Die 10-nm-Produktion scheint Intel auch weiterhin große Probleme zu bereiten, bislang war man aber von Ende 2019 ausgegangen, bis die ersten 10-nm-CPUs von Intel erscheinen würden - wenn auch nicht sofort für das ganze Portfolio vom Desktop bis zum Notebook.
Nun scheint es als würde sich Intels 10-nm-Prozess nochmals deutlich verzögern, während AMD vermutlich in Kürze im Juni 2019 die Ryzen-3000-CPUs vorstellen wird, die bei TSMC in 7nm gefertigt werden (TSMCs 7-nm-Prozess entspricht in etwa Intels 10-nm-Verfahren).
Eine authentisch wirkende, geleakte Roadmap, die angeblich von Intel stammen soll, zeigt nun aber, dass Intel bis 2022 anscheinend nicht mit Desktop-Prozessoren in 10 Nanometern plant.
Die den niederländischen Kollegen bei Tweakers in die Hände geratene Roadmap (via ComputerBase) zeigt Intels vermeintlich zukünftige Pläne im Desktop-Bereich bis zum Ende des Jahres 2021.
Demnach plant Intel bis 2021 mit zwei weiteren CPU-Generationen in 14 Nanometern, aber mit keiner in dem seit Jahren erwarteten 10 Nanometer Fertigungsverfahren.
Die besten Prozessoren für Spieler
Comet Lake und Rocket Lake in 14 nm
Die aktuelle Coffee-Lake-Refresh-Serie rund um den Core i9 9900K wird laut der Roadmap erst im zweiten Quartal 2020 von Comet Lake abgelöst. Die Gerüchte zu Comet Lake und Intels Bestreben bis zu zehn Kerne im Mainstream-Segment anzubieten, könnten also tatsächlich wahr sein, werden aber noch einige Zeit auf sich warten lassen.
Ein Jahr darauf, also im zweiten Quartal 2021, könnte Intel Comet Lake mit einer neuen Prozessor-Generation ablösen. Rocket Lake soll dann ebenfalls bis zu zehn Kerne bieten, aber erneut in 14 Nanometer gefertigt werden.
Wie Intels Pläne ab 2022 aussehen, ist unklar. Der nächste logische Schritt, nachdem Intel dann im mobilen Bereich erste Erfolge mit 10-Nanometer-CPUs verbucht haben könnte, wäre eine Desktop-CPU-Generation im 10-nm-Fertigungsverfahren.
Diese wurden bereits seit Jahren angekündigt, aber wegen technischer Probleme immer wieder verschoben, sodass Intel selbst das lange stolz verkündete Tick-Tock-Modell aufgeben musste.
Mobil-CPUs früher in 10 nm?
Ein Blick auf die ebenfalls geleakte, angebliche Roadmap zu Mobil-Prozessoren zeigt, dass Intels 10-Nanometer-Fertigung immerhin bei sparsameren CPU-Serien in näherer Zukunft genutzt werden soll. Den Anfang macht dabei die Generation Ice Lake (U und Y) mit bis zu vier Kernen, aber limitierter Verfügbarkeit.
Mit Tiger Lake (U und Y) sollen ab dem 2. Quartal 2020 Prozessoren in höheren Stückzahlen mit vier Kernen in 10 nm angeboten werden.
Die für Spieler geeigneten mobilen Modelle der H- und G-Serie von Intel werden laut dieser Roadmap aber bis zum dritten Quartal 2020 von Coffee Lake Refresh mit bis zu acht Kernen und in 14 nm Fertigung angeboten. Gleichzeitig soll Intel auch Prozessoren der Comet-Lake-Generation für Notebooks anbieten und auch hier bis zu zehn Kerne bieten, aber weiterhin in 14 Nanometer fertigen.
Leichtes Spiel für Ryzen 3000?
Wie es anschließend in der mobilen Sparte bei Intel weitergeht, ist ähnlich unklar, wie im Bereich der Desktop-Prozessoren. Sollten sich die beiden Roadmaps als echt erweisen, könnte AMD mit Ryzen 3000 und nachfolgenden Generationen sonnige Zeiten entgegen sehen.
Denn Intels 14-Nanometer-Prozess hat bereits seinen Zenit erreicht und ohne entscheidende Änderungen an der Architektur, wird Intel nur mithilfe weiterer Kerne und höheren Taktraten auch weiterhin konkurrenzfähig bleiben können.
Doch dieses Vorgehen treibt die Verlustleistung (TDP) respektive Stromverbrauch und Hitzeentwicklung in die Höhe, wie unser Test des Core i9 9900K mit acht Kernen zeigt.
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