Project Witchstone: Gegen die Freiheit in diesem Rollenspiel zieht selbst Divinity den Kürzeren

Ihr träumt von einem Rollenspiel, bei dem ihr eure Geschichte komplett selbst mitbestimmen könnt? Die außergewöhnliche Erzählstruktur von Project Witchstone könnte euch genau das liefern.

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Wie würde eure Geschichte aussehen, wenn ihr alles tun und lassen könntet? Das könnt ihr vielleicht schon bald im Sandbox-Rollenspiel Project Witchstone (vorläufiger Projektname) des Entwicklerstudios Spearhead Games herausfinden.

Inspiriert von klassischen Rollenspielen wie Divinity: Original Sin und Pen&Paper-Rollenspielen verfolgt das Team eine ambitionierte Vision: Ein Spiel, das euch grenzenlose Freiheit bietet.

Project Witchstone will mehr Freiheiten bieten als jedes andere Rollenspiel Video starten 0:50 Project Witchstone will mehr Freiheiten bieten als jedes andere Rollenspiel

Was macht Project Witchstone so besonders?

Project Witchstone verzichtet auf eine festgelegte Hauptstory und setzt stattdessen auf eine nicht lineare Erzählstruktur in einer Welt, die auf all eure Entscheidungen und Handlungen reagieren soll. Ähnlich wie bei einem Pen&Paper-Rollenspiel erkundet ihr die Umgebung, kämpft in rundenbasierten Kämpfen gegen eure Feinde, umgeht Gefahren mit Stealtheinlagen oder schmeichelt euch in Dialogen bei NPCs ein.

Dabei hat jeder NPC im Spiel ein komplett eigenes Leben: Die Charaktere haben eine Persönlichkeit, einen bestimmten Tagesablauf, Sympathien für gewisse Fraktionen, Vorlieben und Abneigungen. Das wird besonders spannend, wenn wir NPCs zu unseren Begleitern machen. Obwohl sich die Charaktere eurer Party anschließen und ihr sie auch steuern könnt, behalten sie ihre eigenen moralischen Vorstellungen und Ziele. Deshalb solltet ihr darauf achten, dass eure Handlungen mit den Wünschen eurer Begleiter übereinstimmen, wenn ihr sie nicht wieder verlieren wollt.

Ihr könnt jeden NPC zu eurem Begleiter machen. Aber ist dieser auch mit euren Taten einverstanden? Ihr könnt jeden NPC zu eurem Begleiter machen. Aber ist dieser auch mit euren Taten einverstanden?

Begleiter sind auch interessanter Zündstoff für neue Story-Entwicklungen. Wird ein NPC Teil eurer Party, könnt ihr ihn in Teile der Welt mitnehmen, die er sonst wahrscheinlich niemals zu Gesicht bekommen hätte. Und die Welt reagiert wiederum darauf. Was passiert also beispielsweise, wenn ihr einen Sheriff in das Geheimversteck der Banditen lockt?

Um die Geschichte voranzutreiben und eine vollkommen individuelle Erfahrung zu generieren, greifen die Entwickler übrigens auf ein Einflusssystem zurück. In einem Dev Blog-Eintrag erklären sie:

Einfach ausgedrückt ist das Einflusssystem eine große Sammlung von Optionen, die verwendet werden können, um Menschen und Ereignisse außerhalb von geskripteten Dialogen, geplanten Questreihen und vorbestimmten Interaktionen im Spiel zu beeinflussen.

Dass die Skills des Spielers eine Rolle in Interaktionen spielen, sieht man in den meisten Rollenspielen. In Project Witchstone müssen wir aber nicht auf einen Dialog oder ein vorgegebenes Ereignis warten, um unsere Skills einzusetzen. Stattdessen können wir das jederzeit tun und sie nach Lust und Laune kombinieren, um die Story wieder in eine andere Richtung zu lenken.

Durch das umfangreiche Einflusssystem soll es euch möglich sein, jederzeit den Lauf der Geschichte zu verändern. Durch das umfangreiche Einflusssystem soll es euch möglich sein, jederzeit den Lauf der Geschichte zu verändern.

»Es ist durchaus möglich, das Einflusssystem zu verwenden, um sich eigene Situationen auszudenken, die bestehende Quests kurzschließen oder die Ereignisse sogar komplett verändern«, heißt es weiter im Dev Blog. So könnt ihr einen Banditen, der euch aus dem Nichts überfällt, dazu überreden, seine Waffen niederzulegen und einfach wieder wegzugehen.

