Kulturrat - Mit Lob für Deutschen Spielepreis

Roter Teppich für anspruchsvolle Games.

Der Deutsche Kulturrat hat die von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) geplante Vergabe eines «Deutschen Computerspielpreises» für «kulturell wertvolle Computerspiele» in verschiedenen Kategorien begrüßt. Damit werde zu Recht ein Roter Teppich für jene Spiele ausgelegt, die einen künstlerischen Anspruch hätten und gleichzeitig pädagogisch wertvoll seien, betonte der Spitzenverband der Bundeskulturverbände in einer Presseerklärung.

Wie in anderen künstlerischen Sparten könnten jetzt auch bei Computerspielen entsprechende Förderprogramme aufgelegt und Auszeichnungen vergeben werden. Dies werde zu mehr kultureller Vielfalt in diesem Bereich beitragen und die Computerspiele insgesamt anheben, meinte Geschäftsführer Olaf Zimmermann.

Die Preise sollen jährlich vergeben und insgesamt mit bis zu 300 000 Euro dotiert sein, hatte Neumanns Sprecher der Deutschen Presse-Agentur dpa mitgeteilt. Er bestätigte damit auch einen Bericht der «Saarbrücker Zeitung». Neumann hatte dieses Vorhaben auch schon in seinem Kulturinvestitionsplan für die nächsten Jahre angekündigt, für den ihm der Haushaltsausschuss des Bundestages im November überraschend zusätzliche 400 Millionen Euro bewilligt hat.

Der Deutsche Musikrat kritisierte Überlegungen, «Computerspiele zum Kulturgut zu erheben», als «abstrus». Es wäre ein einmaliger Vorgang, «eine neue Erscheinungsform kultureller Selbstäußerung per ordre de mufti zum Kulturgut zu erklären», meinte der Generalsekretär des Musikrates, Christian Höppner, in einer Presseerklärung. Vor dem Hintergrund von derzeit sechs Prozent Computerspielen mit gewaltverherrlichenden Inhalten sei zwar jede Initiative, die die Aufmerksamkeit auf künstlerisch und pädagogisch wertvolle Computerspiele lenke, sehr willkommen.

Es wäre jedoch verfrüht, meinte Höppner, diese Computerspiele aus Steuermitteln zu fördern, weil durch öffentliche Sparmaßnahmen «noch immer vielen Kindern und Jugendlichen der Zugang zu einer qualitätsgesicherten und kontinuierlichen musikalischen Bildung verwehrt wird». Das Musizieren sollte aber «immer noch erste Wahl bei der kulturellen Prägung von Kindern und Jugendlichen sein», meinte der Musikrat. Er ist nach eigenen Angaben der größte Kulturverband in Deutschland und der weltweit größte nationale Musikverband, der über acht Millionen Berufs- und Laienmusiker vertrete. (dpa)

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