Schwieriger und transparenter
Während der Kämpfe dürft ihr jederzeit auf Knopfdruck in den Pausenmodus wechseln, um eure Aktionen zu planen. Nur dort erhaltet ihr konkrete Infos über den Zustand der Recken, die exakte Zahl der verbliebenen Trefferpunkte oder Details zu Statuseffekten. Eine klare Verbesserung zu I am Setsuna, wo es oft ein Rätsel war, wie viele Runden einer unserer Helden beispielsweise verlangsamt ist. Völlig durchsichtig sind das System und die verschachtelte Menüstruktur allerdings nicht. Genre-Einsteiger können sich schnell verloren vorkommen.
Beim Speichersystem wären ebenfalls Verbesserungen möglich gewesen. Neben festen Speicherpunkten gibt es auch eine Schnellspeicherfunktion. Eine zusätzliche automatische Speicherung hätte potenziell frustrierenden Situationen aber besser vorgebeugt. Mängel zeigt auch die Spielbalance. Ein paar Bosse sind erheblich schwieriger als die meisten anderen. Oft nutzen sie nach dem Zufallsprinzip ihre Fähigkeiten und lassen uns dabei manchmal keine Chance. Da man jederzeit zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen kann, ist vom Einsteiger bis zum Profi aber für jeden was dabei.
Spiritnit statt Charakterbaum
In Lost Sphear verbessert ihr die Helden durch Stufenaufstiege im Kampf, die Trefferpunkte und Mana erhöhen. Anders als in I am Setsuna profitiert davon der gesamte Heldenpool, nicht nur die aktive Party. Die wesentlichen Verbesserungen erzielt ihr aber durch neue Waffen und Rüstungen, die ihr zusätzlich sockeln könnt. Bei den Skills wiederum kommen die Spiritnite-Objekte zum Einsatz. Welche davon ihr nutzen könnt, hängt stark vom Helden ab. Obaro ist etwa ein typischer Magier, der mit Feuer oder Wasser magische Flächenzauber wirkt. Sherra hingegen fällt eine Unterstützungsrolle zu. Sie kann magisch Verbündete heilen, ihnen Buffs wie Tarnung verleihen oder Gegner bezirzen, damit sie zwischenzeitlich auf unserer Seite kämpfen.
Mithilfe der Setsuna-Spiritnite verpasst ihr den Skills zudem einen individuellen Bonus. Zusätzlicher Giftschaden, eine Chance auf Energieentzug oder eine verlangsamte Wiederaufladung der Zeitleiste des Gegners - es gibt zahlreiche Optionen. Diese Bonuseffekte verbessert ihr im Rahmen der Sublimierung. Das funktioniert nach dem Learning-by-doing-Prinzip durch erfolgreiche Angriffe. Diese Boni stehen euch jedoch nur bei einem Setsuna-Angriff zur Verfügung. Den aktiviert ihr im Rahmen eines richtig getimten Knopfdrucks, wenn ihr einen dafür notwendigen Aktionspunkt habt.
Einfluss auf die Chancen im Kampf haben auch die Relikte, die ihr in der Welt errichtet. Die erhöhen etwa die Chance auf kritische Treffer, allerdings auf Kosten der physischen Abwehr. Entscheidend ist, diese Effekte abhängig von den Gegnern ein- oder auszuschalten. Zudem gibt es die Vulcosuits, die nichts anderes als Mechs sind. In denen setzt ihr ausschließlich Skills ein, später aber weitere Spezialtattacken namens Paradigmen. Die umfassen auch Angriffskombis und Koop-Attacken. Übermächtig werden diese Mittel aber nie, da der Vorrat an speziell dafür gedachten Aktionspunkte begrenzt ist. Wer angesichts all dieser Kampffeinheiten jetzt verwirrt ist - zu recht! Denn Lost Sphear führt nicht besonders gut in die Systeme ein, viel muss man sich selber zusammenpuzzeln. Das sollte euch allerdings nicht daran hindern, die verlorene Welt zu retten.
Die PC-Version von Lost Sphear könnt ihr wahlweise mit Tastatur oder Gamepad spielen. Die Maus findet im Spiel keine Verwendung, auch nicht bei der Bedienung der Menüs. Point-and-Click-Elemente gibt es also nicht, was gewöhnungsbedürftig ist, sich aber gut steuern lässt. Gamepad und Tastatur können parallel benutzt werden. Abhängig von der gewählten Eingabevariante werden euch jedoch im HUD nur die Aktionstasten von einer davon angezeigt. Inhaltlich und technisch gibt es zwischen der PC- und der PS4-Version von Lost Sphear keine Unterschiede.
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