werden.


Die Taschenlampe schlägt die der Apple Watch Ultra 2 um Längen. Aber in sehr dunklen Umgebungen hilft die Apple-Smartwatch auch weiter. Drücke ich zweimal die obere linke Taste, bringt die Uhr Licht ins Dunkeln Leider macht der Hersteller keine Angaben über die genauen Details der Leuchtkraft.
Hinzu kommen eine Reihe smarter Funktionen. Nachrichten von WhatsApp und Co. lassen sich bequem über die Tastatur der Uhr beantworten oder vorgefertigte Kurzantworten an Kontakte versenden.
Dank Lautsprecher und Mikrofon ist auch das Telefonieren kein Problem. Dazu muss man sein Smartphone in der Nähe haben. Eine LTE-Version von Garmin gibt es nicht. Schade!
Hilfreich: Mit Hilfe des Mikrofons kann ich unterwegs problemlos Sprachnotizen für mich aufzeichnen und später abspielen – falls ich für einen wichtigen Gedanken gerade kein Handy oder Notizblock zur Hand habe.
Bei allen Funktionen hat aber gerade die Steuerung den berühmten Pferdefuß, zumindest bei mir.
- An der Zahl sind fünf Drücker an der Uhr. Bisher habe ich Smartwatches fast ausschließlich über den Touchscreen bedient.
- Die Fenix 8 Solar bietet zwar auch eine Touchscreen-Steuerung an, diese erweist sich jedoch als ungenau, weshalb ich schließlich auf die Knöpfe umgestiegen bin. Wenn ich über das Display scrolle, öffnet sich ungewollt ein Menüpunkt.
- Inzwischen sind meine Finger auf die Steuerung kalibriert, verdrücken sich aber immer noch hin und wieder.
Trotz der für mich ungewohnten Steuerung gibt mir das Gerät das wohlige Gefühl, alle Einstellungen problemlos über die Uhr vornehmen zu können, was sich zum Beispiel bei der Kartennavigation zeigt.
1:20
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Garmin Fenix 8 Solar: Navigation? Kein Problem!
Der Hersteller stattet die Smartwatch mit modernster GPS-Technologie aus, was sie für Wanderfreunde wie mich besonders interessant macht. Das Multiband-GPS ermöglicht eine präzise Positionsbestimmung, auf die man sich in der Regel verlassen kann.
Neben einer rudimentären Routennavigation bietet die Uhr eine Vielzahl spannender Möglichkeiten:
- Umgebung erkunden: Diese Funktion zeigt Points of Interest (POIs) in der näheren Umgebung an, etwa Restaurants, Tankstellen oder Sehenswürdigkeiten. Sie ist besonders hilfreich, wenn man sich in einer unbekannten Gegend orientieren möchte - zum Beispiel im Urlaub.
- Strecke erstellen: Ermöglicht die Planung einer neuen Route direkt auf der Uhr. Ihr könnt Punkte auf der Karte auswählen, um eine individuelle Route zu erstellen.
- Roundtrip-Routing: Diese Funktion berechnet automatisch eine Rundstrecke auf der Grundlage der gewünschten Entfernung und Richtung. Es werden bis zu drei Routenoptionen erstellt, die zum Ausgangspunkt zurückführen, ohne den gleichen Weg zweimal zu benutzen.
- Peilen und Los. Mit dieser Funktion kann eine direkte Linie zu einem sichtbaren, entfernten Objekt erstellt werden. Dies ist nützlich für die Navigation zu Landmarken, die in der Ferne zu sehen sind.
- Koordinaten: Ermöglicht die Eingabe bestimmter geographischer Koordinaten, zu denen dann eine Route berechnet wird. Diese Funktion ist besonders nützlich, um ein Ziel genau zu bestimmen.
- Zurück zum Start: Diese Funktion führt auf dem kürzesten Weg zurück zum Ausgangspunkt der Aktivität. Dies ist besonders hilfreich, wenn ihr zwischenzeitlich die Route geändert habt und zum Ausgangspunkt zurückkehren möchtet.
- Favoriten: Direkt von der Uhr aus kann man auch auf Favoriten oder kürzlich gestartete Aktivitäten zugreifen.
