Warum plötzlich doch ein guter Zeitpunkt sein könnte, sich eine aktuelle Grafikkarte zu kaufen

RTX 3080 und Co. könnten demnächst deutlich unter der UVP erhältlich und damit auch im Vergleich zu RTX 4000 lohnenswert sein.

Es ist kein großes Geheimnis: Ende dieses Jahres sollen die neuen Grafikkarten von sowohl Nvidia als auch AMD erscheinen. Ein genaues Datum zum Launch von Geforce RTX 4000 und Radeon RX 7000 ist zwar noch nicht bekannt, auch nicht zu einer Ankündigung, irgendwann im Laufe der Herbstmonate sollte es aber soweit sein.

Wenn neue Grafikkarten-Generationen so kurz bevorstehen, ist eigentlich kein guter Zeitpunkt, den Kauf der aktuellen Modelle zu empfehlen. Und trotzdem könnte das in diesem Jahr Sinn ergeben. Das hat mit einer speziellen Konstellation zu tun, mit der zumindest Nvidia offenbar nicht gerechnet hat. Was ist da los?

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Umsatzeinbruch aufgrund von Fehlkalkulationen

Noch vor einem Jahr praktisch undenkbar, aber die Lager von Nvidia sind mittlerweile bis unters Dach vollgestopft mit Grafikkarten. Das Unternehmen hat sich hinsichtlich der zu erwartenden Umsätze verkalkuliert. Das zumindest geht aus Geschäftszahlen für das 2. Fiskaljahr 2023 hervor, die Nvidia selbst unlängst veröffentlicht hat:

Demnach ist der Umsatz der Gaming-Sparte im abgelaufenen Quartal um 44 Prozent gegenüber dem vorangehenden drei Monaten eingebrochen. Die Umsatzprognose für den Zeitraum von Mai bis Juli 2022 wurde um ganze 1,4 Milliarden US-Dollar verfehlt. Was das für die Gewinnspanne bedeutet, ist allerdings nicht bekannt.

Für Spieler könnte das jedoch bedeuten, dass die Preise für RTX 3080 und Co. demnächst massiv nach unten korrigiert werden. In dem Geschäftsbericht ist die Rede von Preisgestaltungsprogrammen, die zum Abverkauf der vollen Lager führen sollen. Was wir generell für das Jahr 2022 mit Blick auf neue Hardware erwarten, verraten wir euch im folgenden Podcast:

Link zum Podcast-Inhalt

Gut verfügbar: RTX-Karten bei Amazon

Was sind die Gründe für den Umsatzeinbruch? Nvidia äußert sich dazu nicht konkret, es wird lediglich auf makroökonomischen Gegenwind verwiesen. Damit dürfte aber vor allem der Einbruch des Kurses für die Kryptowährung Ethereum gemeint sein, in dessen Folge kaum mehr Grafikkarten von Kryptominern gekauft werden. Im Gegenteil: Gebrauchte GPUs schwappen zurück in den Markt, was die Verkaufszahlen neuer Grafikkarten zusätzlich negativ beeinflussen dürfte.

Umsatzeinbruch ein Segen für Spieler?

Natürlich bleibt erst einmal abzuwarten, wie sich diese Preisgestaltungsprogramme letztlich für den Endkunden auswirken. Sollte es eine RTX 3080 jedoch für deutlich unterhalb der UVP von 759 Euro geben, könnte sich der Kauf auch hinsichtlich der potenziellen Leistung der kommenden Generation lohnen.

Zumindest für all jene, die ohnehin nicht zu einem der neuen High-End-Modelle in Form von RTX 4080 oder RTX 4090 greifen wollen. Wer jedoch mit einer RTX 4060 oder RTX 4070 liebäugelt, könnte auch mit einer RTX 3080 gut aufgestellt sein. Zumal Nvidia mit Blick auf die Preisgestaltung keine Interesse haben wird, das eigene Sortiment zu unterminieren.

Im Zuge dessen wäre wohl auch AMD gezwungen, die Preise für die RX-6000-Reihe entsprechend anzupassen. Wir sind daher sehr gespannt, was die nächsten Wochen bringen. Nach den teils exorbitant hohen Anschaffungskosten für Grafikkarten in den vergangenen Jahren wäre eine drastische Preissenkung mehr als begrüßenswert!

Was denkt ihr? Werden Grafikkarten demnächst tatsächlich so billig, dass es sich lohnen kann, zu den aktuellen Modellen zu greifen, anstatt auf die neue Generation zu warten? Oder haltet ihr das eher für unwahrscheinlich? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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