Missbrauch bei Ubisoft: Mehrere Führungskräfte treten nach schweren Anschuldigungen zurück

Seit Wochen werden innerhalb von Ubisoft Proteste laut: Führungskräfte sollen Kollegen sexuell belästigt und ihre Macht missbraucht haben. Das hat nun Konsequenzen.

Seit Wochen steht Ubisoft in der Kritik. Intern wie extern werden Proteste laut: Ubisoft-Führungskräfte und Mitarbeiter sollen den Anschuldigungen zufolge ihre eigenen Kollegen sexuell belästigt, ihre Macht missbraucht und sich durch Vetternwirtschaft und Kumpelkultur vor den Konsequenzen geschützt haben.

Tommy Francois und Maxime Beland, zwei hochrangige Vizepräsidenten von Ubisofts globalen Gaming-Abteilungen wurden bereits aufgrund zahlreicher Vorwürfe freigestellt. Beland wird unter anderem vorgeworfen, auf einer Party eine Kollegin gewürgt haben.

Nun folgen weitere personelle Konsequenzen: Drei Führungskräfte verlassen das Unternehmen, zwei davon mit sofortiger Wirkung. Dies teilte Ubisofts CEO Yves Guillemot der eigenen Belegschaft in einem Memo mit, das unseren Kollegen von Kotaku vorliegt und veröffetnlicht wurde.

  • Serge Hascoët arbeitete als Chief Creative Officer unmittelbar an der Seite des CEO und verlässt das Unternehmen mit sofortiger Wirkung. Yves Guillemot übernimmt übergangsweise dessen Tätigkeiten.
  • Yannis Mallat ist der Chef der kanadischen Ubisoft Studios. Auch er verlässt das Unternehmen sofort.
  • Cécile Cornet ist Global Head of HR, also die globale Chefin von Ubisofts Personalangelegenheiten. Das Unternehmen hat unmittelbar die Suche nach einem Ersatz für sie in die Wege geleitet.

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Die Rücktritte sollen jeweils in beiderseitiger Übereinkunft erfolgt sein, so Guillemot. Damit reagiert das Unternehmen auf zahlreiche Vorwürfe, die jüngst beispielsweise von der französischen überregionalen Tageszeitung Libération aufgegriffen wurden.

Dem Bericht und den Zeugenaussagen zufolge leide Ubisoft unter systemischen Missständen. Ubisoft-Angestellte sollen belästigt, gedemütigt und angegriffen worden sein, außerdem haben Führungskräfte sich mehrfach homophob und frauenfeindlich geäußert, so auch der Enthüllungs-Report von Kotaku.

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Thread zu den Rücktritten und Vorwürfen im Hause Ubisoft