Mein Herz wurde von der Funktion Roundtrip-Routing im Sturm erobert, wie ich in meiner Kolumne bereits beschrieben habe. Das »mal eben durch unbekannte Gefilde« wandern ohne zusätzliche Apps funktionierte so einfach und zuverlässig, dass ein solches Feature auf meiner Packliste für den nächsten Wanderurlaub unbedingt stehen muss.
Bislang habe ich noch keine (günstige) Alternative zu Garmin finden können, die eine solche Funktion von Haus aus mitbringt. Soll heißen: In diesem Punkt ist die Smartwatch für mich konkurrenzlos.
Wie schlägt sich das Display der Fenix 8 Solar?
Bei der Solarvariante kommt ein sogenanntes MiP-Display (Memory-in-Pixel) zum Einsatz, bei der anderen Variante ein AMOLED-Display.
MiP ist eine energiesparende Display-Technologie, die durch einen in jedem Pixel integrierten Speicher eine zufriedenstellende Bildqualität bei sehr geringem Stromverbrauch bietet.
Wie der Name »Solar« schon verrät, wandelt die Smartwatch Sonnenlicht in Energie um und lädt so den Akku leicht auf, der ohnehin eine beachtliche Laufzeit hat (dazu später mehr).
Ein großer Vorteil also, wenn man oft und lange draußen unterwegs ist. Der MIP-Bildschirm brilliert dabei bei direktem Sonnenlicht und bietet eine bessere Lesbarkeit in sehr hellen Umgebungen.
Beim Laufen oder Wandern sorgt dieser Vorteil bei mir für ein inneres Blumenpflücken, das allerdings auch ein paar Dornen offenbart.
In dunkler Umgebung schlägt fast jedes andere Display die Solar-Variante in Sachen Helligkeit. Zudem wirken die Farben bei weitem nicht so knallig wie bei herkömmlichen AMOLED-Displays.
Dafür bleibt das Display der Solar-Variante dauerhaft eingeschaltet, ohne merklich am Akku zu zehren. Per Tastendruck lässt sich die Hintergrundbeleuchtung in sehr dunkler Umgebung temporär zuschalten. Wunder sollte man davon aber nicht erwarten.
Kurzum: Die Wahl zwischen Solar- und AMOLED-Modell hängt vor allem von euren Vorlieben ab. Wenn ihr überwiegend draußen unterwegs seid, bietet die Garmin Fenix 8 Solar das bessere Gesamtpaket.
Sport: Die Garmin Fenix 8 Solar schneidet hervorragend ab
Die Garmin-Uhr ist in erster Linie eine Outdoor-Sportuhr, die mitgenommen werden will. Neben den umfangreichen Kartenfunktionen spielt Garmin seine Karten im Fitnessbereich geschickt aus.
Auf der Uhr selbst sind meine drei Favoriten gespeichert, die ich mit wenigen Tastendrücken starten kann. Nach dem Training bereitet die Connect-App das Fest an Daten und Diagrammen vor, das so manchen Konkurrenten in den Schatten stellt.
Die Informationen reichen von Herzfrequenz, Geschwindigkeit, Höhenmeter, Schrittfrequenz bis hin zu Trainingseffekt und Gesamtdistanz. Es macht mir immer wieder Spaß, die Daten nach dem Training auszuwerten.
Wie genau sind die Daten? Zumindest bei der Herzfrequenz spielt Garmin in der Liga der Brustgurte mit. Je nach Sportart ist ihm sogar eine Punktlandung gelungen, was bemerkenswert ist.
Beim Laufen zeigt die Uhr zwar im Endergebnis (fast) durchgehend solide Werte an, kämpft aber bei einer Messung (von inzwischen insgesamt sieben) mit größeren Ausschlägen in den Diagrammen im Vergleich zum Brustgurt.
Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Laufen, Krafttraining und Indoor Cycling. Jede dieser Sportarten wurde mindestens zweimal zu Testzwecken durchgeführt.
Laufen
Messung 1
Gerät | HF Schnitt | HF Max |
---|---|---|
Fenix 8 | 157 | 183 |
Polar H10 | 156 | 181 |


Messung 2:
Gerät | HF Schnitt | HF Max |
---|---|---|
Fenix 8 | 143 | 179 |
Polar H10 | 143 | 178 |


Indoor Cycling
Gerät | HF Schnitt | HF Max |
---|---|---|
Fenix 8 | 116 | 159 |
Polar H10 | 114 | 157 |


Warum ein Brustgurt als Referenz?
