Beliebte Klassiker durch Remaster-Versionen modernisiert neu aufzulegen, kann gehörig nach hinten losgehen.
Das musste im Jahr 2021 niemand Geringeres als Rockstar feststellen, genauer gesagt anhand der Definitive Edition von GTA 3, GTA: Vice City und GTA: San Andreas in Form der überarbeiteten GTA Trilogy.
Seitdem ist viel Zeit ins Land gegangen, die durchaus für Verbesserungen genutzt wurde.
Welche das genau sind und warum wir weiterhin nicht ganz glücklich mit den Neuauflagen sind, erfahrt ihr in diesem Technik-Check. Ein Update für unseren Test der GTA Trilogy folgt voraussichtlich im Laufe dieser Woche.
Rückblick: Welche Probleme hatte die Definitive Edition zum Release?
- Die Schwierigkeiten fingen schon damit an, dass Rockstar bereits kurz nach Release den Verkauf zeitweise einstellen musste, weil zunächst noch Dateien in den Spielen enthalten waren, für die die passenden Lizenzen fehlten.
- Weitaus schwerer wogen allerdings technische Probleme wie Darstellungsfehler beim Regen, Performance-Einbrüche selbst mit schneller Hardware und Bugs in Quests.
- Die optischen Anpassungen haben vielen Spielern ebenfalls nicht zugesagt, vor allem mit Blick auf die oftmals als verschlimmbessert angesehenen Charaktermodelle und die Beleuchtung.
Mehr dazu erfahrt ihr im Video direkt unterhalb dieses Infokastens.
Das größte Sorgenkind ist kleiner geworden
Besonders ärgerlich ist die oft maue Performance aller drei neu aufgelegten Teile.
Das gilt umso mehr, weil es vor allem bei schnellen Autofahrten immer wieder zu störenden kurzen Rucklern kommen kann – also in einer Kerndisziplin aller GTA-Titel.
- Was sich dabei getan hat, zeigt beispielhaft der folgende Vergleich einer Version von Anfang 2022 mit der aktuellen Spielversion der Definitive Edition von San Andreas unter DirectX 11.
- Die Grafiken zu den sogenannten
Frametimes
stellen dar, wie lange die Berechnung jedes einzelnen Bildes dauert. - Je niedriger und gleichmäßiger die Kurve verläuft, desto flüssiger und besser ist das Spielgefühl.
Die neue Version hat in diesem Bereich klare Vorteile:
So geschmeidig und gleichmäßig, wie wir uns das wünschen würden, sieht aber auch die aktuelle Grafik nicht aus. Oder anders gesagt: Ganz ohne jedes kurze Stocken kommt das Spiel immer noch nicht aus.
- Das gilt auch dann, wenn statt der High-End-Hardware von 2021 aktuelle Spitzenkomponenten zum Einsatz kommen und es dürfte unserer Einschätzung nach wohl nie mehr ganz aus den Neuauflagen verschwinden.
- Zu dieser Einschätzung trägt bei, dass kurzes Stocken auch dann noch auftritt, wenn wir in den Einstellungen des Rockstar Launchers per Start-Parameter
-dx12
(ohne Anführungszeichen) von der Schnittstelle DirectX 11 zu DirectX 12 wechseln. - Mit DirectX 12 kann es außerdem eher zu Abstürzen kommen, wie auf dem folgenden Bild zu sehen. Falls euch größere Performance-Probleme plagen, ist es aber möglicherweise dennoch einen Versuch wert, unter DX12 statt DX11 zu spielen.
Eine neue Option sorgt teils für riesige Unterschiede
Während auch die gewöhnungsbedürftige Optik der überarbeiteten Charaktermodelle für immer bleiben dürfte, haben die Entwickler mit Blick auf die Beleuchtung inzwischen einen Klassik-Modus ergänzt, der standardmäßig aktiv ist.
Wie der folgende Vergleich deutlich macht, kann der Unterschied zu der modernisierten Variante sehr groß sein:
Uns gefällt die überarbeitete Version insgesamt oft besser, letztlich ist das aber auch ein Stück weit Geschmackssache. Wer den Look der Originale besonders mochte, der freut sich aber über die neue Option.
Ist die GTA Trilogy jetzt empfehlenswerter als zum Release?
Ja, sowohl durch die dringenden Verbesserungen relativ kurz nach dem Launch (Stichwort Regen
) als auch im Zuge der bis heute Stück für Stück immer weiter glatt gebügelten Performance und durch den neuen klassischen
Beleuchtungsmodus.
Allerdings gibt es weiterhin Probleme, die es schwer machen, den Kauf zu empfehlen.
So kann es immer noch zu störenden Rucklern kommen, die Charaktere sehen teils weiterhin eher albern und unstimmig aus und es gibt kaum Überarbeitungen, die die inzwischen doch eher altbackenen und sperrigen Klassiker durchdacht in die moderne Spielwelt überführen würden.
Da kann man durchaus überlegen, sich die Hälfte des Kaufpreises zu sparen und gleich zu den Originalen zu greifen. Ihren Verkauf als Trilogie hatte Rockstar im Zuge des Releases der Definitive Edition zunächst eingestellt. Später ist man im Zuge all der Aufregung aber wieder zurückgerudert.
Lasst uns gerne über die Teilnahme an der obigen Umfrage als auch in den Kommentaren wissen, welche Version der GTA Trilogy ihr bevorzugt.
Falls ihr außerdem bereits eigene Erfahrungen mit der Technik der Neuauflagen gesammelt habt, freuen wir uns über eure genauen Eindrücke dazu.
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