Nach zehn Jahren Kinopause erscheint ein neuer Film aus dem Herr-der-Ringe-Kosmos. Was auf den ersten Blick nach einem Kassenschlager und einem neuen Meisterwerk klingt, entpuppt sich derzeit aber eher als bestenfalls schmackhafter Snack für zwischendurch.
War of the Rohirrim kommt in internationalen Kritiken nämlich nur so lala weg. Ausgerechnet die Handlung, der elementare Aspekt eines guten Films, wird in vielen Reviews kritisiert.
Auch wir haben den Film bereits gesehen und unser eigenes Fazit gezogen:
Die internationalen Kritiken in der Übersicht
Bei Metacritic kommt War of the Rohirrim zum Entstehungszeitpunkt dieses Artikels auf magere 60 Punkte. Auf der für Filme nicht weniger relevanten Plattform Rotten Tomatoes sind nur 65 Prozent der gesammelten Kritiken positiver Natur.
Polygon (Wertung: 80 Punkte)
Die Liebe zum Detail und zur Nachbildung ist die größte Stärke des Films - War of the Rohirrim sieht aus und fühlt sich an wie Jacksons Herr-der-Ringe-Trilogie, und zwar auf die beste Weise. Er ist vollgepackt mit schwertschwingenden Abenteuern, königlichem Drama und fesselndem Monster-Chaos. Leider gibt er auch den Aspekt der Jackson-Filme wieder, der am schlechtesten gealtert ist.
The Hollywood Reporter (Wertung: 80 Punkte)
Insbesondere die Kampfsequenzen sind atemberaubend dargestellt und werden sicherlich davon profitieren, auf den größtmöglichen Kinoleinwänden betrachtet zu werden.
Screen Rant (Wertung: 70 Punkte)
Es ist eine starke, fesselnde Geschichte, die einige beeindruckende Animationen zeigt, und wenn ich in die weite Welt von Peter Jacksons Mittelerde zurückkehren möchte, scheint mir dies der ideale Weg dafür zu sein.
Collider (Wertung: 60 Punkte)
Die erzählerischen Schwächen von Krieg der Rohirrim offenbaren, dass dies nicht die epische Rückkehr nach Mittelerde ist, auf die viele Herr-der-Ringe-Fans gehofft haben, aber das heißt nicht, dass der Film ohne Wert ist.
Variety (Wertung: 60 Punkte)
Der Film mag die Anhänger erfreuen, aber er ist nicht episch genug, um weniger treuen Zuschauern denselben Nervenkitzel zu bieten, den sie einst bei den Realfilmen empfanden.
Empire (Wertung: 60 Punkte)
Der Film erreicht zwar nicht die Höhe von Jacksons Trilogie - das schaffen nur wenige -, aber inmitten eines chaotischen Zusammentreffens verschiedener Welten gibt es bewegende Momente.
IGN (Wertung: 60 Punkte)
War of the Rohirrim ist eine faszinierende Idee mit einer glanzlosen Umsetzung, als Konzept interessanter als die tatsächliche Nacherzählung einer der berühmten Legenden von Mittelerde.
TheWrap (Wertung: 55 Punkte)
Der viertbeste animierte Herr der Ringe-Film, was ziemlich gut klingt, bis man sich daran erinnert, dass es nur vier davon gibt.
TotalFilm (Wertung: 50 Punkte)
Was ein spannendes Experiment hätte werden können, eine neue Geschichte in einem geliebten Universum auf eine ganz andere Art zu erzählen, fühlt sich stark eingeschränkt an.
IndieWire (Wertung: 42 Punkte)
Wenigstens versucht der Film, aus der allzu bekannten Langeweile, mit der Hollywood ein Franchise auslöffelt, eine neue Erfahrung zu machen, auch wenn er dieses Ziel letztlich weit verfehlt.
Glaubt Warner Bros. überhaupt selbst an den Erfolg?
Beim Blick auf die obigen Kritiken bleibt abzuwarten, ob War of the Rohirrim ein finanzieller Erfolg für Warner Bros. wird. So ganz wird man aber den Eindruck nicht los, dass das Filmstudio selbst keinen großen Glauben an dem Film hat.
Selbst Fans machen inzwischen darauf aufmerksam (via Reddit), dass Warner Bros. kaum Werbung für den Herr-der-Ringe-Anime macht. Klar, hier und da sieht man mal eine Anzeige bei YouTube und Co., aber von einer großen Werbekampagne kann keine Rede sein.
Experten prognostizieren War of the Rohirrim kurz vor Kinostart ein Einspielergebnis von weniger als 30 Millionen US-Dollar am Startwochenende. Zur Relation: Das wäre ein noch geringerer Betrag als Sonys kolossale Kino-Flops Morbius (39 Millionen Dollar) und Madame Web (49 Millionen Dollar).
Fairerweise muss man dazu sagen, dass sich Animes auf dem weltweiten Kinomarkt traditionell schwerer tun als Realfilme. Noch ist das letzte Wort zudem nicht gesprochen. Gut möglich, dass gute Mund-zu-Mund-Propaganda unter Tolkien-Fans dem Film doch noch einen erfolgreichen Kinoauftritt beschert.
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