Ein Brustgurt zur Messung der Herzfrequenz gilt als Goldstandard und bietet gegenüber anderen Methoden wie der optischen Pulsmessung am Handgelenk entscheidende Vorteile.
Brustgurte messen die elektrischen Signale des Herzens direkt, was potenziell zu wesentlich genaueren Herzfrequenzmessungen führt. Externe Faktoren wie Hautfarbe, Haarbewuchs oder Passform des Geräts beeinflussen zudem die Messung mit einem Brustgurt weniger.
Abgesehen von den rudimentären Sportarten und Funktionen bietet der Hersteller den üblichen Funktionsumfang.
- Garmin Coach: Erstellt einen auf das persönliche Ziel zugeschnittenen Plan, etwa Distanz- oder Geschwindigkeitsziele, Verbesserung der allgemeinen Fitness, Kraftaufbau oder Training für einen (Halb-)Marathon.
- EKG: Garmin bietet jetzt eine EKG-Funktion zur Messung der elektrischen Aktivität des Herzens.
- Herzfrequenz-Variabilität (HFV): Tragt ihr die Uhr über mehrere Wochen beim Schlafen am Handgelenk, ermittelt die Smarwatch euren HFV-Status. Dieser Wert gibt kurz und knapp Auskunft über euer aktuelles körperliches Wohlbefinden.
- Challenges: Bieten eine motivierende Möglichkeit, sich sportliche Ziele zu setzen und sich mit anderen zu messen. Challenges können einen Tag, eine Woche, einen Monat oder sogar ein Jahr dauern. Für absolvierte Challenges erhält man sogenannte Badges (Erfolge), die dauerhaft im Profil gespeichert werden.
- Für Musik und Podcasts: Kommt euch nur eine Uhr mit Musik-Funktion ins Haus, gibt es Entwarnung. Mittlerweile unterstützt Garmin alle namhaften Anbieter wie Spotify, YouTube Music, Amazon Music und Deezer.
Eignet sich die Garmin Fenix 8 Solar fürs Schlaftracking?
Wie alle anderen Health-Gadgets ersetzt die Garmin Fenix 8 Solar kein Schlaflabor, liefert aber nützliche Einblicke in langfristige Trends. Im Vergleich mit der Apple Watch Ultra 2 und dem Amazfit Helio Ring misst die Smartwatch bei der Schlaflänge fast identische Werte.
Bei den Schlafphasen sind die Ergebnisse im Vergleich gemischt. Die größten Abweichungen weist die Uhr beim Leicht- und Tiefschlaf auf.
Dieser Test soll jedoch vor allem zeigen, ob ein Health-Gadget im Vergleich zu anderen Geräten signifikante Abweichungen beim Tracking aufweist. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich also irgendwo dazwischen.
Messung 1 (in Stunden)
Gerät | Gesamt | Leicht | Tief | REM | Wach |
---|---|---|---|---|---|
Fenix 8 | 06:43 | 03:53 | 01:52 | 00:58 | 00:01 |
Apple Watch | 06:49 | 04:45 | 00:43 | 01:21 | 00:23 |
Helio Ring | 07:13 | 04:32 | 01:11 | 01:30 | 0:00 |
Messung 2 (in Stunden)
Gerät | Gesamt | Leicht | Tief | REM | Wach |
---|---|---|---|---|---|
Fenix 8 | 07:40 | 04:51 | 01:20 | 01:29 | 00:00 |
Apple Watch | 07:42 | 05:16 | 00:46 | 01:40 | 00:04 |
Helio Ring | 07:38 | 06:09 | 00:49 | 00:40 | 00:00 |
Für die Überwachung der Schlaflänge zeigen im Test alle drei Geräte identische Werte an, sodass die Uhr dafür auf jeden Fall in Frage kommt. Für die genaue Untersuchung der Schlafphasen wäre eventuell ein anderes Gerät geeigneter.
Das Tracken des Schlafs zahlt auf das Ergenis des Sleep Scores ein, mit dem ihr die Trends der vergangenen Wochen verfolgt. Zusätzlich gibt Garmin Empfehlungen zur potenziellen Verbesserungen des Schlafs ab.
Während der Nacht misst die Uhr neben der Herzfrequenz auch die Herzfrequenzvariabilität.
