Überschaubares Arsenal
Das Angebot an Waffen, Klassen und freischaltbaren Upgrades ist bislang noch überschaubar. Es gibt drei Klassen: Rifleman, Special Ops und Sniper. Diese Spezialisierungen sind aber nicht ansatzweise mit denen in der Battlefield-Serie zu vergleichen. Keine Klasse hat besondere Fähigkeiten wie Heilen, Munition verteilen oder Fahrzeuge reparieren. Die Unterschiede liegen ausschließlich bei der Bewaffnung. So zieht der Rifleman mit einem Sturmgewehr (M16, AK47 und später MGs) in die Schlacht, während der Special Ops leichte Sturmgewehre oder Shotguns verwendet. Der Sniper greift auf Scharfschützengewehre zurück und hat noch C4-Sprengsätze im Rucksack. Der Rifleman darf hingegen einen Grantwerfer als Sekundärwaffe verwenden, während der Special Ops eine Panzerfaust mit sich rumschleppt.
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Für jede Klasse können wir dauerhaft Punkte sammeln - nicht zu verwechseln mit den Punkteserien für die Spezialfähigkeiten in der laufenden Partie - und Verbesserungen wie Zusatzmunition, bessere Zielvorrichtungen oder Schalldämpfer freischalten. In der Beta sind momentan sieben (Stufe 1-8) Levelaufstiege möglich. Wir gehen aber davon aus, dass in der Vollversion noch weitere hinzukommen werden. Ansonsten können wir pro Klasse nur noch jeweils eine weitere Waffe freispielen. Besondere Fähigkeiten, wie etwa die Perks in Modern Warfare, fehlen komplett in Medal of Honor. Es gibt lediglich Orden und Auszeichnungen, die aber nur zusätzliche Erfahrungspunkte bringen.
Da es keine echten Klassen gibt, jeder Spieler sich automatisch heilt und auf der Karte zahlreiche Munitionskisten herumstehen, wird Teamplay vom Spiel kaum gefördert. Natürlich ist das im Team-Deathmatch-Modus, der in Medal of Honor Team Assault heißt, auch nicht zu erwarten. Aber im Combat-Mission-Modus, der wie eine abgespeckte Variante des Bad Company-Modus »Rush« funktioniert, ist der Mangel an Teamwork schon spürbar. Es gibt keine Squads, wir können im Angreifer-Team lediglich auswählen, ob wir lieber in der Basis oder direkt an der Front ins Spiel einsteigen wollen. Es können aber keine Wegpunkte gesetzt oder feindliche Gegner markiert werden. Stattdessen stürmt jeder für sich auf die fünf aufeinanderfolgenden Angriffsziele. Da die bisher einzige in dem Modus spielbare Karte, Helmand Valley, sehr schlauchartig aufgebaut ist und nur wenige Schleichwege bietet, kommt es in der Regel immer an den gleichen Punkten zu Feuergefechten. Je nachdem wie gut die einzelnen Spieler dann sind, hat dass Team Erfolg oder eben auch nicht. Das Angreiferteam muss dabei auf seine Tickets achten, die sich mit jedem toten Soldaten verringern. In der Regel dauert eine Runde etwa 15 bis 20 Minuten.
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Fazit
Ist der Multiplayer-Modus von Medal of Honor also ein totaler Reinfall? Das sicher nicht! Zumal Dice bis zum Release des Spiels im Oktober noch nachbessern wird. Das größte Problem von Medal of Honor ist die Konkurrenz: Sowohl Modern Warfare als auch Battlefield haben die Messlatte für Team-Shooter so hoch gelegt, dass es schwer ist, an diesen Standard heranzureichen. Wer schnelle Häuserkämpfe mit Non-Stop-Action will, spielt lieber Call of Duty: Modern Warfare 2. Wer es gerne etwas taktischer mag und gerne auch mit Fahrzeugen rumfährt, greift zu Battlefield 2 oder Bad Company 2. Medal of Honor setzt sich also zwischen zwei Stühle ohne neue, eigene Akzente zu setzen.
Wer Medal of Honor vor allem wegen der Kampagne kauft, wird den Mehrspieler-Modus sicher als gelungene Dreingabe empfinden. Wen aber nur die Multiplayer-Schlachten interessieren, dürfte enttäuscht werden. Eine Chance hätte Dice jedoch noch. Wenn Sie Medal of Honor für die Community öffnen – also anders als bei Bad Company 2 LAN-Support und Mod-Tools anbieten - könnte das für einige Spieler ein Kaufargument sein. Zumal es in Medal of Honor Dedicated Server gibt, die viele Shooter-Fans bei Modern Warfare 2 schmerzlich vermissen.
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