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GameStar TV: Grinding - Folge 92/2014
Für spieleferne Mitmenschen ist »Grind« nur ein anderes Wort für Wundschorf, eine unbewohnte Insel im holländischen Wattenmeer oder ein Skateboardtrick, bei dem man auf einer Achse an einer Kante entlangrutscht. Für Spieler jedoch bedeutet Grind vor allem das Abarbeiten der immer gleichen Tretmühle, das stunden-, tage-, wochenlange Monstermetzeln, das stumpfsinnige Dauerklicken. Der Begriff »Grind« oder »Grinding« leitet sich vom englischen »to grind« ab, was so viel beutetet wie »etwas abschleifen«, »zermürben« oder »zermahlen«.
Das passt, schließlich müssen sich die Spieler beim Grind quälend durch Horden von Gegnern mahlen, um mühsam Erfahrungspunkte, Gold, Materialien, Gegenstände oder Sonstiges zusammenzuklauben. Vor allem in (Online-)Rollenspielen geht es einfach um das stetige Wiederholen der immer gleichen Aktionen. Seien es nun Kämpfe oder Sammelaufgaben, die man wieder und wieder durchlebt. Ganz ähnlich wie ein Bergmann, der über Stunden im Stollen nach Kohle schürft, ackert man am Monitor beispielsweise nach Erfahrungspunkten. Ungefähr so muss die Hölle aussehen, sagen manche Spieler.
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Andere katapultiert der Grind in den siebten Spielspaßhimmel. Blizzard kann davon ein Liedchen singen, 1997 fesselten die Kalifornier Millionen Spieler mit dem Grindfest Diablo, auf der Jagd nach immer besserer Item-Beute hackten sich Millionen Helden wieder und wieder durch die immer gleichen Monster - am liebsten natürlich gemeinsam im Multiplayermodus. Dieses Rezept zieht bis heute, Diablo 3 hat sich laut Blizzard bislang über 20 Millionen Mal verkauft, plattformübergreifend auf PC und Konsole.
Auf demselben Konzept basiert die Shooterserie Borderlands, in der man sich durch Gegnermassen schießt, um immer bessere Waffen zu erbeuten. Auch das ist kein Randphänomen, alleine Borderlands 2 fand über zehn Millionen Käufer. Was reizt so viele Spieler am spielerischen Stumpfsinn? Und warum setzen Entwickler immer wieder darauf? Diesen Fragen gehen wir nun auf den Grind. Pardon, Grund.
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