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Legendär schlecht: Superman 64 - Ein Spiel wie Kryptonit
Wir hören es häufig, das »He-he-he« von Lex Luthor. Wenn mal wieder eine vage definierte Aufgabe am Zeitlimit scheitert, weil wir an der Steuerung verzweifeln und riesige Ringe nicht anstandsgemäß durchflogen haben, dann belacht Supermans Erzfeind unser Scheitern.
Es ist ein spöttisches »He-he-he«, aber nicht übertrieben boshaft. Es klingt eher halbherzig und melancholisch, hören wir gar etwas Mitleid heraus? Denn in Superman 64, dem schlechtesten Superheldenspiel aller Zeiten, geht so vieles so gründlich daneben, dass selbst skrupellose Schurken konsterniert sind.
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Der Autor
Heinrich Lenhardt berichtet seit 1984 über Computerspiele und hat neben legendären Klassikern auch so manches merkwürdige Machwerk erlebt. Sein erstes Superhelden-Spielerlebnis war 1982 Spider-Man für Atari 2600. Das schaffte es trotz Primitiv-Hardware, ein schlüssiges Spielprinzip mit durchdachter Steuerung hinzukriegen - Tugenden, die das 17 Jahre später veröffentlichte Superman 64 vermissen lässt.
Totalausfall mit Gütesiegel
Das Nintendo-Qualitätssiegel war eine Antwort auf den Videospielemarkt-Einbruch der Jahre 1983 und 1984, bei dem eine Schwemme desaströser Drittanbieter-Module das Käufervertrauen in Ataris 2600er-Konsole zerstörte. Als Nintendo ein paar Jahre später sein Nintendo Entertainment System (NES) in Nordamerika einführt, drucken die Japaner prompt daher »Nintendo Seal of Quality« auf Spielepackungen.
Dem Atari-geschädigten Kunden verspricht es, dass hier ein Modul drinsteckt, dessen Qualität von Nintendo sorgfältig geprüft wurde (und an dem Nintendo als Lizenzgeber natürlich ordentlich mitverdient). Das Durchschnittsniveau der NES-Spiele liegt in der Tat weit über dem der früheren Konsolengenerationen, Nintendo glückt die Wiederbelebung des komatösen Spielemarktes.
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