Wenn es eines gibt, wovon wir in den kommenden Jahrzehnten nicht genug haben können, ist es elektrischer Strom. Immer stärkere Windräder kombiniert mit Speichern sind hierbei eines der tonangebenden Instrumente. Im Überbietungswettbewerb der Ingenieure haben nun einmal wieder europäische Köpfe den Spitzenplatz errungen.
Das größte und stärkste Windrad der Welt dreht sich an der dänischen Küste – unter deutscher Mitwirkung. Es bricht gleich zwei erst vor wenigen Monaten aufgestellte Weltrekorde.
Erst kürzlich vermeldete China, die Fertigstellung eines Riesen-Windrads. Allerdings stehen die Giganten im Fernen Osten in Anbetracht von mächtiger Taifune (tropische Wirbelstürme) auch vor großen Herausforderungen – was einem zum Verhängnis wurde. Einen anderen, gefühlt ewigen Hoffnungsträger stellt die Kernfusion dar. Einem deutschen Unternehmen soll hier jetzt ein Durchbruch gelungen sein.
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Wolkenkratzer als 1.000 Meter hoher Energiespeicher
Ein Riese mit Strom für 70.000 Haushalte
Die für Offshore-Einsätze gedachte Anlage mit dem unspektakulären Namen SG 21-276 DD
steht im Østerild-Testpark für Windkraftanlagen in Norddänemark. Gebaut wurde sie von einem deutsch-spanischen Unternehmen, das zu Siemens gehört.
Die Eckdaten beeindrucken:
- Leistung: 21 Megawatt (MW)
- Rotordurchmesser: 276 Meter. Jedes der drei Rotorblätter würde damit beinahe den Kölner Dom überragen – stelle jemand es senkrecht daneben.
- Überstrichene Fläche der Rotorblätter: etwa drei Fußballfelder
Damit übertrumpft die neue Turbine einige nah beieinanderliegende Rekord-Windräder aus China um einige Meter sowie ein bis drei Megawatt. Der Stromertrag von SG 21-276 DD
soll reichen, um 50.000 bis 70.000 Haushalte (je nach Größe) für ein Jahr zu versorgen. Die Europäische Union hat Siemens-Gamesa mit rund 30 Millionen Euro unterstützt.
Durchschnittliche Offshore-Windräder Deutschlands – neuester Zubau (via wind-energie.de):
- Leistung: 10,4 MW
- Rotordurchmesser: 186 Meter
Windkraftwerke wie diese oder auch ihre kleineren Vorgänger werden in den kommenden Jahren verstärkt in Nord- und Ostsee in Betrieb gehen. So sollen laut staatlichen Angaben bis 2045 Anlagen fähig zu 70 Gigawatt (GW) aufgebaut sein.
Derzeit stehen wir hier laut der Beratungsfirma Deutsche Windguard
bei rund 10 GW. Von heutigen Spitzenanlagen mit 20 MW-Nennleistung bräuchte es für dieses Ziel etwa 3.500 Stück. Aktuell sind etwa 1.700 vor den Küsten in Betrieb, wovon aber sehr viele (siehe Kasten oben) deutlich kleiner ausfallen als der Durchschnittswert. Manche durchlaufen sicher in Zukunft Umrüstungen, aber an die Stelle etlicher werden neuere Windräder treten.
Derweil stehen bereits heute in China die nächsten Projekte an, die sich den Spitzenplatz in der ein oder anderen oder sogar allen Kategorien bei Windkraft alsbald wiederholen sollten. Doch letztendlich bleiben Erfolge in diesem Feld ja eine wohlige Nachricht für uns alle. Langfristig nützt modernste Windkraft der Menschheit als ganzes.
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