In Pulp Fiction geht es ordentlich zur Sache. Kein Wunder, immerhin handelt es sich um einen Film von Quentin Tarantino. Und wenn der legendäre Filmemacher (neben seinem Faible für Füße) für etwas berüchtigt ist, dann für ziemlich blutige Gewaltexzesse.
Sein Kult-Klassiker aus dem Jahr 1994 endet aber verhältnismäßig unspektakulär
. Falls ihr euch nicht mehr erinnert: Pulp Fiction setzt sich aus drei verschiedenen Episoden zusammen, die stark miteinander verwoben sind, aber nicht in chronologischer Reihenfolge erzählt werden.
Die Bonnie-Situation - in ein bisschen brutaler
Den Abschluss des 154-minütigen Films bildet Die Bonnie-Situation
. In den letzten Szenen des Films finden sich Vincent Vega (John Travolta) und Jules Winnfield (Samuel L. Jackson) in einem Restaurant wieder. Und das wird zu diesem Zeitpunkt von den beiden Kleinkriminellen Pumpkin (Tim Roth) und Honey Bunny (Amanda Plummer) überfallen.
Während Vincent auf dem Klo verschwindet, kommt es zur Konfrontation zwischen Jules und Pumpkin, bei dem Jules die Oberhand gewinnt. Trotzdem überlässt er Pumpkin sein Geld und erkauft sich mit 1.500 Dollar dessen Leben - nur den Koffer von Marcellus Wallace (Ving Rhames) kann und will Jules nicht rausrücken.
An jedem anderen Tag hätte Jules das Pärchen mit ziemlicher Sicherheit ausgeschaltet. Doch basierend darauf, was Jules zuvor erlebt hat (seiner Meinung nach wurde er durch eine göttliche Fügung
vor dem sicheren Tod verschont), macht er gerade eine Entwicklung
durch.
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Die Wandlung, die Jules im Verlauf von Pulp Fiction durchmacht, hätte laut Samuel L. Jackson eine Szene verdeutlicht, die es nie in den fertigen Film geschafft hat. Das verrät der 75-jährige Schauspieler jetzt in einem Interview mit GQ:
Im ursprünglichen Drehbuch von Pulp Fiction, während wir uns im Diner befinden, kommt Tim [Roth] zu mir rüber und fragt, was sich im Koffer befindet [...]. Als er ihn öffnet, schieße ich Honey Bunny vom Tresen runter. Und dann schieße ich [Pumpkin] über den Haufen.
Dann kommt es zu einem Schnitt, ich öffne die Augen und das hätte ich getan, bevor es zu der Vision im Haus [als wir den Koffer an uns genommen haben] kam, niemanden mehr zu töten. [Pumpkin] steht immer noch vor mir. Also hat es das nicht [in den Film geschafft].
Laut Jackson nicht die einzige Änderung
Jackson hat sogar noch ein weiteres Beispiel, dass Tarantinos ursprüngliche Vision für Pulp Fiction einen ganzen Ticken brutaler ausgefallen ist.
In der Szene, in der Vincent versehentlich Marvin erschießt (Phil LaMarr) hätte ihn die Kugel nicht in den Kopf getroffen und sofort getötet, sondern in den Hals. Und während Marvin langsam verblutet und an der Kugel erstickt, hätten Vincent und Jules diskutiert, bis es zu dem erlösenden Kopfschuss kommt.
Pulp Fiction sorgte 1994 bei der Veröffentlichung des Films aufgrund der expliziten Gewaltdarstellung für Aufsehen und Diskussionen. Damit sah sich Quentin Tarantino bei seinen Filmen immer wieder mal konfrontiert. Der Regisseur bezeichnet die aber selbst als bewusst eingesetztes Stilmittel - und fairerweise muss das nicht den Geschmack eines jeden treffen.
Übrigens will Quentin Tarantino nur noch einen letzten Kinofilm herausbringen. Allerdings bleibt aktuell offen, welches Projekt sein zehntes und damit letztes wird. Ursprünglich arbeitete Tarantino an The Movie Critic, hat den Film allerdings wieder verworfen. Was jetzt sein großer Abschluss werden soll, ist im Moment nicht bekannt.
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