Seite 4: Microsoft Xbox One - Was kann Microsofts Next-Gen-Konsole?

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Controller

Der Xbox 360 Controller ist bei Konsolen- und PC-Spielern gleichermaßen beliebt, von allzu großen Änderungen hat Microsoft deshalb abgesehen. Der Controller der Xbox One liegt praktisch genauso wie das 360-Modell in der Hand. Gewicht und Größe sind nahezu unverändert. Zwei austauschbare AA-Batterien oder Akkus liefern Energie, die Laufzeit ist mit rund 30 Stunden sehr lang.

Microsoft behält die bewährte Form des zu Recht sehr beliebten Xbox-360-Controllers bei und verändert das bewährete Design nur stellenweise – etwa beim nun brauchbaren digitalen Steuerkreuz oder mit den neuen Force-Feedback-Triggern. Microsoft behält die bewährte Form des zu Recht sehr beliebten Xbox-360-Controllers bei und verändert das bewährete Design nur stellenweise – etwa beim nun brauchbaren digitalen Steuerkreuz oder mit den neuen Force-Feedback-Triggern.

Die Analogsticks hat Microsoft minimal verkleinert und am Rand mit einer geriffelten Oberflächenstruktur versehen, die ein Abrutschen zuverlässig verhindert. Außerdem hat Microsoft den Bereich verringert, in dem die Analog-Sticks (noch) nicht auf Eingaben reagieren - die sogenannte »Deadzone«. Die größte Neuerung befindet sich in den an der Stirnseite angebrachten, hinteren Schultertasten, die von Microsoft »Impulstrigger« genannt werden. Darin sind kleine Force-Feedback-Motoren untergebracht, die zusätzliches Feedback in Spielen bieten können. Wenn Sie etwa in Forza 5 mit dem rechten Reifen von der Strecke abkommen, fängt nur der rechte Trigger an zu rütteln - je nach befahrenem Untergrund mehr oder weniger stark. Feuern wir in einem Shooter die Waffe ab, kann sich Stärke und Art des Effekts je nach benutztem Schießprügel ändern. Eine sehr gute Idee, die uns im Test überzeugt, da der Rumble-Effekt sehr deutlich spürbar ist. Momentan ist schwer abzuschätzen, wie viel Aufmerksamkeit die Impulstrigger von den Programmierern bekommen, wir gehen aber davon aus, dass sie in den meisten Spielen (sinnvoll) eingesetzt werden.

Die Force-Feedback-Trigger (unten) machen richtig Spaß, wenn sie denn vom Spiel genutzt werden. Die Force-Feedback-Trigger (unten) machen richtig Spaß, wenn sie denn vom Spiel genutzt werden.

Das schwammige digitale Steuerkreuz war der Hauptkritikpunkt beim 360-Controller, vor allem in Prügelspielen nervte das unpräzise Digikreuz enorm. Das neue D-Pad ist jetzt wirklich kreuzförmig angelegt im Gegensatz zum eher kreisförmigen D-Pad des Vorgängers. Unterm Strich ist das D-Pad des Xbox One-Controller tatsächlich erheblich präziser als zuvor, rundum begeistert sind wir aber nicht. Es kommt ab und an zu Fehleingaben, das Feedback ist immer noch etwas zu wenig exakt.

Am PC funktioniert der Xbox One-Controller derzeit noch nicht, da ein entsprechender Treiber fehlt. Über kurz oder lang dürfte aber ein entsprechendes Update von Microsoft beziehungsweise speziell für den PC gedachte Varianten des Gamepads erscheinen.

Xbox One - Bilder vom Xbox One-Controller ansehen

Kinect 2.0

Microsofts Versprechen: Kinect macht den Alltag mit der Xbox One bequemer. Und tatsächlich, an den automatischen Login per Gesichtserkennung gewöhnt man sich im Test genauso schnell wie an das Einschalten der Xbox per Sprachkommando (vorausgesetzt, das Gerät ist im wenig energieeffizienten Standby-Modus). Auch die Navigation in der recht unübersichtlichen Menüstruktur der Konsole fällt teilweise leichter als mit dem Gamepad. »Xbox, gehe zu Skype« flutscht deutlich schneller, als sich mühsam durch die unhandliche App-Übersicht zu kämpfen. Überhaupt Skype: In Zusammenarbeit mit Kinect sind Videochats per Skype auf der Xbox One eine wahre Freude. Die Kamera erkennt Personen, verändert selbständig den Bildausschnitt und zoomt sogar näher heran, wenn etwa im Hintergrund jemand winkt. Auch der Wechsel aus einem Spiel zu einem Skype-Gespräch klappt mit »Xbox, Anruf annehmen« tadellos.

