Langweilige Levels
Die verschiedenen Versatzstücke, aus denen sich die Dungeons zusammensetzen sind nicht gerade viele. In der Folge sieht das Spiel auf Dauer sehr abwechslungsarm aus. Da hilft auch die vom Entwickler angepriesene dynamische Beleuchtung nichts.
Dafür bringt sie einen spielerischen Mehrwert. Gerade in den unteren Ebenen des Dungeons werden wir oft mit Dunkelheit konfrontiert. Da müssen wir uns dann entscheiden: Tapsen wir im Stockdusteren mit der ausgerüsteten Waffe weiter, oder nehmen wir unsere Laterne in die Hand, um zu sehen, was uns erwartet.
Beide Optionen sind nicht optimal. Im ersten Fall rennen wir blind in Gegner hinein. Im zweiten sehen wir die Gegner zwar, die aber auch uns. Wenn wir dann angegriffen werden, müssen wir schnell zu unserer Waffe wechseln.
Inventar-System aus der Hölle
Das Gegenstands-Menü wird in Echtzeit bedient, wir schalten uns der Reihe nach durch die Items. Es gibt weder eine Sortierung noch eine Schnellwahl-Funktion für bestimmte Gegenstände. Somit wird die Auswahl von Gegenständen unnötig kompliziert und hektisch, Zeitdruck verstärkt die Problematik.
Im idealen Szenario haben wir eine zuvor gefundene Grubenlampe auf dem Kopf. Die gibt nicht nur einen Bonus auf unsere Rüstung, sie macht auch dauerhaft Licht und lässt unsere Hände frei für eine Waffe.
Generell sind die vielen Ausrüstungsgegenstände ein dickes Plus von Legend of Dungeon. Die Helme sind beispielsweise humorvoll benannt - so gibt es Kopfbedeckungen wie das »Oculus Rift of Protection«.
Auch die Gestaltung ist angenehm albern. Mitunter rennen wir mit einer Koala-Mütze oder einem stinkenden Fisch auf dem Kopf durch die Levels. Viele Items verbessern nicht nur die Statuswerte, sondern haben auch einen spielerischen Sinn. Sie sorgen für Licht (Grubenlampe), lassen uns höher springen oder schneller rennen.
Darum orientieren wir unsere Ausrüstungswahl nicht nur an langweiligen Zahlen, auch wie wir gerade spielen wollen, ist entscheidend. Das sorgt für Abwechslung, die auch dringend notwendig ist.
Simpel-Kämpfe
Das Kämpfen selbst ödet nämlich recht flott an. Im Nahkampf hauen wir drauf und das war's. Dabei können wir noch nicht einmal nach oben und unten schlagen, sondern nur nach rechts und links. Das fühlt sich alles andere als intuitiv an, da die Gegner auch hin und wieder oberhalb und unterhalb von uns stehen. So müssen wir erst umständlich direkt seitlich neben sie laufen, um sie zu treffen.
Zaubern können wir auch. So beschwören wir mittels gesammelter Bücher Monster, die für uns kämpfen, oder lassen diverse magische Geschosse auf unsere Gegner los. Aber das Zaubern funktioniert ebenfalls nur waagerecht.
Positiverweise funktioniert die Kampfsteuerung sehr gut. Dank der freien Konfigurierbarkeit und dem Support von Maus, Tastatur und Gamepad sollte wirklich jeder eine passende Bedienungsmöglichkeit für sich finden.
Multiplayer-Spaß
Das Dungeon können wir auch in Begleitung von bis zu drei Freunden erforschen. Allerdings nur lokal. Leichter wird es durch Mitstreiter nicht, auch die Gegner werden zahlreicher.
Stirbt ein Party-Mitglied, kann es als Geist weiter durch die Gegend schwirren und spezielle Geistererfahrung sammeln. Hat der Mitspieler genug davon, wird er wieder lebendig. Naja, mehr oder weniger, der von den Toten Auferstandene bekommt nur einen Bruchteil seines Lebens, und hat es dann sehr schwer, wieder auf einen grünen Zweig zu kommen.
Leider werden die Erfahrungspunkte nicht fair verteilt, wer zu langsam beim Kügelchen sammeln ist, hat das Nachsehen. Wenn wir nicht aggressiv auf die Gegner losgehen, bekommen wir nichts ab. Aber eigentlich sollten wir in Legends of Dungeon etwas vorsichtiger spielen. Permanenter Tod und so.
Blöd obendrein: Auch die Gegenstände nimmt man sich gegenseitig weg; geteilt wird auch hier nicht. Gut hingegen: Rennt ein Mitspieler in eine andere Richtung, zoomt die Kamera entsprechend heraus, Bewegungsmöglichkeiten und Übersicht werden nicht eingeschränkt.
Fehlende Komfort-Funktionen
Die Orientierung im Dungeon fällt nicht ganz leicht. Eine Karte fehlt komplett. Die Planlosigkeit wird durch die Gleichartigkeit der Räume noch verstärkt. Einzige Hilfestellung sind die Türen, die uns durch Farben signalisieren, ob wir im Raum dahinter schon waren.
Wollen wir eine Ebene komplett erforschen (was wir wollen sollten, da wir sonst später zu schwach sind) ist die farbliche Markierung der Türen irgendwann immer die gleiche - herumirren ist also vorprogrammiert.
Ein noch viel gravierenderer Makel ist das Fehlen einer »Speichern und Beenden«-Funktion. Logischerweise gibt es keine normale Speicherfunktion. Was spricht aber dagegen, einen Spielstand anzulegen, wenn man das Spiel beendet? Bei einem Tod würde der Spielstand dann automatisch gelöscht. So funktioniert es zum Beispiel bei dem (besseren) Genrekonkurrenten Dungeons of Dredmore.
Das Fehlen dieser Funktion fällt besonders ins Gewicht, da eine Spielsitzung wirklich lange dauern kann. Wer ein Runde Legend of Dungeon beginnt, weiß nicht, ob er sich auf ein halb- oder ein dreistündiges Abenteuer einlässt. Gute Nachricht für Menschen mit schwacher Blase: Immerhin gibt's einen Pauseknopf.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.