Doch ihr solltet gut über eure Handlungen nachdenken. Denn jede Aktion zieht Konsequenzen nach sich. Begeht ihr einen Mord, wird nach euch gesucht. Gelingt es euch allerdings, die Tat beispielsweise dem örtlichen Schmied anzuhängen, wird dieser verurteilt. Ihr zieht euch dadurch aber vielleicht seinen Zorn zu und er wird Rache an euch üben wollen.

In Project Witchstone soll also jeder eurer Schritte die Welt verändern und die Geschichte mitbestimmen. Welche Story wird euer Abenteuer erzählen? Schließt ihr euch einer Fraktion an und arbeitet euch zu deren Oberhaupt hoch? Setzt ihr euch heldenhaft für die Unterdrückten ein? Oder seid ihr einfach ein friedlicher Abenteurer, der durch die Welt zieht, um Schätze aufzuspüren?

Wer sind die Entwickler?

Spearhead Games ist ein kleines Indie-Studio mit Sitz in Kanada. Das 2012 gegründete Entwicklerteam hat es sich zur Aufgabe gemacht, neue Wege zu gehen und einzigartigen Ideen für Narrative und spielerische Freiheit zu entwickeln. Ihre Spiele wie Stories: The Path of Destinies sind für ihre innovativen Erzählstrukturen bekannt. Mit Project Witchstone wollen sie diese spielerische Freiheit auf ein neues Niveau hieven.

Was gefällt uns bereits?

  • Große spielerische Freiheit durch Einflusssystem: Ein Spiel, bei dem man tun und lassen kann, was man möchte, klingt wie der absolute Traum eines jeden Rollenspielers. Während bei anderen Genre-Vertretern bestimmte Skills häufig nur wenig oder gar nicht zum Einsatz kommen, sollen sie in Project Witchstone nicht nur jederzeit eingesetzt, sondern auch mit anderen Skills kombiniert werden können. Was dabei wohl herauskommt?
  • Schreib deine eigene Geschichte: Was wäre ein Rollenspiel ohne Story? In Project Witchstone schreibt sich diese aber erst durch das Einwirken des Spielers. Vorgefertigte Questlinien gibt es zwar auch, diese können aber jederzeit auf den Kopf gestellt und in eine vollkommen neue Richtung gelenkt werden.
  • Begleiter-System: Dass die Begleiter in Project Witchstone nicht nur einfache Anhängsel sind, sondern zum einen ihre eigenen Gedanken und Ziele haben und zum anderen potenziell zu einem Initiator neuer Story-Entwicklungen werden, klingt nach einer spannenden Prämisse.

Wollt ihr Kämpfen aus dem Weg gehen, könnt ihr in Stealth-Einlagen auch einfach an Gegnern vorbeischleichen. Wollt ihr Kämpfen aus dem Weg gehen, könnt ihr in Stealth-Einlagen auch einfach an Gegnern vorbeischleichen.

Was bleibt noch unklar?

  • Wie spielt sich das Sandbox-Rollenspiel? Noch konnten wir Project Witchstone nicht anspielen. Wie gut sich die Erkundung der Welt, die taktischen Kämpfe und all die anderen Aktivitäten anfühlen, lässt sich also noch nicht beurteilen. Es bleibt auch spannend, wie die unterschiedlichen Systeme wie etwa das Einfluss-System ineinander greifen.
  • Wie gut wird die selbstgebastelte Story? Der Verzicht auf eine feste Geschichte ermöglicht zwar große Freiheit und individuelle Spielerlebnisse. Aber wie gut wird eine Story, die sich erst durch die Taten des Rollenspiels entfaltet? Sind die einzelnen Interaktionen mit den NPCs, die Entscheidungen, die wir treffen können, und die intrinsische Motivation des Spielers genug, um eine ausgeklügelte Haupthandlung und spannende Questlinien zu ersetzen?
  • Wie weitreichend sind die Spielerentscheidungen wirklich? Werden unsere Handlungen wirklich Teil eines großen und undurchsichtigen Netzes, das sich auf das Schicksal der ganzen Welt auswirkt? Oder beeinflussen unsere Entscheidungen die Welt nur in kleinen Bereichen? Bieten die Konsequenzen zudem genug Abwechslung oder bekommen wir es mit immer gleichen Mustern zu tun?
  • Wann ist der Release? Noch befindet sich das ambitionierte Spiel in einer frühen Entwicklungsphase. Ursprünglich wollte das Team für zusätzliche finanzielle Unterstützung eine Kickstarter-Kampagne starten. Diese wird allerdings immer weiter nach hinten verschoben. Wann wir also mit dem finalen Release rechnen können, ist noch unklar.

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