Die Herzfrequenzvariabilität (HRV) beschreibt die Schwankungen der Zeitabstände zwischen aufeinander folgenden Herzschlägen und ist ein Indikator für die Anpassungsfähigkeit des autonomen Nervensystems an physische und psychische Anforderungen.
Eine hohe HRV weist auf eine gute Gesundheit und Flexibilität hin, während eine niedrige HRV auf Stress, Überlastung oder gesundheitliche Probleme hindeuten kann.
Diese Werte, zusammen mit den Aktivitäten, beeinflussen wiederum die von Garmin sogenannte Body Battery, die die Leistungsfähigkeit für den Tag widerspiegeln soll. Ich habe das schon in früheren Tests erwähnt:
- Ein solcher Wert ist in meinen Augen eine schöne Dreingabe und oft (aber nicht immer!) ein grober Richtwert, der die gefühlte Leistungsfähigkeit widerspiegelt.
- Neue Erkenntnisse hat mir dieser Wert bisher nicht gebracht. Bei keinem der bisher getesteten Gadgets.
- Das Körpergefühl einer potenziell hohen oder niedrigen Leistungsfähigkeit muss mir persönlich eine Smartwatch nicht unbedingt widerspiegeln.
Oft sind die Daten aber mit nützlichen Informationen für das Training versehen. Zum Beispiel motiviert mich die App, mich mehr anzustrengen als sonst.
Wie bei der Venu 3 von Garmin schätze ich den Morning Report auf der Uhr. Wenn ich aufwache, bekomme ich auf der Smartwatch alle Vitaldaten zusammengefasst und kann mich auf den Tag vorbereiten. Termine und das Wetter werden mir ebenfalls angezeigt.
Akkulaufzeit ist King!
Die Garmin Fenix 8 Solar erreicht mit knapp 13 1/2 Tagen im Test eine sehr gute Laufzeit. Je nach Nutzerprofil sind potenziell längere oder kürzere Laufzeiten möglich. Längere Kartennavigationen mit GPS zehren beispielsweise deutlich mehr am Akku, während kurze sportliche Aktivitäten sowie das Schlaftracking die Laufzeit weniger beeinflussen.
Mit der ersten Akkuladung habe ich folgende Aktivitäten durchgeführt und Einstellungen vorgenommen:
- Acht sportliche Aktivitäten (Laufen, Krafttraining, Indoor Cycling)
- Eine größere Wanderung von knapp drei Stunden mit aktiviertem GPS (etwa 8 Prozentpunkte gingen flöten).
- Ich habe die Uhr 14 Nächte am Handgelenk getragen.
- Das Display war fest auf 50 Prozent Helligkeit eingestellt.
- Auch die Benachrichtigungen waren aktiv.
- Draußen wurde die Uhr bei winterlichem Wetter mit wenig Sonneneinstrahlung getragen.
Gerade letzteres dürfte dank der Solar-Ladelinse im späten Frühling und Sommer, insbesondere bei T-Shirt-Wetter, einen größeren Effekt haben. Immerhin konnte ich bei einer zweistündigen Wanderung mit Sonnenschein und ohne aktives GPS-Signal einen Prozentpunkt gutmachen.
Ob die Herstellerangabe von knapp 33 Prozent mehr Laufzeit stimmt, kann ich (noch) nicht unabhängig überprüfen. Aber die Garmin-Uhr beweist unabhängig von der Sonneneinstrahlung ohnehin eine beeindruckende Laufzeit.
Garmin Pay statt Google Pay
Ein KO-Kriterium ergibt sich für alle, die ihre EC-Karte durch eine Smartwatch ersetzt haben. Die Auswahl der unterstützten Banken für das Bezahlen mit der Uhr ist sehr begrenzt und beschränkt sich auf Mastercard und Visa.
Ihr habt die Möglichkeit, über VIMpay eine digitale Debitkarte mit eurer Bank zu verknüpfen. Details dazu findet ihr auf der entsprechenden Support-Seite. Ich habe noch keine Erfahrung mit dieser App und empfehle daher, die Nutzungsbedingungen und Datenschutzbestimmungen genau zu studieren.
Im Test war die Einrichtung mit einer kompatiblen Debitkarte in wenigen Schritten erledigt und ich konnte die Uhr problemlos zum Bezahlen verwenden. Für die Zukunft wünsche ich mir eine Anbindung an PayPal, ähnlich wie bei Google Pay.
