Prison Tycoon 3 - Kaufwarnung!

Wir lassen die sonst übliche GameStar-Contenance bei dieser Gelegenheit mal fahren und sagen’s in deutlichen Worten: Größerer Schund als der Prison Tycoon 3 ist uns seit langer Zeit nicht mehr untergekommen.

Wir lassen die sonst übliche GameStar-Contenance bei dieser Gelegenheit mal fahren und sagen’s in deutlichen Worten: Größerer Schund als der Prison Tycoon 3 ist uns seit langer Zeit nicht mehr untergekommen. Zehn Jahre Einzelhaft bei Brot und Peitschenhieben erscheinen und als nachgerade paradiesisches Vergnügen verglichen mit der Aussicht, diesen spielgewordenen Schrotthaufen noch eine Minute länger ertragen zu müssen.

Nun war die Prison Tycoon-Serie ja noch nie ein Glücksgriff großer Spielkunst, schon der erste Teil ließ 2005 Augen und Hirn dahinrotten. Seitdem schmeißen die Entwickler Virtual Playground weitere Serienteile auf den Markt, die sich im Wesentlichen durch die Versionsnummer unterscheiden. Inhaltlich und technisch gleichen sich die recycelten Knastleichen wie ein Ei dem anderen. Peinlicher ist nur noch, dass dem Publisher THQ der eigene Ruf nicht zu schade dafür ist, die Machwerke hierzulande Mal um Mal in die Läden zu stellen – offenbar gibt es genug Ahnungslose, denen man sehenden Auges Softwaremüll andrehen kann. Zumal es von ärgerlicher Gleichgültigkeit zeugt, in Deutschland ein Spiel zu veröffentlichen, in dem man Todeszellen bauen und Gefangene exekutieren lassen kann (mit USK-Freigabe ab 12 Jahren, wohlgemerkt, denn man sieht die Hinrichtung nicht).

Aus dem aktuellen dritten Teil der Serie spricht nun vollends nichts anderes mehr als schiere Käuferverachtung. Zum einen sind die spielerischen »Neuerungen« geradezu lachhaft: Wo vorher drei unterschiedliche Orte in den USA als Bauplatz für das Gefängnis dienten, heißen die drei Szenarien nun »Männergefängnis«, »Frauengefängnis« und »Militärgefängnis« und unterscheiden sich nur in der erbarmungswürdigen Grafik voneinander. Ob man Frauen oder (mutmaßlich) Terroristen einkerkert, macht nicht den geringsten Unterschied, neue Bauelemente gibt es nicht -- das ist schon freche Abzocke von Serienfans (die wir hier eher hypothetisch postulieren).

Vor allem aber ist es uns nicht gelungen, den Prison Tycoon 3 länger als fünf Minuten am Stück zu spielen, bevor das Spiel den Absturztod starb – auf mehreren Systemen, egal ob unter Windows Vista oder XP. Mitunter verabschiedete sich das Programm bereits Sekunden nach dem Laden des Spielstands wieder auf den Desktop. Der Mann vor dem Bildschirm schwankte zwischen Unglauben und Erleichterung.

Solange kein Patch für den Prison Tycoon 3 erscheint, lautet unser Urteil deshalb: Kaufen Sie das Spiel um Gottes Willen nicht! Sofern irgendwann ein Update die Abstürze beheben sollte, raten wir: Kaufen Sie das Spiel um Gottes Willen trotzdem nicht!

Wir harren derweil in geradezu fiebriger Angst des vierten Teils. Der ist in den USA bereits erschienen.

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