Herr der Ringe: Fan-Fiction-Autor verklagt Amazon und will 250 Millionen US-Dollar

Hat Amazon für Rings of Power Ideen von einer Fan-Fiction geklaut? Das behauptet zumindest deren Autor - und zieht vor Gericht.

Ein Fan-Fiction-Autor hat Klage wegen der Amazon-Serie Ringe der Macht eingereicht. © Amazon Studios New Line Cinema Ein Fan-Fiction-Autor hat Klage wegen der Amazon-Serie Ringe der Macht eingereicht. © Amazon Studios / New Line Cinema

Demetrious Polychron ist offenbar sehr von seinem Werk überzeugt. Der Autor hat eine Fan-Fiction zu Der Herr der Ringe verfasst und ist nun der Meinung, dass Amazon und The Tolkien Estate seine Ideen für ihre Serie Ringe der Macht geklaut haben. Deswegen hat er Klage eingereicht - und will 250 Millionen US-Dollar.

Was genau wirft er dem Medienriesen vor und sind seine Vorwürfe überhaupt haltbar? Wir fassen euch das Wichtigste zusammen.

Warum der Autor Amazon verklagt

Polychron hat im September 2022 via Amazon eine Fan-Fiction als Buch veröffentlicht, die auf Herr der Ringe basiert und »The Fellowship of the King: The War of the Rings« heißt. Das Buch basiere laut Polychron »zwar auf Tolkiens Welt, sei aber ein komplett originelles Werk«.

Der Autor ist überzeugt, dass Namen und Ideen aus seiner Fan Fiction gestohlen wurden und liefert dafür in seiner Klage ein paar angebliche Beispiele:

  • In Ringe der Macht kommt eine Harfoot namens Elanor vor. So heißt auch ein Charakter in Polychrons Fan Fiction, nämlich Sams Tochter. Allerdings ist das auch schon im offiziellen Tolkien-Kanon ihr Name.
  • Der Serien-Charakter Adar sei ebenfalls gestohlen. Laut Polychron soll er auf seiner Story basieren, in der Elb Glorfindel anfängt, Morgoth zu dienen.
  • Dass Galadriel in Ringe der Macht zur Kriegerin wird, sei auch kopiert, Polychron zitiert dazu seine Zeile: »Galadriel führte ihr Volk durch das Gewirr der angreifenden Orks«.

Wie ist die Rechtslage?

Polychron hatte sich seit 2017 um eine Zusammenarbeit mit The Tolkien Estate bemüht, das die Mittelerde-Rechte verwaltet. Eine Antwort hat er allerdings nie erhalten - es ist also mehr als fragwürdig, ob er überhaupt Urheberrechte für eine nicht genehmigte Fan-Fiction geltend machen kann.

Trotzdem verlangt er von Amazon und The Tolkien Estate 250 Millionen US-Dollar für angebliche Copyright-Verletzungen.

Die Rechtslage rund um Fan Fictions ist komplex, aber grundsätzlich gilt: Sie werden geduldet, solange die Copyright-Inhaber nicht ausdrücklich widersprechen, sie als inoffizielles Werk zu erkennen sind und der Fan-Fiction-Autor damit kein Geld verdient. Polychron verkaufte sein Buch allerdings für 12 US-Dollar bei Kindle und 27 US-Dollar für die Hardcover-Ausgabe.

Sein Buch ist aktuell nicht mehr bei Amazon zu finden, sämtliche Links führen auf eine gelöschte Shop-Seite.

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