Gleiche Leistung, niedrigerer Preis: Wie viel Geld ihr mit älteren Grafikkarten sparen könnt

Viele Grafikkarten älterer Generationen sind ähnlich schnell wie die neuesten Modelle. Das bringt einiges an Sparpotenzial mit sich, aber wie groß ist es genau?

Wenn es nicht unbedingt die neueste GPU-Generation sein muss, könnt ihr durchaus gutes Geld sparen. Wenn es nicht unbedingt die neueste GPU-Generation sein muss, könnt ihr durchaus gutes Geld sparen.

Die maximale Leistung gibt es nur bei den Top-Modellen der aktuellen Grafikkarten-Generationen RTX 3000 (Nvidia) und RX 6000 (AMD). Wer in etwas niedrigeren Performance- und Preisklassen auf der Suche ist, der kann dagegen auch bei Modellen älterer Generationen fündig werden und Geld sparen.

So ist beispielweise Nvidias RTX 2080 Ti ähnlich schnell wie die neuere RTX 3070, AMDs RX 5700 XT ungefähr so flott wie die RX 6600 XT und so weiter. Die entscheidenden Fragen lauten allerdings, wie viel günstiger ältere Modelle wirklich sind und welche Haken es möglicherweise bei ihrem Kauf gibt?

Genau das schauen wir uns in diesem Artikel näher an. Kommt für euch beim Neukauf dagegen nur die neue RTX-4000-Generation in Frage, erfahrt ihr im folgenden Artikel, warum ihr darauf vielleicht noch länger warten müsst als bislang gedacht:

Wie groß ist das Sparpotenzial?

Wir haben uns verschiedene Modelle der aktuellen und vergangener Generationen in ähnlichen Leistungsregionen herausgesucht und vergleichen ihre Preise. Da es nur die neuen Karten im regulären Handel zu kaufen gibt, weichen wir für die älteren Karten auf Ebay aus. Hier geht es also um gebrauchte Modelle, worauf wir später noch näher eingehen.

Bei der Preisangabe zu den aktuellen Modellen handelt es sich um den niedrigsten Preis, der zum Veröffentlichungszeitpunkt dieses Artikels zuverlässig im Handel zu erzielen ist. Bei Ebay beziehungsweise auf dem Gebrauchtmarkt sind die Schwankungen größer, es wurden also bisher sowohl Modelle zu niedrigeren als auch zu höheren Preisen als in unseren Tabellen angegeben verkauft. Mit etwas Geduld sollten die Chancen aber gut stehen, die jeweilige Karte zum genannten Preis zu ersteigern.

RTX 3070 und RX 6800

In diesem Leistungsbereich gibt es nur eine Möglichkeit, mit einer älteren GPU ähnlich viel Leistung zu erzielen: Die RTX 2080 Ti von Nvidia. Wie der Blick auf die aktuellen Preise zeigt, fällt die RX 6800 dabei momentan grundsätzlich viel zu teuer aus, zumindest im regulären Online-Handel.

Die RTX 2080 Ti ist dagegen immerhin etwa 70 Euro billiger als die RTX 3070 zu haben. Dass er Abstand relativ gering ausfällt, dürfte auch damit zusammenhängen, dass es sich um das Top-Modell der letzten Generation mit vergleichsweise üppigen 11,0 GByte VRAM handelt.

RX 6800 (16 GByte)ab ca. 880 Euro
RTX 3070 (8 GByte)ab ca. 620 Euro
RTX 2080 Ti (11 GByte)ab ca. 550 Euro

Ungefährer Aufpreis bei der aktuellen Generation: 12 % (RTX 3070) beziehungsweise 60 % (RX 6800)

RTX 3060 Ti und RX 6700 XT

Im Falle der RTX 3060 Ti und der RX 6700 XT kann AMD sich im Gegensatz zum Vergleich zwischen RTX 3070 und RX 6800 in einem ähnlichen Preisbereich wie die Konkurrenz von Nvidia platzieren. Die Modelle der RX-5000-Generation sind gleichzeitig zu langsam, um hier eine echte Alternative darzustellen.

Sehr ordentliches Sparpotenzial bietet allerdings Nvidias RTX 2080 Super: Sie fällt momentan mit einem Preis von 420 Euro etwa 130 bis 140 Euro günstiger aus als die ähnlich schnellen Karten der aktuellen Generationen.

