Es steht fest: 2023 erscheint wieder ein neues CoD zum Vollpreis. Modern Warfare 3 wird als direktes und vollwertiges Sequel vermarktet und es ist keine Spur mehr vom großen DLC für das angebliche zweite Jahr MW2, über das viel gemunkelt worden war.
Stattdessen ist MW3 in vielerlei Hinsicht eine Reise in die Vergangenheit der CoD-Serie. Das könnte Veteranen glücklich machen, aber auch viel Skepsis erzeugen. Wir fassen die wichtigsten Infos zusammen.
Maps von damals
Im Multiplayer setzt Modern Warfare 3 fast vollständig auf Remaster-Versionen alter Maps aus dem originalen MW2. Alle 16 Maps von 2009 wurden für die neue Engine um- und neu aufgebaut:
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Gespielt wird also auf Klassikern wie Afghan, Favela, Terminal & Co., nur eben in aktueller Grafik und mit heutigen Modi und Mechaniken. Schlecht ist diese Idee grundsätzlich nicht, gelten doch viele der Karten aus MW2 von 2009 heute als echte Legenden.
Und was ist mit ganz neuen Maps? Nur vier Maps kommen komplett frisch dazu, drei davon für Ground War (das ist der Modus im Battlefield-Stil mit Vehikeln und Flaggenpunkten) und eine für den War-Modus. Letzterer kehrt aus CoD WW2 zurück und lässt das Angreifer-Team auf eine Reihe Missionsziele los, während die Verteidiger, naja, verteidigen.
Im klassischen 6vs6-Multiplayer gibt es zum Launch allerdings ausschließlich Remasters zu spielen, 12 weitere DLC-Karten werden für die folgenden Seasons versprochen. Dass scheinbar wenig Map-Content entwickelt wurde, dürfte Bedenken schüren, dass sich hinter MW3 tatsächlich ein glorifizierter DLC verbirgt.
Immerhin: Es wurden bereits neue Spielmodi bestätigt, darunter ein 3v3v3-Modus namens Cutthroat, der den Spielfluss nochmal gehörig umkrempeln dürfte. Außerdem feiert mit Map Voting ein Feature sein Comeback, das sich Fans seit Jahren zurückwünschen – zwischen Matches wird also mehrheitlich abgestimmt, welche Karte als nächstes kommt.
Movement wie früher
Nicht nur bei den Maps wählt MW3 die Route zurück: Einige der umstrittensten Änderungen der letzten Jahre werden rückgängig gemacht, zugunsten von schnellerem Movement und flottem Gunplay. Im Detail ändert sich folgendes:
- Klassische Minimap: Gegner tauchen jetzt wieder als rote Punkte auf, sobald sie eine Waffe ohne Schalldämpfer abfeuern.
- Slide Cancel: Das im Vorgänger gestrichene Abbrechen der Slide-Animation ist zurück. Damit geht das Movement wieder in Richtung von MW 2019.
- Reload Cancel: Nachladeanimationen können jetzt sofort abgebrochen werden, um das restliche Magazin leer zu schießen.
- Tac-Sprint: Im Sprint kann man nun schneller klettern und Tac-Sprint lädt sich im normalen Sprint auf. Seitwärtsbewegung (Strafe) hat mehr Tempo.
- Tac-Stance: Neue Art des Zielens zwischen Feuern aus der Hüfte und ADS (Kimme & Korn) wird eingeführt und ist auch im Slide verfügbar.
- Perks: Zum Match-Start sind alle gewählten Perks sofort verfügbar, eine Ladezeit entfällt.
- TTK: Lebensenergie wurde von 100 auf 150 HP erhöht, damit braucht es mehr Treffer, um einen Gegner zu besiegen.
Was heißt das alles? Kurz gesagt steuert Sledgehammer Games hier gezielt der Entwicklung von CoD aus den letzten Jahren entgegen, um die Spielgeschwindigkeit zu erhöhen und aggressives Run&Gun zur lukrativsten Taktik zu machen.
Infinity Ward war zuvor von Teilen der Community stark dafür kritisiert worden, den Spielfluss in MW2019 und MW2 zu stark entschleunigt zu haben und Camper für Passivität zu belohnen.
Was sagen Experten? De Rückkehr zu klassischen Mechaniken und Funktionen wird von zahlreichen Streamern und Influencern als positiv eingestuft. So erklärt der Betreiber der CoD-Plattform ModernWarzone im Video: »Beim Anspiel-Event habe ich alle anderen Creator gefragt, was sie darüber denken. Und von jeder einzelnen Person dort gab’s einen Daumen nach oben.« Der Leaker und Influencer RalphsValve schließt sich dem an und schreibt: »Es ist ein großer Sieg für CoD.«
Open-World-Tendenzen
Deutlich weniger klassisch wird es wohl bei der Singleplayer-Kampagne und im Koop-Modus von MW3 aussehen: Im Story-Modus sollen sich gewohnt lineare und filmisch inszenierte Einsätze mit neuartigen »Open Combat Missions« (OCMs) abwechseln.
In diesen Sandbox-Einsätzen steht größere spielerische Freiheit auf dem Plan. So entscheiden Spieler selbst, wie sie ihr Missionsziel angehen wollen – ob heimlich, still und leise mit Schalldämpfer und Nachtsichtgerät, mit steuerbaren Fahrzeugen, im Frontalangriff mit Körperpanzerung und Granatwerfer oder, oder, oder.
Der Trailer bringt euch schon mal in Stimmung:
Ähnlich großräumig wie die OMCs ist auch der Zombie-Modus angelegt, der auf einer riesigen und frei erkundbaren Map angesiedelt ist.
Dort treten bis zu 24 Spieler in Squads an und bekämpfen Horden von Untoten, lösen Missionen und müssen zum Ende der Runde erfolgreich entkommen. Das Ganze erinnert stark an DMZ, allerdings gibt es im Zombie-Modus kein PvP.
Zwischen Risiko und Nostalgie
Modern Warfare 3 setzt, wenn man mal von den Open-World-Spielereien absieht, voll auf die Sehnsucht von Fans nach der guten alten CoD-Zeit der 2000er-Jahre und wagt dabei keine Experimente.
Map-Klassiker kehren zurück. Das Movement wird wieder auf Tempo gedreht. Operator und Waffen aus dem Vorgänger nehmen wir mit. Die Kampagne setzt direkt am Ende von MW2 an. Und mit Makarov kehrt ein berüchtigter Schurke zurück.
Wird das reichen, damit Spieler wieder 70 Euro auf den Tisch legen? Es ist das wahrscheinlich größte Wagnis der jüngeren CoD-Geschichte. Denn 2023 reist Call of Duty zurück in ein sehr beliebtes Kapitel seiner eigenen Vergangenheit, kann aber nicht wirklich kaschieren, wie viel Recycling hier betrieben wird.
Optimisten werden sagen: Endlich wieder CoD wie es gehört! Und Skeptiker werden widersprechen: So wenig Neues gab's noch nie. Beide haben irgendwo recht.
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