Nachdem Microsoft sich die bei der Ankündigung der Xbox One aufbrandende Kritik zu Herzen genommen hat, macht die finale Verkaufsversion der Xbox One im Test eine ganze Menge anders als ursprünglich geplant. In der Versenkung verschwunden sind zum Verkaufsstart der 500 Euro teuren Xbox One sowohl die extrem unbeliebte Gebrauchtspielsperre als auch der Kinect- und Online-Zwang. Das schlichte Gehäuse ist aber geblieben und die Xbox One dürfte als schnöder schwarzer Kasten keine Designpreise gewinnen. Die Kombination von glänzenden und matten Oberflächen soll möglichst viele potenzielle Käufer ansprechen, Microsoft macht es damit aber keiner Seite so richtig Recht. In gängige Wohnzimmer integriert sich die unspektakuläre Xbox One dadurch zwar problemlos, zum echten Hingucker wird sie aber nicht.
Muss sie auch nicht, denn Microsoft sieht die Xbox One neben ihrem Kerneinsatzgebiet als Spielekonsole vor allem auch als im Hintergrund agierende Steuerzentrale der gesamten medialen Unterhaltung. Und obwohl die Kinect-2.0-Einheit mit Full-HD-Kamera und Mikrofon-Leiste mittlerweile nicht mehr zwingend nötig zum Betrieb der Xbox One ist, gibt es die Konsole nicht ohne.
Zum Testzeitpunkt ist die Xbox One noch praktisch überall ausverkauft. Aus Händlerkreisen haben wir aber erfahren, dass jede Woche Nachschub in Deutschland eintrifft, sodass zumindest die meisten Vorbesteller bis Weihnachten ihre Xbox One bekommen sollten.
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Gehäuse & Netzteil
Die Xbox One ist groß! Mit einer Breite von rund 33,3 Zentimetern, einer Tiefe von 27,4 cm und 7,9 cm Höhe übertrifft sie sogar die erste Version der Xbox 360 knapp und ist erheblich ausladender als eine aktuelle Xbox 360 Slim. Im Gegensatz zum 360-Vorgänger lässt sich die One zudem nicht mehr senkrecht aufstellen, sondern muss stets horizontal ihren Platz im Rack finden. Dank ihrer Größe passt sie dort aber problemlos zum Format gängiger HiFi- und Video-Komponenten. Allerdings sollten möglichst nichts auf dem Gehäuse stehen, da ein Großteil der Lüftungsschlitze dort zu finden ist. Auch etwas Platz über und seitlich der Konsole hilft dem Kühlsystem erfahrungsgemäß.
Vom Drücken des Power-Knopfes (oder des Xbox-Buttons am Controller) bis zum Erscheinen des Menüs vergehen eine Minute und zehn Sekunden. Unter »Einstellungen/Start&Energie« lässt sich die One auch in den »Schnelles Hochfahren«-Modus versetzen, dann schrumpft der Startvorgang auf flotte 20 Sekunden zusammen. Nur mit dieser Einstellung klappt das direkte Wiedereinsteigen in Spiele an derselben Stelle (funktioniert nicht immer, noch im Beta-Stadium), der automatische Start zum Herunterladen von Updates oder das Aufwecken der Konsole mittels Sprachkommando (»Xbox Einschalten«). Allerdings gibt es dabei einen Nachteil: Der Stromverbrauch der Xbox One liegt mit »Schnellem Hochfahren« bei 19 Watt. Dazu hat das externe Netzteil einen aktiven Lüfter im Gehäuse integriert, der in diesem Modus beständig durchläuft - wenig umweltfreundlich und ein gewichtiger Negativpunkt für »Schnelles Hochfahren«.
Lautstärke und Stromverbrauch
Trotz Netzteillüfter taugt die neue Microsoft-Konsole aber durchweg für das heimische Wohnzimmer: Das Kühlsystem flüstert im Leerlauf nur mit extrem leisen 0,3 Sone (gemessen aus 50 cm Abstand) vor sich hin, was in etwa dem Umgebungsrauschen in einem ruhigen Zimmer entspricht. Der Stromverbrauch liegt dann bei 68 Watt. Selbst in langen Spiele-Sessions (Stromverbrauch bis etwa 125 Watt) dreht der Lüfter maximal nur auf immer noch flüsterleise 0,5 Sone auf - bravo! Und selbst wenn eine Blu-ray-Scheibe im Laufwerk rotiert, wird es mit 0,6 Sone nur minimal lauter, der Energiebedarf ist mit 71 Watt im Vergleich zu reinen Blu-ray-Playern dann aber relativ hoch. Das Netzteil produziert im »Schnelles Hochfahren«-Modus beständig etwa 0,2 Sone, was nur in einem ansonsten stillen Zimmer wahrnehmbar ist - im Test der Xbox One bemerkten wir erst nach dem Abschalten aller anderen Geräte, dass das Netzteil aktiv belüftet ist.
In der Praxis bedeuten die Messwerte, dass die Xbox One (oder gegebenenfalls das Netzteil) in absolut stiller Umgebung zwar leicht wahrnehmbar ist, sobald aber ein Spiel oder Film (auch mit nur geringer Lautstärke) läuft, wird sie praktisch unhörbar. Angesichts der drei Lüfter der Xbox One (in der Konsole selbst, im Netzteil und in der Kinect-Einheit) eine respektable Leistung. Allerdings bedeuten drei Lüfter auch drei Möglichkeiten, dass die Lautstärke mit zunehmendem Alter durch ansteigende Verschmutzung der kleinen Rotoren ebenfalls immer weiter zunimmt.
Da der Hauptlüfter der One die Abwärme hauptsächlich nach oben aus dem Gehäuse drückt, sollte möglichst nichts auf der Konsole stehen und am besten etwas freier Raum darüber bleiben. Im Konkurrenzvergleich allerdings hat es Sony bei der Playstation 4 geschafft, trotz kleinerem Gehäuse mit weniger Lüftern auszukommen und das Netzteil direkt in Konsole zu integrieren.
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