Full-HD-Kamera, Mikrofon-Leiste und IR-Blaster – die neue Kinect-Einheit liefert bei Bewegungs- und Spracherkennung teilweise erstaunlich exakte Resultate - eine Datenqualität, an der womöglich auch die NSA nicht uninteressiert sein wird. Full-HD-Kamera, Mikrofon-Leiste und IR-Blaster – die neue Kinect-Einheit liefert bei Bewegungs- und Spracherkennung teilweise erstaunlich exakte Resultate - eine Datenqualität, an der womöglich auch die NSA nicht uninteressiert sein wird.

Damit das alles so glatt funktioniert, muss Kinect vorher sorgfältig kalibriert werden. Nur dann klappt die Unterscheidung zwischen Sprachkommandos und Konsolensound und die Xbox One springt nicht ständig in Bereitschaft, wenn etwa in einem Youtube-Video jemand »Xbox« sagt. Berichte und Beschwerden über Schwierigkeiten mit Kinect dürften größtenteils auf mangelnde Kalibrierung zurückzuführen sein. Im Wohnzimmer-Praxistext funktionieren die Sprachkommandos mit normaler Stimme in 95 Prozent aller Fälle auf Anhieb, spätestens aber beim zweiten Versuch. Allerdings braucht es einige Zeit, bis man selbst die verstandenen Befehle »gelernt« hat. Will man etwa bei der - Anfangs wichtigen - Übersicht mit den Kinect-Befehlen von Seite 2 auf Seite 1 wechseln, ist das richtige Kommando »Xbox, vorherige Seite«. »Vorige Seite«, »Seite 1« oder »erste Seite« funktionieren nicht. Ähnlich ist es beim Wechsel zu Spielen und Apps. »Xbox, gehe zu Kinect Sports« klappt nicht, es muss schon das vollständige »Xbox, gehe zu Kinect Sports Rivals« sein. Immerhin ist die Konsole bei der englischen Aussprache der Spielenamen einigermaßen tolerant und hat offenbar keine Probleme mit deutschem Akzent.

Kinect-Sicht: Normal So sieht Kinect das etwas unaufgeräumte GamePro-Spielezimmer in der Normalansicht.

Nachtsicht Auch im Halbdunkel erkennt die Kinect-Kamera praktisch alle Details.

Wärmebild? Kein echtes Wärmebild, sondern nur die in Farben umgerechnete Entfernung einzelner Objekte zu Kinect.

Schon bei der ersten Ankündigung der Xbox One tauchten Fragen auf: Was genau sieht Kinect? Was passiert mit den Daten? Ist das Ding wirklich immer an? Zumindest letzteres kann man sicher beantworten: Nein, denn man darf die Kamera - anders als ursprünglich geplant - einfach abstöpseln. Allerdings nervt dann im Dashboard eine entsprechende Meldung in der rechten oberen Ecke - für die Xbox One ist Kinect eben der Normalzustand. Skype und Spiele, die Kinect benötigen, funktionieren natürlich genau so wenig wie Sprachkommandos. Auch wer Spielszenen aufnehmen will, muss den GameDVR von Hand starten. Und Vorsicht: Das Durchschleifen von Infrarot-Fernbedienungsbefehlen an Satelliten-Box oder AV-Receiver klappt auch nicht mehr, wenn man Kinect und damit den IR-Blaster lahmlegt. Kurz: Die Xbox One ist taub und blind. Abgesehen von dieser Radikalkur sind die Einstellungsmöglichkeiten momentan aber dürftig. Zwar kann man die automatische Anmeldung per Gesichtserkennung deaktivieren, das war's dann aber auch. Hier wünschen wir uns für zukünftige Betriebssystem-Versionen weiter Einstellungsmöglichkeiten, vor allem für die Speicherung und Verwendung der via Kinect gesammelten Daten.

Xbox One - Kinect 2.0 im Check: Sprach- und Gesten-Steuerung im Test Video starten 9:30 Xbox One - Kinect 2.0 im Check: Sprach- und Gesten-Steuerung im Test

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