Zur Computex 2019 präsentierte Intel die ersten Prozessoren der 10ten Core-i-Generation. Die Ice-Lake-CPUs werden im 10nm-Verfahren gefertigt und sind für den Einsatz in stromsparenden Laptops gedacht. Echte Desktop-Modelle, um AMDs 7nm-Ryzen-3000-CPUs zu kontern, blieben aber aus.
Ein angebliches Lineup scheint nun Details zu Intels CPU-Generation zu verraten. Comet Lake soll demnach mit bis zu 10 Kernen und 20 Threads ab Werk mit maximal 4,6 GHz boosten, auf einem Kern sogar mit 5,2 GHz - dazu soll sich auch ein neuer Sockel gesellen.
In dem Desktop-Portfolio finden sich aber auch Details, die an der Echtheit des Leaks zweifeln lassen - außerdem ist die Rede von 14nm+++, also einem weiteren Sky-Lake-Refresh.
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Modelle und technische Details
Die Information stammen aus einem Tweet des japanischen Leakers sohachi@7/26. Darin teilt er einen Screenshot aus einem vermeintlichen Pressekit von Intel, aus dem Details zu 13 Prozessoren der Comet-Lake-Familie hervorgehen.
Die Modellpalette beginnt demnach bei einer Vierkern-CPU samt 8 Threads mit der Bezeichnung Core i3 10100 für 129 US-Dollar (ohne Steuern). Diese soll mit 3,7 GHz in der Basis, 4,2 GHz Boost All-Core und auf einem Kern mit bis zu 4,4 GHz takten - dem Leak zufolge sollen noch drei weitere CPUs der Core-i3-Reihe erscheinen.
Darauf folgen vier Sechskern-Modelle mit zwölf Threads der Core-i5-Reihe und aus der Core-i7-Reihe zwei Modelle mit 8 Kernen und 16 Threads. Die drei Topmodelle der Core i9-Reihe besitzen laut dem Tweet sogar 10 Kerne und 20 Threads - dass es Comet Lake mit 10 Kernen geben wird, gilt als bestätigt.
Für 499 US-Dollar kann man demzufolge das absolute Spitzenmodell, den Core i9 10900KF erwerben, der mit 3,4 GHz Standard und 4,6/5,2 GHz (All-Core/Single-Core) boostet.
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Echtheit des Leaks darf bezweifelt werden
Es bestehen aber berechtigte Zweifel an der Echtheit des Dokuments: bei genauem Hinsehen, stellt man fest, dass die Boost-Clocks mit Intels Turbo Boost Max Technologie 3.0 erreicht werden sollen. Das macht stutzig, denn bislang war Version 3.0 ausschließlich Intels X-Serie vorbehalten.
Auch sollen alle Prozessoren mit Hyper-Threading ausgestattet sein, Intels Technik zur virtuellen Kernverdoppelung, was bislang noch bei keiner Core-i-Generation der Fall war.
Computerbase sieht zudem in der Angabe der Lithografiestufe ein verräterisches Zeichen, da Intel in der Vergangenheit gern einmal verschwieg, immer noch auf die Sky-Lake-Architektur und die mittlerweile in die Jahre gekommene 14nm-Fertigung zu setzen - Schwierigkeiten mit der 10nm-Fertigung sollen entsprechende Desktop-Prozessoren sogar bis 2022 verzögern.
Die krummen Cache-Angaben halten wird jedoch für weniger unplausibel, da L2 und L3-Cache oftmals zusammengezählt werden und deshalb seltsame Werte liefern. Bei AMDs Ryzen 3000 wurde zuletzt ebenfalls der Gesamt-Cache angegeben, was durchaus zu Verwirrungen führte.
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Speicher und Sockel scheinen realistisch
Die Angaben zum unterstützten RAM-Takt scheinen hingegen realistisch. Controller mit DDR4-3200 (nach JEDEC spezifiziert) sind mittlerweile keine Seltenheit mehr und können auch in ältere Architekturen integriert werden.
Dass es einen neuen Sockel mit der Bezeichnung LGA1159 geben könnte, scheint ebenfalls nicht abwegig. Bereits seit geraumer Zeit tauchen immer wieder Spekulationen zu einem möglichen LGA12xx im Netz auf - dazu passen auch Gerüchte um einen 400er-Chipsatz.
Zum Release der Comet-Lake-Prozessoren finden sich in dem Dokument keine Angaben. Einer geleakten Roadmap von Intel zufolge sollen die Sky-Lake-Refreshes aber im ersten Quartal 2020 erscheinen.
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