Fazit: Kingdom Come: From the Ashes - Aus Rollenspiel wird Dorfbau-Management

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Fazit der Redaktion


Elena Schulz
@Ellie_Libelle

Ich finde die Idee fantastisch, über einen DLC gewissermaßen ein Spiel im Spiel hinzuzufügen. Schließlich ist From the Ashes eigentlich kein Rollenspiel mehr, sondern eine Bausimulation. So bekommt man nicht mehr vom Gleichen oder ein kleines Story-Häppchen, sondern wirklich etwas Neues und Originelles. Allerdings finde ich es ungünstig, dass die Erweiterung als Zwischen-Kapitel gedacht ist.

Die wenigsten werden jetzt noch einmal Kingdom Come dafür durchspielen, wenn sie schon 50 bis 100 Stunden in das Hauptspiel investiert haben. Natürlich kann man den DLC auch im Epilog starten, mit genug Geld fühlt sich der Aufbau aber etwas witzlos an, weil man einfach ein Gebäude nach dem anderen hinstellen kann.

Will man den DLC auf einmal durchspielen ohne das nötige Kleingeld in der Tasche, droht der mühsame Grind. So hat sich das Addon für mich anfangs tatsächlich nur nach dröger Arbeit angefühlt - jedes neue Gebäude setzt voraus, dass ich stundenlang etwas anderes mache. Dabei will ich doch mein Dorf aufbauen! Am besten also, man kehrt immer wieder zwischen den Quests zurück und baut das Örtchen nach und nach nebenbei auf.

Ist die Anfangshürde aber erst einmal genommen, belohnt mich Kingdom Come mit dem fantastischen Gefühl, wirklich einen bleibenden Eindruck in der Spielwelt zu hinterlassen. Pribyslavitz ist jetzt mein Dorf, mit dem ich eine ganz eigene Geschichte verbinde. Während sich Veteranen überlegen sollten, ob sie das Spiel dafür noch einmal starten wollen, empfehle ich Neulingen deshalb unbedingt das gesamte Erlebnis mit DLC.

Dimitry Halley
@dimi_halley

From the Ashes will in erster Linie die Atmosphäre der gesamten Kingdom-Come-Erfahrung verbessern. Es ist ein DLC für Rollenspieler wie mich, die wirklich in dieser Welt eintauchen und als Heinrich ein Leben erschaffen wollen. Hier liegt für mich die große Stärke des 10-Euro-Pakets: Ich erschaffe mir eine neue Heimat, hause in einem Dörfchen, das ich selbst errichte. Die Kirchenmalereien erzählen meine Geschichte, in den Häusern wohnen Freunde und Bekannte. In eine ähnliche Kerbe schlug damals der Housing-DLC von Skyrim, der trotz aller Kritik ein Feature bot, das ich mir im Hauptspiel häufig gewünscht hatte.

Auf der Kehrseite heißt das aber auch, dass From the Ashes all die enttäuscht werden, die nach beeindruckenden spielerischen oder erzählerischen Neuerungen suchen. Denn im Prinzip findet man an der Front nur einen großen Groschen-Grind mit einigen halbwegs netten Entscheidungs-Quests. Als erste große DLC-Fortsetzung nach dem Release des Hauptspiels mag das nicht ganz der Auftakt sein, den sich viele Leute wünschen. Letztlich hängt's ganz davon ab, was für ein Spielertyp ihr seid.

2 von 2


zu den Kommentaren (66)

Kommentare(47)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.