Fazit: Nvidia Geforce Now - Cloud-Gaming statt Spiele-PC?

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Steam Link - Spiele-Streaming leicht gemacht Video starten 12:17 Steam Link - Spiele-Streaming leicht gemacht

Nils Raettig: Nvidia macht mit Geforce Now im Test vieles richtig, aus meiner Sicht ist das Angebot damit der erste wirklich ernstzunehmende Cloud Gaming-Dienst für PC-Spiele überhaupt. Einen Spiele-PC oder die Current-Gen-Konsolen ersetzen kann Geforce Now aber derzeit nicht. Das liegt einerseits an der noch recht überschaubaren Auswahl von etwas mehr als 60 (nicht gerade taufrischen) Spielen. Andererseits ist das Spielerlebnis zu sehr von der jeweils vorhandenen Internet- und Netzwerkverbindung abhängig, als das ein vollwertiger Ersatz möglich wäre.

An meinem PC bekomme ich nun mal immer garantiert die gewünschte Auflösung in optimaler Schärfe zu sehen, und mit ausreichend flotter Hardware laufen Spiele meist zuverlässig flüssig und ohne jedes Stocken. Beim Spielen mit Geforce Now ist das vor allem mit einer an den Anforderungen des Streaming-Dienstes gemessen eher langsamen Internetleitung wie meinem 16 Mbit-Anschluss daheim längst nicht immer der Fall.

Mit diesem Gefühl, nicht das optimale Spielerlebnis zu bekommen, haben aber noch alle Streaming-Lösungen zu kämpfen. Außerdem muss ich zugeben, dass ich deutlich empfindlicher auf etwas schlechtere Bildqualität oder andere leichte Abstriche beim Zocken reagiere, als die meisten anderen Spieler, die ich kenne. Mit einer schnellen und guten Internetverbindung sind diese Abstriche beim Spielen mit Geforce Now direkt ein gutes Stück kleiner, zudem hat sich Nvidia in vielen Punkten auch ein echtes Lob verdient.

Das Input Lag ist erstaunlich gering, die Handhabung von Geforce Now angenehm unkompliziert und bei den angebotenen Spielen sind echte kleine Schätze dabei. Als alter Fan von Micro Machines hatte ich beispielsweise viel Spaß mit Toybox Turbos, das bis jetzt komplett an mir vorbei gegangen war. Genau dieses Stöbern und Entdecken hat für mich den größten Reiz von Geforce Now ausgemacht, wobei ja auch durchaus bekannte Blockbuster wie die Spiele der Batman-Reihe im Angebot sind, die mit einem Gamepad auf der Couch ohnehin viel Spaß bereiten.

Da die ersten drei Monate der Mitgliedschaft kostenlos sind, haben Sie prinzipiell genügend Zeit um zu überprüfen, ob Geforce Now mit der heimischen Internetleitung Ihren eigenen Ansprüchen an das Spielerlebnis in Sachen Bildqualität und Input Lag Genüge tun kann. Ein großer Haken bleibt allerdings: Wenn Sie nicht bereits ein Shield-Gerät besitzen, können Sie Geforce Now momentan nur nach dem Kauf des mindestens 199 Euro teuren Shield Android TV testen.

Um dieselben Titel auf einem PC oder einer Konsole zu spielen, ist die Anfangsinvestition aber erheblich höher. Dazu ist Shield Android TV auch eine vollwertige Settop-Box für den TV mit allen gängigen Apps, die es für Android gibt. Wer diese Extras wie die Unterstützung von 4K-Wiedergabe mit 60 Bildern pro Sekunde oder die für Shield angepassten Android-Spiele nicht braucht, der wird sich mit der Investition vermutlich trotzdem schwer tun.

Unterm Strich bleibt abzuwarten, ob Nvidia Geforce Now in Zukunft noch auf anderen, günstigeren Geräten oder per Windows-App verfügbar machen wird, wobei die momentanen Serverkapazitäten einem größeren Ansturm vermutlich (noch) nicht gewachsen wären. Ein guter Anfang ist aber in jedem Fall gemacht und ich bin sehr gespannt darauf, wie sich Geforce Now und Shield in Zukunft weiter entwickeln.

7 von 7


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