Of Orcs and Men im Test - Der Hulk? Wer ist dieses Weißbrot?

Das Rollenspiel Of Orcs and Men der Cyanide Studios macht vieles anders als die Genre-Konkurrenz. Und hinterlässt im Test ständig den Eindruck von »gut gemeint, aber nicht gut umgesetzt«.

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Groß, grün und leicht reizbar. Das trifft wohl auf jeden Ork zu. Auf Arkail, die Hauptfigur in Of Orcs and Men, aber ganz besonders. Denn der Zweieinhalb-Meter-Hüne rastet regelmäßig wegen jeder noch so kleinen Lappalie aus. Sehr zum Leidwesen seiner Clan-Kameraden, die den Heißsporn einfach nicht unter Kontrolle bekommen.

Deshalb wird Arkail kurzerhand auf eine Mission geschickt, die geradezu für ihn gemacht scheint: Töte den menschlichen Imperator. Denn der versklavt alles, was grünhäutig und nicht bei Drei auf den Bäumen ist. Damit der temperamentvolle Ork unterwegs nicht allzu viel Kollateralschaden anrichtet, wird ihm der clevere Gnom Styx als Aufpasser zur Seite gestellt. Die perfekte Figuren-Konstellation für ein spannendes und unterhaltsames Rollenspiel. Könnte man meinen…

Steam-Pflicht:
Of Orcs and Men muss einmalig über Valves Online-Plattform Steam aktiviert werden. Danach können Sie das Spiel auf beliebig vielen Rechnern installieren und offline starten. Ein Weiterverkauf ist dann aber nicht mehr möglich.

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Ein ungleiches Paar

Gute Orks und böse Menschen? Schon beim Szenario schlägt der Entwickler Cyanide (Blood Bowl) einen ungewöhnlichen Weg ein. Das tut dem Titel gut, denn die in Fantasyspielen oft zitierte Ork-gegen-Mensch-Thematik erhält dadurch einen frischen Anstrich.

In Dialogen dürfen wir die Antworten selbst wählen. Auswirkungen hat das aber oft keine. In Dialogen dürfen wir die Antworten selbst wählen. Auswirkungen hat das aber oft keine.

Zwar gewinnt die Handlung von Of Orcs and Men trotzdem keine Innovationspreise, Arkails und Styx‘ Abenteuer bleibt dank diverser Wendungen aber dennoch bis zum Ende der Kampagne spannend. Allerdings schöpfen die Autoren das Potenzial ihres Helden-Duos nicht aus. Da haben wir Arkail, einen grobschlächtigen Ork mit Aggressionsproblemen auf der einen Seite und den durchtriebenen Schurkengnom Styx auf der anderen.

Eigentlich genug Zündstoff für spannende Reibereien. Oder wenigstens Humor, wie man ihn aus Buddy-Movies kennt. Beides fehlt dem Spiel. Stattdessen abenteuert das ungleiche Paar eher nebeneinander her, Konflikte werden viel zu schnell gelöst. Das ist schade und degradiert die Figuren zu klischeehaften Abziehbildern ohne Tiefe.

Zwei Spezialisten am Werk

Styx kann sich nahezu unsichtbar machen und lautlos an Gegner heranpirschen. Styx kann sich nahezu unsichtbar machen und lautlos an Gegner heranpirschen.

Arkail und Styx lenken wir aus der Schulterperspektive durch 3D-Landschaften, per Knopfdruck können wir jederzeit zwischen den beiden wechseln. Das ist auch nötig, denn jeder Held hat spezielle Fertigkeiten.

Während sich der Gnom unsichtbar macht und Feinde lautlos abmurkst, drischt Arkail vorzugsweise mit schwerem Gerät auf seine Gegner ein. Dank seiner starken Arme kann er Styx zudem auf Vorsprünge werfen, damit der dort ansonsten unerreichbare Bogenschützen unschädlich macht. Der Clou: Wir dürfen entweder in Echtzeit kämpfen oder im Pausenmodus bequem bis zu vier Angriffe aneinander reihen. Das Talent-Portfolio reicht von normalen Schlägen über Rundumhiebe und Fernkampf-Angriffe bis zu Betäubung und Unterbrechung.

Zwar ist bei den Gefechten durchaus Grips gefragt, die taktische Tiefe eines Dragon Ageerreicht Of Orcs and Men aber zu keiner Zeit. Und wer schnelle Echtzeitkämpfe bevorzugt, der dürfte die Dynamik von The Witcher 2vermissen.

Doch auch wenn das Spiel nicht an seine offensichtlichen Vorbilder heranreicht, machen die Scharmützel Spaß. Zumal sich Cyanide einen unterhaltsamen Kniff einfallen ließ. Denn wenn Arkail zu viel Schaden einsteckt, rastet er aus und schlägt unkontrolliert um sich.

Dann müssen wir mit Styx zwar schnell das Weite suchen, können aber vergnügt dabei zuschauen, wie der Ork im Rausch reihenweise Menschlein platt haut. Zu leicht wird Of Orcs and Men dadurch trotzdem nicht, schon der zweite der vier Schwierigkeitsgrade stellt Genre-Könner vor so manche Herausforderung.

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