App Store und Anpassbarkeit
Ein großer Nachteil neben der Bezahlmöglichkeit über die Uhr zeigt sich im Bereich der Apps. Garmin setzt auf ein eigenes Betriebssystem und dementsprechend lässt der App Store im Vergleich zu Wear OS und watchOS zu wünschen übrig.
Dennoch bringt die Uhr, wie bereits im Text erwähnt, viele smarte Funktionen mit, die eine zusätzliche App obsolet machen. Vor einem Wechsel von einer Apple Watch, einer Wear OS Uhr oder einer anderen Smartwatch empfehle ich, zu prüfen, ob eine App oder Funktion auch bei Garmin verfügbar ist.
Erfreulich ist hingegen die großzügige Anpassbarkeit der Zifferblätter. Die Metriken lassen sich beliebig auf den sogenannten Komplikationen anordnen und auch die Farben sind entsprechend austauschbar.
In der zusätzlichen App Connect IQ können zudem weitere Designs (kostenpflichtig) heruntergeladen oder mit der Funktion »Face It« selbst erstellt werden.
Garmin Fenix 8 Solar: Kein Abonnement notwendig
Im Zeitalter von Abonnements sind Gadgets für Gesundheit und Sport mit kostenpflichtigen Premium-Abonnements keine Seltenheit. Garmin verzichtet erfreulicherweise bei allen genannten Funktionen auf monatliche Gebühren und schaltet die Fülle an Funktionen ab Werk frei.
Für spezielle Dienste bietet der Hersteller dennoch optionale Abonnements an, die für eine sehr spitze Zielgruppe interessant sein könnten.
Wie lange bekommt die Smartwatch Updates?
Garmin macht keine Versprechungen, wie lange die jeweilige Smartwatch mit (Funktions-)Updates versorgt wird. Die Vergangenheit zeigt jedoch, dass insbesondere die Fenix-Reihe über mehrere Jahre mit neuen Versionen versorgt wird.
Hinweise zum Datenschutz
Legt man ein Konto bei Garmin Connect an und erlaubt die Synchronisation der Daten zwischen Smartwatch und App, landen die persönlichen Daten auf den Servern von Garmin.
Smartwatches können auch ohne Datenübertragung genutzt werden. Einige Funktionen stehen dann jedoch nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung.
Der Hersteller selbst gibt an, die personenbezogenen Daten nicht an Dritte zu verkaufen.
Wo werden eure Daten gespeichert? Garmin selbst gibt an, dass personenbezogene Daten auf Servern in den USA, Großbritannien und/oder Australien gespeichert werden. Leider geht aus den Richtlinien nicht eindeutig hervor, wo die Daten für Personen mit Wohnsitz in Europa gespeichert werden.
Geht also davon aus, dass eure Daten im Zweifel den Kontinent verlassen.
- Weitere Informationen zu den Datenschutzbestimmungen gibt es auf der Webseite des Herstellers.
- Die Datenverwaltung zum Einsehen, Exportieren und Löschen befindet sich auf der Account-Seite.
So habe ich getestet
Herzfrequenz: Alle getesteten Wearables trage ich beim Sport zusammen mit dem Polar H10-Brustgurt, um einen möglichst genauen Referenzwert zu erhalten. Neben dem Laufen (Outdoor) habe ich die Smartwatch auch beim Krafttraining sowie beim Indoor Cycling getragen.
Jede Übung wurde im Test mindestens zweimal durchgeführt. Beim Laufen zeigte die Smartwatch eine größere Abweichung, die in der Tabelle berücksichtigt wurde.
Schlaftracking: Jedes Wearable wird während des Schlafs zusammen mit mindestens zwei anderen Geräten getragen, die in der Regel eine zuverlässige Schlafmessung bieten und im besten Fall klinisch validiert sind (wie etwa die Apple Watch).
Ein Schlaflabor kann leider nicht als Referenz herangezogen werden. Ich kann aber feststellen, ob ein Wearable beim Tracking in der Schlaflänge und den Schlafphasen von den Referenzmustern abweicht und so einen Trend erkennen.
Schritte: Mit zwei speziellen Schrittzählern wurde eine Gesamtstrecke von 1000 Metern gemessen. Diese Strecke wird mit jedem Wearable zurückgelegt und die Abweichung des Wearables von den tatsächlichen Schritten überprüft. Da einige Smartwatches mittlerweile eine minimale Abweichung von den tatsächlichen Schritten aufweisen, wird dies nur bei großen Abweichungen erwähnt.
