PewDiePie und Co - Das steckt hinter der »Youtube-Sprache«

Eine Linguistin hat die Sprachgewohnheiten verschiedener Youtuber analysiert. Die klingen oft nicht nur ähnlich, sondern weisen tatsächlich erstaunlich viele Gemeinsamkeiten auf.

Dass viele Youtuber ähnlich klingen, könnte an gemeinsamen Sprachgewohnheiten liegen. So eine Linguistin. Dass viele Youtuber ähnlich klingen, könnte an gemeinsamen Sprachgewohnheiten liegen. So eine Linguistin.

Wer sich viel auf Youtube bewegt und beliebte Kanäle wie den von PewDiePie besucht, hat vielleicht das Gefühl, dass die erfolgreichen Entertainer einige Gemeinsamkeiten haben - beispielsweise eine ähnliche Art zu sprechen.

So ging es zumindest der Atlantic-Autorin Julie Beck, die die Linguistin-Professorin Naomi Baron bat, einige Videos von verschiedenen Youtubern zu analysieren. Vorher war ihr aufgefallen, dass verschiedene Kanäle ähnlich klangen, konnte die Gemeinsamkeiten aber nicht benennen. Baron hat inzwischen einige Kriterien herausgearbeitet, die sich in der Sprache erfolgreicher Youtuber häufig finden lassen.

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Ihr zufolge geht diese»Youtube-Sprache« auf eine besondere Betonung bestimmter Wörter und Silben zurück. Diese Methode sei allerdings nicht exklusiv den Videokünstlern vorbehalten, sondern werde schon immer genutzt, um die Aufmerksamkeit eines Publikums zu erhalten. Um tausende Zuschauer ohne direkten Sichtkontakt bei Laune zu halten, sei dieses Mittel für Youtuber aber besonders wichtig. Auch eine ausgeprägte Gestik und Mimik, sowie eine wechselnde Sprechgeschwindigkeit seien wiederkehrende Elemente, die zum Zuhören motivieren sollen. Allerdings sei das natürlich nicht bei jedem Youtuber gleich stark ausgeprägt.

Die »Youtube-Sprache«:

Langezogene Vokale: In der englischen Sprache wird der eine oder andere Vokal laut Baron gerne verschluckt. Bei vielen Youtubern ließe sich aber das bewusste Gegenteil finden. Sie betonen die sonst neutralen Vokale extra, um dem Wort mehr Bedeutung zu verleihen. In ihrem Beispiel wird das Wort »exactly« von »euh-xactly« zu «eh-xactly« Wobei der erste Vokal deutlich als »eh« ausgesprochen wird.

Extra-Vokale: Wörter lassen sich Baron zufolge auch durch einen kleinen Trick noch stärker betonen: Indem man neue Vokale zwischen Konsonanten einfügt. So wird beispielsweise »Trapping« zu »Terapping«, was das Wort länger und einprägsamer macht.

Lange Vokale: Der einfache Weg ist natürlich, die Vokale einfach zu verlängern. Das passiert mitunter übertrieben deutlich, kann aber auch subtiler passieren, sodass es dem Zuschauer nur unterbewusst auffällt. Dasselbe ist auch mit Konsonanten möglich.

Aspiration: Auch das Hauchen von Wörtern kann eine Möglichkeit sein, sie zu betonen. So sei ein »K« beispielsweise ein Buchstabe, bei dem man einen leichten Luftzug spürt, wenn man sich beim Sprechen den Finger an den Mund hält. Manche Youtuber verstärken diesen Effekt einfach.

Wer neugierig geworden ist, kann bei beispielhaften Youtube-Videos unter der News ja einfach mal ganz genau hinhören.

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