Das Szenario
Ähnlich wie Assassin's Creed 2 nimmt sich auch Red Dead Redemption ausreichend Zeit, um die handelnden Charaktere einzuführen und den Spieler mit den Fähigkeiten seines Vieleck-Alter-Egos vertraut zu machen.
So erlernen wir bei einem Rennen mit Mrs. McFarlane die Eigenheiten von Pferden, üben den Lasso-Einsatz und lernen, mit dem Schießeisen umzugehen. Nachdem Marston der Farmerin beim Einfangen ausgebüxter Klepper zur Seite gestanden hat, ist es endlich soweit: Der Ex-Outlaw bekommt als Dank für seine Dienste ein Pferd geschenkt und macht sich auf in die Prärie, um mutig dorthin zu reiten, wo noch kein Redakteur jemals gewesen ist. In Internet-Foren wird Red Dead Redemption gerne in die »GTA mit Pferden«-Schublade gesteckt. Wer jedoch zum ersten Mal im leichten Trab vom Farmgelände reitet und danach von der sich bis zum Horizont ausrollenden Landschaft förmlich erschlagen wird, bemerkt schnell, dass dieser Vergleich nur bedingt zutrifft.
Denn im Gegensatz zum Beton- und Glasmoloch Liberty City aus GTA 4 verschluckt Red Dead Redemption den Spieler nicht - sondern spuckt ihn in eine Welt, in der die Natur noch die treibende Kraft ist. Eine Welt voller Hitzeflimmern, rätselhafter Felsformationen, sich im Wind wiegender Gräser und was am wichtigsten ist (so absurd das im Zusammenhang mit einem Videospiel auch klingen mag), in eine Welt voller Leben. Von den Rändern des LCD-Panels begrenzt erstreckt sich eine Szenerie, die nicht geometrisch und nicht statisch ist, die sich unter den Augen des Spielers stetig verändert. Hier ist der Himmel nicht von Wolkenkratzern verstellt, wird nicht unsere hektische Realität abgebildet, sondern die Vergangenheit. Man denkt an John Wayne als Rooster Cockburn, Clint Eastwood in »Ein Fremder ohne Namen« oder Robert Duvall in »Open Range« und gibt dem Gaul die Sporen, denn wie jede gute Sandkastenwelt weckt auch das glühend heiße New Austin Abenteuerlust und Forscherdrang.
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