Suizid und Sadismus
Für das einmalige Durchspielen von Life Goes On sollte man rund drei Stunden veranschlagen. Hat man das Spielprinzip verinnerlicht, sind die ersten 16 Level zügig bewältigt. Erst dann zieht der Schwierigkeitsgrad an. Zum simplen Überspringen von Fallen und Erklimmen von Hindernissen gesellen sich in den späteren Ebenen etwas komplexere Mechaniken. So können wir unseren Ritter in einen Eisblock einfrieren und diesen Gefrierklotz als Kletterhilfe oder als Gewicht auf Schaltungen nutzen. Oder wir schießen unsere Ritter gleich mit Kanonen durch die Landschaft.
Unfair wird es dabei zum Glück nie. Fast alle Aufgaben lassen sich letztlich immer logisch lösen. Nur in einem Level fanden wir unseren Weg am Ende nur durch stumpfes Versuchen und Scheitern. Da konnte die kleine sadistische Freude über die fiesen Tode unserer Helden nur kurz über Design-Schwächen hinwegtrösten.
Ein Monster namens Jeff
Einen gewissen Wiederspielwert erkauft sich Life Goes On durch Zeit- oder Bodycount-Limits. Zudem hat sich in jedem Level das Monster Jeff versteckt, das besonders gern einen achtlosen Ritter fressen möchte. So schalten wir nach und nach Erfolge frei. Eine richtige Geschichte erzählt Life Goes On derweil nicht. Generell bleibt die Inszenierung bescheiden.
Passend dazu fällt die technische Umsetzung solide aus, kann aber mit prachtvollen Titeln wie Trine 2 nicht mithalten. Immerhin gibt es bei der Steuerung nichts zu meckern, egal ob nun mit dem Gamepad oder der Tastatur. Und für Abwechslung sorgen verschiedene Umgebungen wie Lava-, Eis- und Höhlenlevel. Echte Highlights sind aber selten. In einem Level sind wir beispielsweise auf einem übergroßen, den Berg hinabschießenden Schlitten unterwegs - von solch verrückten Ideen hätte es gerne mehr geben können.
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