Spezifikationen
Kategorie | Spezifikation |
---|---|
Displaygröße | 1,3 Zoll |
Displayauflösung | 260 x 260 Pixel |
Displaytechnologie | Transflektives MIP mit Power Sapphire Solar-Ladelinse |
Gehäusegröße | 47 x 47 x 15,2 Millimeter |
Gewicht | 57 Gramm (nur Gehäuse) |
Speicherplatz | 32 GByte |
Akkulaufzeit (Smartwatch-Modus) | Bis zu 28 Tage mit Solarladung |
Akkulaufzeit (GPS-Modus) | Bis zu 67 Stunden |
Akkulaufzeit (UltraTrac-Modus) | Bis zu 283 Stunden mit Solarladung |
Wasserdichtigkeit | 10 ATM (bis 100 Meter) |
Sensoren | GPS, GLONASS, Galileo, BeiDou, QZSS, SatIQ, Höhenmesser, Barometer, Kompass, Pulsoximeter, Herzfrequenzsensor |
Konnektivität | Bluetooth, ANT+, WLAN |
Besonderheiten | Integrierte LED-Taschenlampe mit verschiedenen Modi Lautsprecher und Mikrofon |
Kompatibilität | Android und iOS (Connect-App) |
Gehäusematerial | Faserverstärktes Polymer mit Titan-Lünette |
Armbandgröße | 22 Millimeter |
Preis | 1100 Euro (UVP) |
Preise und Verfügbarkeit
Die Garmin Fenix 8 Solar ist bereits zu einem Preis von 1.100 Euro (UVP) verfügbar.
Solltet ihr die Garmin Fenix 8 Solar kaufen?
Die Garmin Fenix 8 Solar lohnt sich für euch, wenn ihr …
… mehr Wanderschuhe als Ausgehschuhe im Regal stehen habt.
… in der Freizeit überwiegend draußen seid.
… eine nahezu kompromisslose Smartwatch für Sport und Outdoor sucht.
… eine lange Akkulaufzeit ganz oben auf die Spec-Liste setzt.
... dank der Taschenlampe nie wieder den kleinen Zeh im Dunkel stoßen wollt.
Mögliche Alternativen zur Garmin Fenix 8 Solar
Die Garmin Fenix 7 ist bei einigen Händlern deutlich günstiger und bietet ebenfalls die meisten der oben genannten Funktionen. Allerdings muss mit einem weniger hellen Display und einer geringeren Akkulaufzeit gerechnet werden.
Mit der Garmin Enduro 3 schickt der Hersteller eine ausdauerorientierte Smartwatch mit MiP-Display ins Rennen. Für 200 Euro weniger verzichtet man auf smarte Funktionen wie Sprachsteuerung oder Anrufmöglichkeiten (nur Anrufe empfangen). Wer eine Uhr zum Tauchen sucht, sollte die Finger von der Enduro 3 lassen. Im Gegensatz zur Fenix 8 sind die Tasten nicht wasserdicht.
Für iPhone-Nutzerinnen und -Nutzer bietet sich die Apple Watch Ultra 2 an. Ihr größter Vorteil ist die LTE-Funktionalität, mit der man das Smartphone getrost zu Hause lassen kann. Außerdem handelt es sich um eine Smartwatch mit vielen Apps und Funktionen. Größte Nachteile sind jedoch die vergleichsweise geringe Akkulaufzeit von zwei bis drei Tagen sowie die eingeschränkte Routennavigation. Die Backtrack-Funktion kann etwa nicht mit der von Garmin mithalten.
Die Garmin Fenix 8 Solar überzeugt als Outdoor- und Sport-Smartwatch trotz ihres stolzen Preises auf ganzer Linie. Dafür lässt der Hersteller mit der Uhr kaum Wünsche offen und lockt mit einem äußerst üppigen Gesamtpaket, das nur wenige Nachteile offenbart.
Wem LTE-Funktionalitäten, eine große Auswahl an Apps sowie das Bezahlen via Google Pay enorm wichtig sind, der sollte sich nach Alternativen abseits von Garmin umsehen. Sollte der Preis in den nächsten Wochen und Monaten fallen, dürfte die Uhr unter 1.000 Euro attraktiver werden.
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