Credo der Klarheit
Die Welt von Mirror’s Edge wirkt in etwa so echt wie eine mit Wasserfarben nachgemalte Mona Lisa. Die Häuser und Straßen und Räume sind so sauber, als hätte man sie gerade erst gebaut. Säcke und Schutt erstrahlen in klinischem Weiß. Und wenn’s bunt wird, wird es sattbunt. Ein makellos blauer Himmel überspannt die Stadt, Fassaden und Wände funkeln in Gelb, Grün und Orange. Das optische Credo des Spiels: klare Formen, klare Farben, keine kleinteiligen Details. Ein Stil, den man mögen muss, aber nachweislich ein Stil. Zum Unterstreichen nutzt Digital Illusions moderne Effekten wie Shader, HDR und (auf aktuellen Geforce-Karten) PhysX-Unterstützung. Selbst viele der aus der Distanz platt wirkenden Texturen bekommen aus der Nähe eine Struktur.
Passend zur Optik versorgt Sie das Spiel musikalisch mit gelungenen elektronischen Klängen, unter die sich dezent Geräusche der Stadt mischen. Eine fast rundum gelungene Angelegenheit, nur die teilweise hölzern klingenden deutschen Sprecher trüben das Klangerlebnis etwas.
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Außergewöhnlich
Mirror’s Edge ist nicht das bahnbrechende Meisterwerk geworden, das viele sich erhofft haben - dafür ist es zu arm an Abwechslung, zu dünn bei der Story und auch schlicht zu kurz: Erfahrene Spieler haben die Kampagne nach maximal sechs Stunden durch. Aber ähnlich wie Prince of Persia im letzten Monat bettet es sein solides Spielprinzip in einen außergewöhnlichen Stil. Allein für diesen Mut muss man es respektieren, für die sympathische Faith kann man es mögen, und für das Glücksgefühl nach einem perfekt absolvierten Run sogar lieben.
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