Kanada - Twitch-Spammer muss womöglich zehn Jahre ins Gefängnis

In Kanada steht bald ein Mann wegen sogenanntem Twitch-Spamming vor Gericht. Er soll mit Hilfe von Spambots tausende Streams mit rassistischen und homophoben Kommentaren überflutet haben.

Durch Twitch-Spamming werden die Kommentarbereiche von Streamern innerhalb von Minuten mit tausenden von Nachrichten überschüttet. Durch Twitch-Spamming werden die Kommentarbereiche von Streamern innerhalb von Minuten mit tausenden von Nachrichten überschüttet.

Ein 20-jähriger Kanadier namens Brandan Apple muss sich demnächst vor Gericht dafür verantworten, Tausende Twitch-Streams vollgespammt zu haben. Laut der kanadischen Nachrichten-Website CBC lautet die Anklage »mischief in relation to computer media« (also absichtliche Beschädigung von digitalen Medien). Nach kanadischem Recht erwartet Apple dafür schlimmstenfalls eine Strafe von zehn Jahren Gefängnis.

Konkret wird Apple vorgeworfen, zwischen Februar und Mai 2017 mehr als 1.000 Twitch-Kanäle angegriffen zu haben. Auf den Kanälen hätte das sogenannte Twitch-Spamming für über 150.000 Nachrichten in den Kommentarspalten gesorgt. Durchschnittlich wurden auf den betroffenen Streams 34 Spam-Nachrichten pro Minute gepostet, einzelne Kanäle sollen in der Spitze sogar 600 Kommentare pro Minute abbekommen haben.

Angeblich rassistische und homophobe Spam-Kommentare

Laut einer Petition von Betroffenen aus dem April letzten Jahres sollen die Kommentare der Spambots außerdem zahlreiche rassistische und homophobe Beleidigungen enthalten haben. Technisch möglich wurde das Twitch-Spamming durch die Website chatsurge.net, die Brandan Apple offenbar selbst betrieben hat. Inzwischen wurde die Seite aber offline genommen.

Auf die Vorwürfe der Betroffenen hin hat sich Brandan Apple bislang noch nicht geäußert. Vor Gericht braucht er allerdings eine gute Erklärung und Verteidigung für seine Taten. Denn das kanadische Gesetz sieht für Beschädigung von fremdem Eigentum, das mehr als 5.000 Dollar wert ist (und diese Summe wäre durch den gesamten Schaden an den tausenden betroffenen Twitch-Stream wohl gedeckt), eine Höchststrafe von zehn Jahren Haft vor.

Damit droht Brandan Apple sogar eine härtere Strafe als dem 28-jährigen Amerikaner, der kürzlich nach einem Twitch-Swatting-Vorfall wegen fahrlässiger Tötung angeklagt wurde. Der Gerichtsprozess von Brandan Apple beginnt im Februar.

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