Seite 2: Guardians of the Galaxy - Please don't stop this feeling

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Doch kein Star Wars

Natürlich führt die anfängliche Abneigung zu allerlei Wortgefechten, die spritziger und charmanter kaum sein könnten. Guardians of the Galaxy ist eine der am besten geschriebenen Komödien der letzten Jahre - ohne wirklich eine sein zu wollen. Denn eigentlich ist das hier ja Superhelden-Kino mit einer gehörigen Portion Star Wars. Ironisch, dass gerade dieser Part nicht wirklich sitzt.

Der Wunsch von Marvel-Boss Feige, eine eigene Weltraum-Oper zu schaffen, die es sich in den Wartezeiten zwischen den neuen Star Wars-Filmen bequem machen kann, ist natürlich legitim. Ausgerechnet hier wird dem Film jedoch sein Regisseur zur Last. James Gunn kann vortrefflich mit Charakteren und Worten jonglieren, mitreißende Actionszenen kann er jedoch nicht.

Guardians of the Galaxy - Ein Blick hinter die Kulissen Video starten 1:02 Guardians of the Galaxy - Ein Blick hinter die Kulissen

Ausnahmslos allen Szenen, in denen Raumgleiter um einander kreisen und Lasersalven die Luft zerreißen, hat man so irgendwo anders schon mal irgendwie besser gesehen. Gerade die epische Finalschlacht wirkt erschreckend seelenlos und spannungsarm, hier fehlt es an Dynamik und inszenatorischer Expertise. Auch die Faustkämpfe am Boden wollen nie so recht Druck und Kraft transportieren.

Die Fünf von der Kampfstelle

Aber wie gesagt: Sobald einer der fünf Guardians das Feld betritt, sind diese kleinen Schnitzer längst vergessen. Jedem einzelnen der ungleichen Spinner möchte man stundenlang zusehen, Chris Pratt aka Star Lord, Rocket Raccon und Groot könnte man auch in eine Telefonzelle sperren und die Kamera draufhalten - es wäre wahrscheinlich trotzdem noch witziger als vieles, was Hollywoods Humorfabrik in den letzten Jahren fabriziert hat.

Waschbär Rocket ist gleich für eine ganze Reihe von unvergesslichen Running Gags verantwortlich, einer davon (Stichwort: Bein) ist so unfassbar bösartig und urkomisch zugleich, dass das Premierenpublikum fast geschlossen am Boden lag. Wie seine Helden ist auch der Humor in Guardians bisweilen herrlich asozial - was den Erfolg des Films umso überraschender wirken lässt und die Vermutung nahe legt, dass sich die Zuschauer auch im Blockbuster-Kino längst nach ein bisschen Andersartigkeit sehnen.

Guardians of the Galaxy - Der erste Trailer Video starten 2:20 Guardians of the Galaxy - Der erste Trailer

Der Fairness halber muss man natürlich sagen, dass Guardians of the Galaxy ansonsten weitestgehend der bewährten Marvel-Formel folgt. Bei aller Bissigkeit tragen die Guardians natürlich allesamt das Herz am rechten Fleck und bekommen alle ihre mehr oder minder emotionalen Hintergrundgeschichten. Der Bösewicht wird zwar beeindruckend eingeführt, bleibt ansonsten aber wie in den meisten Marvel-Filmen eher blass.

Es sind die kleinen verspielten Einfälle, der unbändige Charme, den vielleicht nur ein frecher, unbefangener Regisseur wie Gunn hat einbringen können, der Guardians über den Rest des Marvel-Universums erhebt. Wie etwa die beste Idee des gesamten Films: Star-Lords Walkman versorgt das bunte Treiben mit einem Soundtrack, der nicht nur sofort in die Ohren geht, sondern praktisch wie ein eigener Charakter für sich steht.

Fazit

David Hain:Es gibt eine Szene in die Guardians of the Galaxy, namentlich der Gefängnisausbruch, die stellvertretend für alles stehen, das den Zuschauer in diesem wilden Ritt erwartet: tiefschwarzer Humor, scharfzüngige Dialoge, asoziales Verhalten und fünf (Anti-) Helden, an denen man sich einfach nicht satt sehen kann. Wer mit dieser Szene (hier verlinkt) keinen Spaß hat, sollte sich den Kinobesuch sparen.

Allen anderen können wir Guardians of the Galaxy nur empfehlen. Regisseur James Gunn beweist nach Slither und Super abermals ein brillantes Gespür für Timing, Wortwitz und Charaktere, die man eigentlich gar nicht mögen dürfte, die aber trotzdem unendlich liebenswürdig erscheinen.

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