Komplexes Crafting und besondere Ressourcen
Auch Ressourcen und Crafting sind definitiv im Spiel, allerdings nicht so, wie viele Spieler es sich vorgestellt haben. Was schnell zum bloßen Grinding für Treibstoff verkommt, klang auf dem Papier noch richtig gut: Laut Sean Murray wären die Ressourcen eigentlich wie die Umgebungen von der Entfernung zur Sonne abhängig gewesen. Mit denen hätte man dann wie in Minecraft selbst neue Crafting-Rezepte ausknobeln sollen, statt wie jetzt mit intergalaktischer Einkaufsliste die Rezeptzettel abzuarbeiten.
Das wäre aber auch nur halb so schlimm, wenn man die Ressourcen einfach aufspüren könnte - zum Beispiel über die Weltraumkarte. Warum sich die Rohstoffe bestimmter Planeten hier nicht anzeigen lassen, ist uns immer noch ein Rätsel - immerhin ist das ebenfalls ein Feature, das Sean Murray bereits vorgestellt hat. Spieler sollten einander helfen, indem sie Informationen über die Planeten hochladen und dann anderen zugänglich machen. Davon sind zum Release aber leider nur absurde Namen für Planeten, Tierwelt und Co. geblieben.
Aufgrund der kleinen Anzahl an Ressourcen bleibt auch der Handel mehr als oberflächlich, obwohl anfangs noch die Rede davon war, dass man ganz ohne Sammelei auch nur als Händler leben kann. Zwar kann man durch cleveres Handeln durchaus schnell zu Geld kommen und sein Schiff weiter ausbauen, mit dem Erkunden der Planeten, fällt aber eigentlich auch der einzige Grund weg, das wirklich zu tun.
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No Man's Sky - So unterschiedlich können Planeten aussehen ansehen
Andere Spieler treffen und mit ihnen interagieren
Der Vollständigkeit halber muss man hier auch noch einmal den Multiplayer nennen, immerhin gehört er wohl zu den meistvermissten Features von No Man's Sky. Ganz eindeutig sind die Aussagen von Hello Games hier zwar immer noch nicht, zwei Spieler scheiterten aber bereits an dem Versuch, sich zu sehen - angeblich aufgrund von Server-Problemen.
Wie Sean Murray bereits klargestellt hat, ist No Man's Sky aber definitiv kein Multiplayer-Spiel, Koop oder PvP gibt es nicht. Stattdessen sollen Spieler sich lieber auf ihre eigene Reise konzentrieren und ein Stück weit auch die Einsamkeit in einem riesigen Universum spüren.
Und das sind nur die wichtigsten Punkte. Es gibt noch deutlich mehr, das wir zum Release vermissen, weil Hello Games es im Laufe der Entwicklung versprochen hat. Oft handelt es sich dabei nur um Kleinigkeiten, gerade in einem zufällig generierten Universum, können solche Details aber ausschlaggebend sein und die Monotonie der Formelwelt durchbrechen. Warum können wir nicht wie versprochen Türen hacken, sondern brauchen Atlas-Pässe? Wo sind die Walker-Sentinels? Warum verhalten die Tiere sich nicht natürlich, jagen einander oder fressen? Wieso können wir nicht auf Asteroiden landen oder...?
Wiederholen ist gestohlen:Kolumne zu den Refunds bei No Man's Sky
Was bleibt, ist Potenzial
Klar, die Liste ist lang und lässt sich wahrscheinlich beinahe beliebig weiterführen. Aber genauso ist es auch mit der Spiele-Entwicklung. Selbst wenn all diese Features im Laufe des Jahres noch geplant waren, kann sich bis zum Release noch viel ändern: Zeitdruck und technische Schwierigkeiten bestimmen den Prozess schließlich genauso sehr wie die Kreativität und Schaffenskraft der Entwickler.
Liest man sich die einzelnen Versprechen durch, fällt schnell auf, dass alle diese Features irgendwie im Spiel sind, nur eben in abgespeckter Variante. Alles wirkt seichter, weniger komplex, auf das Nötigste heruntergebrochen. Es fühlt sich an, als hätte sich No Man's Sky zuerst auf den Kern seiner Features konzentriert und noch nicht die komplette ursprüngliche Vision realisiert.
Aber das zeigt gleichzeitig auch, wie viel Potenzial noch in No Man's Sky verborgen liegt. Schaffen es die Entwickler jetzt Erkunden, Kampf, Flug, Handel und Survival weiter auszubauen, könnte der Weltraumspielplatz tatsächlich noch einmal spannend werden - all diese Versprechen zeigen schließlich, dass die richtigen Ideen durchaus vorhanden sind.
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