"Killerspiele" - G.A.M.E. warnt CSU vor Gesetzesinitiative

Knapp sieben Wochen nach dem Amoklauf von Emsdetten hat das bayerische Kabinett beschlossen, per Bundesratsinitiative gegen so genannte Killerspiele gesetzlich vorzugehen. Wie bereits im Vorfeld angekündigt, soll die Herstellung, Verbreitung sowie Nutzung derartiger Spiele mit bis zu einem Jahr Haft bestraft werden kann.

Angesichts der neu aufgeflammenden Diskussion hat sich der Bundesverband der Entwickler von Computerspielen G.A.M.E. zu Wort gemeldet und die CSU vor "weit reichenden, gesellschaftlichen und kulturellen Konsequenzen" gewarnt: "Die gesellschaftliche Auswirkung eines Verbotes von bestimmten, immer noch nicht genau definierten Computerspielen für Erwachsene, könne sowohl kulturell als auch gesellschaftlich massive, negative Auswirkungen haben."

Stephan Reichart, Geschäftsführer von G.A.M.E.: "Die CSU ist sich offensichtlich nicht darüber im Klaren, dass sie hier auf Jahrzehnte hinaus Millionen von Wählerstimmen verliert, da Computerspieler ganz genau wissen, dass die Behauptungen dieser Politiker und Wissenschaftler schlichtweg nicht stimmen und Computerspiele keinesfalls aus Spielern "Killer" machen. Wer solch ein "Verbot" fordert - selbst wenn es statistisch gesehen, nur auf maximal 3% aller im Markt befindlichen Spiele zutreffen könnte - greift meiner Ansicht nach zudem massiv in das Recht der Erwachsenen auf Kultur ein. Hier wird von der CSU einseitig ein Medium angegriffen, das sich längst auf kultureller Augenhöhe mit dem Film, der Musik und der Literatur befindet. Wenn wir dieses Verbot akzeptieren, was wird als nächstes gefordert? Konsequenterweise wären die nächsten Schritte ein Verbot von Literatur oder Filmen, die kontrovers Gewalt als Stilmittel einsetzen..."

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