Sicherheitsaspekte innerhalb der Blockchain
Jeder neue Block mit Transaktionen wird innerhalb des Bitcoin-Netzwerks an alle Teilnehmer gesendet und mit einem mathematischen Problem versehen, einer kryptografischen Hash-Funktion.
Dieser Hash basiert bei Bitcoin auf dem SHA-256 Algorithmus. Bei einer Hash-Funktion wird eine große Menge an beliebigen Eingabewerten auf eine kleine und genaue Zielmenge abgebildet. Der Trick hierbei: Es ist einfach die Zielmenge zu bestimmen, aber schier unmöglich von einer Zielmenge die originalen Eingabewerte herauszufinden.
Miner bestätigen Überweisungen
Um diese Hash-Funktion zu lösen, werden Miner gebraucht, die außerdem alle neu angeforderten Transaktionen innerhalb des Blocks bestätigen. Dafür wird viel Rechenpower benötigt, da die Computer die Zielmenge der Hash-Funktion durch pures Erraten mit Millionen von Versuchen bestimmen. Dieser Vorgang und damit auch die Bestätigung einer Transaktion dauert in der Regel zehn Minuten.
Für die geleistete Arbeit werden die schnellsten unter ihnen durch eine anfallende Transaktionsgebühr und neu geschürfte Bitcoins entlohnt. Dieses Verfahren wird als Arbeitsnachweis (proof of work) bezeichnet.
Ohne die Miner würde das Prinzip der Kryptowährung also gar nicht funktionieren, denn jede Transaktion bliebe unbestätigt. Sobald die Hash-Funktion gelöst ist und die Transaktionen ausgeführt sind, wird der Block an die Blockchain angehängt.
Im Prinzip kann jeder Bitcoins schürfen, sofern entsprechende Hardware vorhanden ist. Ein normaler Prozessor aus einem PC ist aber unrentabel in Sachen Geschwindigkeit pro Watt. Für das Erraten der mathematischen Aufgaben eignen sich beispielsweise Grafikkarten aus Gaming-PCs schon besser. Die Schwierigkeit dieser Aufgaben variiert je nach Rechenpower des Netzwerks.
Im Falle von Bitcoin ist es, anders als bei Etherium, schon lange nicht mehr lohnenswert, mit herkömmlicher Gaming-Hardware zu schürfen. Es bedarf spezieller Mining-Hardware, günstiger Strompreise und dem Anschluss in einem Verbund aus vielen weiteren Minern (Pool), um noch profitabel zu sein.
Marktführer Bitmain bietet mit der Antminer-Serie speziell gefertigte ASICs (application-specific integrated circuit) für das Schürfen von Bitcoins an. Sie sind um ein Vielfaches schneller als Grafikkarten, aber auch deutlich teurer in der Anschaffung.
Bitcoins sind endlich
Derzeit erhalten Miner für jeden neu hinzugefügten Block 12,5 Bitcoins. Alle 210.000 Blöcke halbiert sich diese Anzahl. Schätzungen zufolge sollen Miner im Jahr 2020 bereits nur noch 6,25 Bitcoins pro Block erhalten und im Jahr 2140 soll der letzte Bitcoin geschürft sein. Dann sind rund 21 Millionen Bitcoins geschürft worden.
Jeder einzelne Bitcoin wurde durch dieses Verfahren erschaffen, zu Beginn der Währung Anfang 2009 erzeugte ein erfolgreich hinzugefügter Block noch 50 Bitcoins. Die Belohnung der Miner durch Transaktionsgebühren soll auch in den nächsten Jahren dafür sorgen, dass sich das Schürfern von Bitcoins weiterhin lohnt, obwohl immer weniger Bitcoins erzeugt und letztendlich keine weiteren mehr erstellt werden.
Die Idee hinter einer endlichen und nicht nachproduzierbaren Währung ist die Wertsteigerung über einen langen Zeitraum, ähnlich wie bei Gold. Ob sich die Währung aber als eine feste Größe neben den herkömmlichen etablieren kann, steht auf einem anderen Blatt.
Kursschwankungen und Akzeptanz
Bitcoin unterlag und unterliegt auch weiterhin teilweise recht starken Kursschwankungen, die sich innerhalb weniger Tage ereignen können. Die Stabilität des Kurses ist somit nicht gegeben. Unter anderem deswegen, weil die Währung weiterhin von Spekulationsgeschäften befeuert wird.
Als tägliches Zahlungsmittel ist Bitcoin noch nicht geeignet. Im offiziellen Bitcoinwiki und in einem Artikel bei BTC-Echo werden neben einigen großen Unternehmen wie Steam, Dell, Expedia und Wikipedia auch viele kleine und lokale Shops gelistet, in denen man schon jetzt mit Bitcoins bezahlen kann. Es zeigt sich allerdings, dass diese Listen meist von relativ kleinen und generell unbekannten Shops dominiert werden.
Ethereum weckt die Goldgräberstimmung erneut
Der rasante Kursanstieg der Kryptowährung Ethereum in den letzten Monaten entfachte (wie zu den Anfangszeiten bei Bitcoin) einen neuen Mining-Hype unter Privatpersonen ohne spezialisierte Hardware.
Denn im Unterschied zu Bitcoin ist das Schürfen von Ether aufgrund des derzeitigen Kurses trotz hoher Strompreise in Deutschland rentabel und funktioniert auch noch mit Gaming-Grafikkarten relativ effizient.
Das sorgt derzeit für die Knappheit an Mittelklasse-Grafikkarten vom Schlag der Radeon RX 570 und Radeon RX 580 von AMD. Besonders Radeons glänzen in dieser Disziplin, da sie im Vergleich zu etwa gleich teuren Nvidia-GPUs die Mining-Berechnungen schneller erledigen.
Seit einigen Tagen sind auch schon spezielle Versionen von Geforce und Radeon in den Shops aufgetaucht, die auf Display-Anschlüsse verzichten und dadurch etwas billiger sein sollen, als ihre Gaming-Iterationen. Momentan sind die Preise der Mining-Varianten aber fast durchweg noch etwas höher als die der Gaming-Pendants, was sich aber noch ändern dürfte, da die Mining-Varianten sonst keine Berechtigung haben.
Wann, wie und ob überhaupt sich eine der Kryptowährungen letztendlich durchsetzt, ist eine Frage, deren Ausgang offen ist – was die Spekulationen weiter anheizt.
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