Normalerweise spielen mein Partner und ich keine Koop-Spiele. Das liegt nicht daran, dass wir uns nicht leiden können, sondern dass wir einfach sehr unterschiedliche Arten von Spielen lieben. Während ich in MMMOs, japanischen Rollenspielen und Dating-Sims versumpfe, spielt Timo am liebsten League of Legends oder Fortnite.
Hin und wieder kommt es aber vor, dass wir doch mal ein Koop-Spiel entdecken, das uns beide packt. It Takes Two war beispielsweise so ein Fall. Oder Remnant From the Ashes. Oder eben Bread and Fred. Letzteres entdeckte ich beim Durchscrollen auf Tiktok und war sofort Feuer und Flamme. Ich meine: Pinguine schlagen (fast) alles!
Auf ewig verbunden
Das Spielprinzip ist simpel: Jeder von uns spielt einen Pinguin und gemeinsam müssen wir einen Berg erklimmen. Das Problem an der Sache: Wir sind durch ein sehr kurzes Seil miteinander verbunden.
Weit weglaufen oder gar springen geht ohne Timo nicht. Entweder werde ich vom Seil wieder auf den Boden der Tatsachen geholt oder reiße ihn direkt mit ins Verderben. Um von einer Plattform auf die nächste zu kommen, ist exaktes Timing und Koordination erforderlich. Haben wir das gemeistert, wird es komplizierter.
Immer wieder müssen wir eine Reihe von gut abgepassten Bewegungsabfolgen gemeinsam meistern: Einer setzt sich mit seinem dicken Pinguinhintern auf eine Plattform, der andere schwingt am Seil um ihn herum, bis genug Schwung aufgebaut ist, um durch geschicktes Aufstehen und Losrennen auf die nächste Plattform zu gelangen.
Bei der nächsten Passage muss ich mich irgendwo festklammern, damit Timo die andere Seite der Wand erreichen kann. Dann kann ich mich loslassen und wir erneut durch Schwingbewegungen die Plattform erreichen.
Auf drei: Eins, zwei, … NOCH NICHT
Schaffen wir es nicht, fallen die Pinguine Bread und Fred mit melodischen “Platsch” aufs Fressbrett und wir müssen von einem früheren Punkt wieder starten. Je nachdem, wie ungünstig wir gefallen sind.
Haben wir am Anfang noch echte Probleme mit der Koordination, geht es nach einigen Platschern immer besser. Gemeinsam von drei herunterzählen können wir jetzt auf jeden Fall besser denn je. Dabei stellt sich auch recht fix ein Lerneffekt ein. Passagen, an denen wir echt zu knabbern hatten, gehen nach den ersten erfolgreichen Versuchen einfacher denn je.
Nichtsdestotrotz ist Bread and Fred bockschwer, sodass es nicht ohne Grund in den Steam-Reviews als “Dark Souls der Pärchenspiele” beschrieben wird. Gerade, weil einem niemand sagt, dass ihr in den Optionen erst eine Funktion aktivieren könnt, um neue Startpunkte festzulegen.
Ein Wort der Warnung
Apropos Steam-Reviews: Während unser Zusammenspiel gemeinsam an einem PC mit einer Tastatur (Oldschool Koop halt!) sehr harmonisch verlief, machen sich viele andere Spielerinnen und Spieler darüber lustig, wie ihre Beziehung beim Spielen zur Zerreißprobe wurde.
Couch-Koop, Multi- und, Singleplayer
Am besten spielt ihr Bread and Fred wie wir: gemeinsam vor einer Tastatur. Dadurch funktionieren die Absprachen am besten und es kommt zu keinen Verzögerungen. Alternativ könnt ihr aber auch über Steam Remote Play zusammenspielen oder euch im Singleplayer allein behaupten. Dann ist der Stein Jeff euer bester Freund.
Von Tränen, Trennungen und gar Scheidungen sind die Rede. Klar, die Reviews solltet ihr nicht zu ernst nehmen. Ich will an dieser Stelle trotzdem eine kleine Warnung aussprechen, um mich vor wütenden E-Mails a la Mary, du hast meine Beziehung mit deinem Tipp zerstört!
zu schützen:
Bread and Fred kann verdammt frustrierend sein, weil man dazu tendiert, sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben. Das kann man (wie bei uns) mit viel Lachen und Humor aufnehmen. Passt nur bitte auf, dass ihr bei eurem Partner nicht den Finger in eine Wunde legt.
Wenn ihr aber einen Koop-Partner (egal ob das euer fester Partner, euer bester Freund oder euer Nachbar ist) habt, mit dem ihr gemeinsam über eure Fehler lachen könnt und der nicht zum ersten Mal vor einer Tastatur sitzt, dann ist Bread and Fred wirklich ein fabelhaftes Spiel für triste Sonntage oder Feierabende.
Außerdem seht es so rum: Wenn ihr das Spiel gemeinsam durchspielt (oder zumindest die Demo absolviert), dann kann euch vermutlich nichts mehr auseinander bringen.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.