Hob gibt es aktuell noch bis zum 9. April um 17 Uhr als Free Game kostenlos im Epic Store. Fügt ihr es eurer Bibliothek in dieser Zeit hinzu, dürft ihr Hob permanent behalten. Deshalb haben wir unseren Test noch einmal aktualisiert. Zusätzlich könnt ihr euch Gone Home sichern, das Autorin Elena nachhaltig beeindruckt hat.
Rot oder grün? Diese Frage könnte man sich stellen, wenn man Link aus the Legend of Zelda und den kleinen Hüpfer aus Hob vor sich hat. Viel größer ist der Unterschied zwischen den beiden nämlich gar nicht, zumindest spielerisch. In Hob wollen wir zwar keine Prinzessin retten, werden aber mit der Zeit genauso süchtig nach der Mischung aus Jump&Run- und Rätsel-Passagen, Kämpfen und Erkunden - trotz der etwas fummeligen Maus- und Tastatursteuerung auf dem PC.
Denn Hob bietet uns ein Erlebnis, das auf unserer Lieblingsplattform längst nicht so häufig ist wie auf den Konsolen: Haben wir endlich unser Zelda gefunden?
Und das Action-Adventure legt noch einen drauf: Immerhin beneiden wir Konsolenspieler auch schon lange für Titel wie Ico oder Shadow of the Colossus. Auch wenn wir keine riesigen Kolosse erlegen dürfen, ist auch dieser Einfluss nicht abzustreiten. Die Welt von Hob ist nämlich völlig stumm und strahlt damit die gleiche geheimnisvolle Melancholie aus wie die PS2-Klassiker. Wenn wir verstehen wollen, was in Hob vorgeht, müssen wir deshalb besonders aufmerksam sein.
Hob - Screenshots aus der PC-Version ansehen
Das führt dazu, dass es bei uns erst Liebe auf den zweiten Blick ist. Oder vielleicht eher auf den zweiten Sprung. Das neue Spiel der Torchlight-Entwickler Runic Games hat es uns anfangs nämlich nicht leicht gemacht, es zu mögen - bis plötzlich mehrere Stunden vergangen sind, ohne dass wir sie bewusst haben vorbeischleichen (oder eher springen?) sehen.
Anders als die Diablo-inspirierte Hack&Slash-Reihe des Entwicklers braucht Hob ein wenig, um in Fahrt zu kommen. Schuld daran trägt eben diese "Erklärungslosigkeit", mit der uns die Mischung aus Jump & Run und Action-Adventure in eine unbekannte Welt wirft. Die sorgt zumindest zu Anfang für Verwirrung und Orientierungslosigkeit. Genau dieser Mangel an Erklärung ist es aber, der letztendlich zu dem besonderen Charme gehört, der Hob ausmacht.
Erkundung statt Erklärung
Anstatt auf eine lange Einführung zu setzen, wirft uns Hob einfach in eine fantastische, farbenfrohe Welt voller freundlicher Roboter, bizarrer Kreaturen, tiefer Schluchten und mysteriöser Mechanismen, die dem Ganzen einen leicht steampunkigen Flair geben. Oder geben würden, wären wir nicht außerdem von Natur umgeben. Natur und aggressivem rosa Glibber, der die Wälder und Seen überwuchert sowie Flora und Fauna gleichermaßen aus dem Gleichgewicht bringt.
Worum es in Hob eigentlich geht, wird nie direkt erklärt, kommt das kleine Spiel doch ohne Sprachausgabe und (abgesehen von ein paar Item-Erklärungen) auch ohne Texte aus. Stattdessen erzählt sich die Geschichte überraschend organisch durch die Spielmechanik, die im Kern daraus besteht, neue Wege zu erschließen. Egal, was wir in Hob tun, letztlich läuft es darauf hinaus, einen weiteren Weg zu öffnen, um an vorher unzugängliche Orte zu gelangen und die Welt von dem rosa Glibber und den mit ihm kommenden fiesen Kreaturen zu befreien.
Maus und Tastatur: Übung macht den Meister
Hierfür rätseln, springen und kämpfen wir uns in Iso-Ansicht (die kennen die Entwickler ja noch aus Torchlight) durch die Landschaft und lassen den Blick so weit schweifen, wie es uns die feste Kamera erlaubt. Daran, dass wir sie nicht selbst steuern können, gewöhnen wir uns mit der Zeit - ein wenig stört es aber schon.
Für die Steuerung an sich empfehlen wir das erste von zwei Pre-Sets, die man einstellen kann. Hier gibt es die Möglichkeit die Spielfigur nicht nur über WASD, sondern auch über die rechte Maustaste zu steuern (wo sonst das Schild liegt). Unserem Gefühl nach ließ sich die Figur so etwas präziser lenken, ingesamt hat Hob aber mit einer eher fummeligen Steuerung zu kämpfen, die gerade bei den Sprüngen stört, die meistens zielgenau sein müssen.
Frust verhindert nur, dass man ein wenig vom Spiel geführt wird, kommen wir gefährlich nahe an den Rand eines Weges oder stolpern von einer Plattform, fallen wir nicht sofort herunter. Trotzdem empfehlen wir einen Controller.
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