Mission: Impossible 7 - Dead Reckoning Teil 1
. Allein der Titel ist schon ein Brocken. Aber das passt ja eigentlich ganz gut zu den waghalsigen Ambitionen von Tom Cruise, der sich mit jedem weiteren Teil der Action-Thriller-Reihe selbst zu übertreffen versucht.
Am 13. Juli 2023 ist es wieder soweit und ihr könnt Tom Cruise wie gewohnt dabei zusehen, wie er in Windeseile über die große Leinwand sprintet. Und das nicht nur einmal. Ob sich bei M:I7 ein Kinobesuch von satten 2 Stunden und 43 Minuten(!) lohnt, erfahrt ihr in unserer kompakten Filmkritik.
Um was geht es in Dead Reckoning Teil 1?
Ich will euch gar nicht zu lange mit der Story von Mission: Impossible 7 aufhalten, denn die zählt ganz klar zu den größten Schwachpunkten des Films. Natürlich muss Ethan Hunt (Tom Cruise) mal wieder eine unmögliche Mission bestreiten, dabei die Welt retten, wird dabei früher als später abtrünnig und arbeitet dann auf eigene Faust.
Nun ja, so sehr man mit dem treuen Team aus seinen besten Kumpels Benji (Simon Pegg) und Luther (Ving Rhames) auf eigene
Faust arbeiten kann. Dieses Mal ist ausgerechnet eine KI - die sogenannte Entität - die große Bedrohung, mit der sich irgendwie der Schurke Gabriel (Esai Morales) verbandelt.
Dabei treten alte Verbündete wie Ilsa Faust (Rebecca Ferguson), ebenso bekannte Gegenspieler wie The White Widow (Vanessa Kirby) und völlig neue Freunde wie Grace (Hayley Atwell) und Widersacher wie Paris (Pom Klementieff) auf den Plan.
Falls euch das noch nicht konkret genug ist, werft am besten einen Blick in den offiziellen Trailer zum Film:
Für wen ist Mission: Impossible 7 interessant?
Action-Fans kommen um Dead Reckoning Teil 1 nicht herum. Die ausgeklügelten und hervorragend in Szene gesetzten Stunts waren schon immer die größte Stärke der Filmreihe und daran ändert sich auch mit Teil 7 nichts. Zäh wird es bei der langen Laufzeit nur, wenn zu lange nichts in die Luft fliegt oder Tom Cruise gerade niemanden hat, dem er auf die Backen geben kann.
Für Laien UND Kenner: Seid ihr keine Mission: Impossible-Experten, könnt ihr übrigens auch unbesorgt ins Kino gehen. Natürlich baut Dead Reckoning irgendwo darauf auf, was zuvor etabliert wurde, Laien werden aber nicht für ihre Wissenslücken abgestraft. Veteranen dürfen sich wiederum auf zahlreiche subtile Querverweise und Anspielungen freuen.
Und keine Sorge: Trotz der nicht zu übersehenden Teil 1
im Titel endet Dead Reckoning nicht in einem Cliffhanger - wie es zum Beispiel Fast X tut - sondern schließt seine Handlung einigermaßen befriedigend ab. Natürlich wird unweigerlich auf die direkte Fortsetzung vorbereitet, aber M:I7 kann trotzdem (einigermaßen) für sich alleine stehen: Am 27. Juni 2024 geht es schon mit Dead Reckoning Teil 2 weiter.
Die Stärken und Schwächen von M:I7
Was uns an Dead Reckoning 1 gefallen hat
- Die Action: Das wird wahrscheinlich niemanden überraschen, aber Mission: Impossible 7 enttäuscht nicht, was die Action anbelangt. Regisseur Christopher McQuarrie und Hauptdarsteller Tom Cruise laufen mal wieder zu Hochform auf und schaffen es tatsächlich, nach sechs vorangegangenen Filmen immer noch was fürs Auge zu bieten. Egal, ob es um rasante Verfolgungsjagden mit gepanzertem SUV und knallgelbem Fiat 500, wilde Kletterpartien an herabstürzenden Zugwaggons oder DEN EINEN Vorzeige-Stunt des Films geht. Wer Mission: Impossible wegen seiner Action liebt, wird bei Dead Reckoning Teil 1 nicht enttäuscht. Mehr Hintergründe zu den waghalsigen Stuntsequenzen des Films gibt's übrigens bei den Kollegen von Filmstarts.
- Die
Scene-Stealer
: M:I7 versammelt abermals einen begnadeten Cast und wie gewohnt funktioniert die Chemie zwischen Cruise, Pegg und Rhames hervorragend. Die freundschaftliche Dynamik wird selbst im neuesten Teil nicht langweilig, doch das eigentliche Highlight des Dead Reckoning-Ensembles stellen Scene-Stealer wie die beiden Marvel-Darstellerinnen Hayley Atwell oder Pom Klementieff dar. Auch wenn die Beziehung zwischen Grace und Ethan Hunt etwas erzwungen wirkt, funktionieren die beiden vor allem in der direkten Kombination miteinander am besten. Pom Klementieff hat sichtlich Spaß an ihrer Rolle als brachiale Schurkin, die sogar ihre ganz eigene Charakterentwicklung durchmachen darf. Mit ihnen mitzufiebern, macht einfach Spaß.
Was uns an Dead Reckoning 1 nicht gefallen hat
- Die Expositions-lastige Story: Mission: Impossible 7 wird genau dann am schlechtesten, wenn es um die eigentliche Story des Films geht. Denn ohne nervenzerreißende Action lässt sich schlichtweg nicht ignorieren, wie banal der Plot, aber noch viel schlimmer, die übergeordnete Bedrohung ausfällt. Die KI-Gefahr bringt sogar ein ganz eigenes Problem mit sich: Weil Dead Reckoning 1 nicht zeigt, warum die Entität so gefährlich ist, muss die ganze Zeit darüber geredet werden. Und ich meine wirklich: Die ganze Zeit. Dabei verletzt M:I7 eine der grundlegendsten Regeln von gelungenen Storytelling: Show, don’t tell.
- Der Bösewicht: Im direkten Vergleich zu allen anderen Mission: Impossible-Filmen kommt Dead Reckoning Teil 1 mit dem schwächsten Oberschurken daher. Gabriel ist schlichtweg nicht furchteinflößend oder spannend genug geschrieben, um mit einem August Walker oder gar Owen Davian mithalten zu können und wirkt größtenteils wie ein unmotivierter Spielball des eigenen Plots. Darsteller Esai Morales (Titans, Ozark) bringt auch nicht die dringend nötige Leinwandpräsenz mit, um das auszugleichen. Für den zweiten Dead Reckoning stimmt mich das direkt missmutig.
- Die Laufzeit: Trainiert schon mal eurer Sitzfleisch, denn mit einer Laufzeit von fast drei Stunden wird euch Mission: Impossible 7 eine ganze Weile beschäftigen. Dabei könnte der Film auch funktionieren, wenn hier und da ein paar Minuten fehlen würden. Gerade der Venedig-Teil in der Mitte ist unnötig zäh und aufgeblasen. Dead Reckoning Teil 1 hätte an manchen Stellen weniger Bla Bla gut gestanden und wenn dabei mehr auf die Tube gedrückt worden wäre.
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