Microsoft - Mitarbeiter fordern von Chefs, Vertrag mit US-Migrationsbehörde zu beenden

Mehrere Angestellte haben einen Brief an den Microsoft-CEO gerichtet und verlangen dort ein Ende der Zusammenarbeit mit der amerikanischen Einwanderungsbehörde.

Ein Brief von Microsoft-Mitarbeitern fordert ein Ende der Zusammenarbeit mit der US-Einwanderungsbehörde. Ein Brief von Microsoft-Mitarbeitern fordert ein Ende der Zusammenarbeit mit der US-Einwanderungsbehörde.

Microsoft-Mitarbeiter haben einen Brief an CEO Satya Nadella formuliert und fordern darin ein Ende der Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Einwanderungsbehörde ICE. Das Schreiben liegt der New York Times vor. Mehr als 100 Angestellte haben die Erklärung bisher unterschrieben.

Erst vor wenigen Tagen veröffentlichte der Technikkonzern ein Statement und kritisierte dort die Trennung von Kindern und ihren Eltern an der mexikanischen Grenze, die illegal in die USA einreisen wollen. Diese Null-Toleranz-Politik der Trump-Regierung sorgt derzeit weltweit für Empörung.

Das Microsoft-Statement gehe den Mitarbeitern jedoch »nicht weit genug«. Man sei mitschuldig daran, wenn eine Behörde »unmenschliche Politik durchsetzt«. Stein des Anstoßes war ein Blogpost vom Januar 2018. Microsoft schreibt im Beitrag, dass sie stolz darauf seien dem Heimatschutz und der öffentlichen Sicherheit zu dienen, indem sie der ICE technischen Support und den Cloud-Dienst Azure zur Verfügung stellen.

Im Brief wird die Zusammenarbeit zwischen Microsoft und der ICE mit einer Geldleistung von rund 19,4 Millionen US-Dollar beziffert. Zum Zeitpunkt des Blogposts wurde die höchst umstrittene Praktik der Trennung von Kindern und Eltern jedoch noch gar nicht durchgeführt.

Der Vertrag zwischen Microsoft und der ICE-Behörde soll laut den Wünschen der Mitarbeiter nun aber beendet werden. Außerdem fordern sie von ihrem Arbeitgeber eine klarere Kante gegenüber Kunden, die Menschenrechte verletzen. Eine entsprechende Richtlinie soll entworfen, veröffentlicht und durchgesetzt werden. Auch wolle man eine transparente Bekanntgabe jedweder Zusammenarbeit mit anderen nationalen und internationalen Regierungsorganen bewirken.

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Microsoft-CEO und -Präsident kritisieren US-Politik

In der Zwischenzeit hat sich auch Microsoft-CEO Satya Nadella zu Wort gemeldet. Zwar erwähnt er in seiner persönlichen Stellungnahme nicht den Brief seiner Mitarbeiter, er macht jedoch deutlich, dass seine Firma die ICE nur sehr rudimentär unterstützt.

"Ich möchte klarstellen: Microsoft arbeitet nicht mit der US-Regierung an Projekten zur Trennung von Familien an der Grenze zusammen. Unser aktuelles Engagement bei Cloud-Diensten mit der Einwanderungs- und Zollbehörde der USA (ICE) unterstützt den Mail-Verkehr, Kalender, Messaging-Dienste und die Verwaltung von Dokumenten."

Als Einwanderungskind ist er entsetzt über die derzeitige Lage und bezeichnet sie als »abscheulich«. Auch Microsofts Präsident Brad Smith äußert sich in einem ausführlichen Blog-Eintrag zur aktuellen Problematik, ohne den Mitarbeiter-Brief zu erwähnen.

Microsoft hat 2008 zusammen mit Angelina Jolie die Wohltätigkeitsorganisation KIND gegründet. Dort setze man sich dafür ein, dass Kinder ohne Begleitung eine entsprechende Rechtsvertretung erhalten, sollte ihr Fall vor einem Einwanderungsgericht entschieden werden. Daher sei man mit der aktuellen Politik alles andere als zufrieden und fordere vom US-Kongress eine schnelle und humane Lösung.

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