Massen-Entlassungen in der Videospielbranche: »Es trifft immer nur uns«

Fast täglich scheinen Entwicklerstudios und Publisher Leute herauszuwerfen. Betroffene sind geschockt, bangen um ihren Traum, organisieren aber auch Widerstand. Wir haben mit ihnen gesprochen.

2023 wurden etliche Videospiel-Entwicklerinnen und -Entwickler entlassen. 2023 wurden etliche Videospiel-Entwicklerinnen und -Entwickler entlassen.

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Die E-Mail, die in Mikes Postfach auftaucht, klingt ominös: »Die Zukunft des E-Sports bei Activision Blizzard«. In 20 Minuten solle er einem Zoom-Meeting beitreten, erinnert er sich. Als Mike bemerkt, dass sein Vorgesetzter nicht mehr via Slack erreichbar ist, sei ihm bewusst geworden, was jetzt passieren würde.

»Das Treffen begann damit, dass der Leiter der E-Sport-Abteilung aus einem vorgefertigten Text vorlas und uns mitteilte, dass wir alle entlassen werden. Dann verließ er den Call und wir durften noch kurz unsere Fragen mit der Personalabteilung abklären.« Anschließend seien ihre Arbeitslaptops sofort deaktiviert und heruntergefahren worden. Vielen Dank, Tschüss und auf Wiedersehen.

»Meine Kollegen waren wie im Schock und es zerstörte die Moral derjenigen, die übrig blieben, wurde mir später erzählt«, sagt er. Eigentlich heißt Mike anders. Aus Angst vor negativen Konsequenzen bei künftigen Bewerbungsgesprächen, bat er darum, dass sein echter Name nicht in der Presse zu lesen ist.

Andere wiederum twitterten öffentlich über ihre Entlassung:

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Wie Mike verlieren an diesem Tag im Juli 2023 rund 50 weitere Personen ihren Job beim Publisher und Entwickler von Verkaufshits wie Overwatch, Diablo 4 und Call of Duty.

Aus dem Quartalsbericht von Activision Blizzard geht hervor, dass allein Diablo 4 in den ersten Wochen nach Veröffentlichung über zehn Millionen Einheiten absetzte – kein anderes Blizzard-Spiel erreichte diesen Meilenstein so schnell. Die Entlassungen bei der E-Sport-Sparte werden im selben Bericht mit keiner Silbe erwähnt.

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