RTX 3060 Ti (8 GByte)ab ca. 560 Euro
RX 6700 XT (12 GByte)ab ca. 550 Euro
RTX 2080 Super (8 GByte)ab ca. 420 Euro

Ungefährer Aufpreis bei der aktuellen Generation: 30 %

RTX 3060 und RX 6600 XT

In den Leistungsregionen der ähnlich teuren aktuellen Karten RTX 3060 und RX 6600 XT tummeln sich gleich mehrere ältere Modelle. Sogar die GTX-1000-Generation kommt hier in Form des Top-Modells GTX 1080 Ti ins Spiel.

Die mögliche Ersparnis bewegt sich aktuell im Bereich von etwa 80 bis 100 Euro. Relativ betrachtet ist sie damit etwas geringer als im Falle der RTX 3060 Ti/RX 6700 XT und größer als bei der RTX 3070/RX 6800.

RTX 3060 (12 GByte)ab ca. 430 Euro
RX 6600 XT (8 GByte)ab ca. 430 Euro
RX 5700 XT (8 GByte)ab ca. 350 Euro
RTX 2070 Super (8 GByte)ab ca. 350 Euro
GTX 1080 Ti (11 GByte)ab ca. 330 Euro

Ungefährer Aufpreis bei der aktuellen Generation: 22 %

RTX 3050 und RX 6600

Auch in den Leistungsregionen einer RTX 3050 und RX 6600 tummeln sich gleich mehrere Kandidaten der älteren Geforce- und Radeon-Generationen. Mit der RTX 2060 Super fällt die Ersparnis dabei am geringsten aus (ca. 50 bis 60 Euro).

Entscheidet ihr euch dagegen für die Radeon RX 5600 XT oder Nvidias GTX-1000-Generation in Form der GTX 1070 Ti, könnt ihr nochmal etwa 40 bis 50 Euro zusätzlich sparen.

RTX 3050 (8 GByte)ab ca. 320 Euro
RX 6600 (8 GByte)ab ca. 330 Euro
RTX 2060 Super (8 GByte)ab ca. 270 Euro
RX 5600 XT (6 GByte)ab ca. 230 Euro
GTX 1070 Ti (8 GByte)ab ca. 220 Euro

Ungefährer Aufpreis bei der aktuellen Generation: 22 % (im Vergleich mit der RTX 2060 Super) beziehungsweise 43 % (im Vergleich mit RX 5600 XT/GTX 1070 Ti)

Welche Haken kann es beim Kauf älterer Modelle geben?

Da es sich um gebrauchte Grafikkarten handelt, die ihr von Privatpersonen kauft, ist nie ganz auszuschließen, an ein schlecht behandeltes beziehungsweise gealtertes Modell zu geraten. Grundsätzlich spricht aus unserer Sicht aber nichts gegen den Kauf gebrauchter Grafikkarten, da GPUs in der Regel auch nach langem Einsatz in einem Gaming-PC problemlos weiter ihren Dienst verrichten können.

Gravierender können dagegen die Faktoren Videospeicher und aktuelle Features sein. So besitzen manche älteren Modelle weniger VRAM als neue Karten. Es kann aber auch das Gegenteil der Fall sein (siehe die RTX 2080 Ti und die GTX 1080 Ti). Wie viel VRAM ihr benötigt, hängt außerdem davon ab, in welcher Auflösung und mit was für Einstellungen ihr spielt. Mehr dazu erfahrt ihr in diesem Artikel:

Die aktuellsten Modelle bieten zu guter Letzt potenziell die höchste Raytracing-Leistung sowie manche Features, die auf älteren Karten nicht unterstützt werden. Prominentes Beispiel ist Nvidias Upscaling-Verfahren DLSS, das eine GPU ab der RTX-2000-Generation voraussetzt.

Wer diese Aspekte bei der Wahl einer passenden GPU berücksichtigt, der kann auf dem Gebrauchtmarkt aber durchaus ordentlich Geld sparen.

Habt ihr schon mal eine ältere Grafikkarte statt eines ähnlich schnellen aktuellen Modells gekauft, um Geld zu sparen? Und falls ja, war eure Erfahrung mit dem Kauf auf dem Gebrauchtmarkt positiv oder negativ? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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