Eigentlich sollten uns gerade vor Angst die Haare zu Berge stehen, schließlich streifen wir alleine durch die nächtlichen Gassen einer Stadt in Nosgoth, der vampirverseuchten Welt aus den Legacy of Kain-Spielen. Aber im gleichnamigen Free2Play-Multiplayer-Shooter spielen wir einen Hunter, der perfekt für die Jagd auf Blutsauger gerüstet ist. In der Hand halten wir eine automatische Armbrust, in unseren Taschen stecken Sprengpfeile und Wurfgeschosse, um die Untoten kurzfristig wehrlos zu machen.
Da knallt plötzlich etwas vor unseren Füßen aufs Pflaster, völlige Dunkelheit hüllt uns ein - eine Schattenbombe! Panisch reißen wir die Armbrust hoch, doch das Letzte, was wir sehen, ist ein Reaver, der aus dem Dunkeln springt und seine Krallen in unserer Brust versenkt. Wir haben unsere Lektion gelernt: Ohne unsere Teamkameraden sind wir in Nosgoth hoffnungslos verloren.
Menschen gegen Vampire
Nicht nur dadurch hebt sich die Vampirjagd angenehm vom aktuellen Shooter-Einheitsbrei ab. Auf den Schlachtfeldern treten vier Menschen gegen die gleiche Anzahl Vampire an - zwei Teams, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf Seiten der Menschen gehen neben dem Hunter auch die Alchimistin und der Scout auf die Jagd. Während der Scout mit seinem Langbogen als Mittelalter-Pendant des Scharfschützen fungiert, hat die Kollegin einen fetten Alchemiegranatwerfer im Gepäck. Mit ihren Fernkampfwaffen steuern sich die Menschen trotz Schulterperspektive wie in einem normalen Shooter.
Draculas Verwandte setzen hingegen auf Nahkampfattacken. Weil die Beißer im Frontalangriff aber keine Chance haben, müssen wir mit ihnen aus dem Hinterhalt angreifen. Halten wir die Shift-Taste gedrückt, klettern wir, wie in Assassin's Creed automatisch auf Gebäude. Von oben stürzen wir uns dann als flinker Reaver mit einem Sprungangriff auf unsere Opfer oder starten den Sturmangriff des bulligen Tyrants, der Gegner einfach umwirft. Am ungewöhnlichsten ist der Sentinel. Der kann fliegen, greift sich seine Gegner vom Boden und lässt sie nach einem kurzen Rundflug wieder dorthin zurückkehren - im freien Fall.
Doch wie gesagt, Nosgoth ist ein Teamspiel und das gilt auch für die Vampire. Wer alleine in eine Gruppe Feinde springt, hat keine Chance. Einigen Balanceproblemen zum Trotz macht das Spiel schon in der frühen Beta-Phase mächtig Laune. Neben dem einfachen »Team-Deathmatch«-Modus gibt es auch den »Siege«-Modus, in dem die Menschen Kontrollpunkte erobern müssen, während die Vampire das verhindern wollen. Um dauerhaft zu motivieren, benötigt Nosgoth aber noch mehr Abwechslung. Dass die drei Klassen pro Fraktion bald Zuwachs bekommen, steht bereits fest.
Free2Play, aber erst später
Schon jetzt können wir unsere Kämpfer außerdem mit neuen Waffen und Fähigkeiten ausstatten, die wir entweder freispielen oder für echtes Geld im Shop kaufen. Da die Ausrüstung gut ausbalanciert ist, haben zahlungskräftige Spieler aber zumindest bisher keinen Vorteil. Neben neuen Karten sind auch mehr Spielmodi geplant.
Wir hoffen, dass die Entwickler von Psynix weiterhin Kreativität beweisen und nicht nur Genrestandards wie »Capture-the-Flag« einbauen - dann könnte aus der Vampir-Shooter ein echter Kracher werden. Nachdem wir Ihnen jetzt fleißig den Mund wässrig gemacht haben, gibt's aber einen sauren Apfel zum Nachtisch: Obwohl Nosgoth ein kostenloses Free2Play-Spiel wird, muss jeder, der schon jetzt spielen will, mindestens 15 Euro zahlen.
Dafür erhält er das sogenannte Veteran Pack mit Zugang zur geschlossenen Beta, einem (überflüssigen) Abzeichen und Premiumwährung im Wert von knapp 14 Euro. Enthusiasten mit dickem Geldbeutel können sogar bis zu 110 Euro auf den Tisch blättern, bekommen dafür neben allerlei Ingame-Gegenständen aber auch zehn Betazugänge für ihre Freunde. Selbst die Entwickler weisen aber auf ihrer Steam-Homepage darauf hin, dass nur hartgesottene Fans jetzt zugreifen sollten, alle anderen warten lieber auf die kostenlose öffentliche Beta - dem können wir uns nur anschließen.
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