Das Runden-Strategiespiel Rise of Prussia beginnt im Jahr 1756, in dem's in Europa gehörig scheppert. Am 29. August marschiert Friedrich II. ohne Kriegserklärung in Sachsen ein und kommt damit einem Angriff der jungen Allianz aus Österreich, Frankreich und Russland auf Preußen zuvor. Der Siebenjährige Krieg bricht aus.
In Rise of Prussia fechten Sie in sieben Kampagnen den Konflikt nach. Über 1.000 Regionen von Aurich bis Wien bilden das Spielfeld, das zwar schön bunt, aber preußisch-nüchtern anzuschauen ist. Die Truppen steuern Sie grundsätzlich ähnlich wie in Napoleon: Total War: Über Spielkarten am unteren Rand schichten Sie Verbände um oder bugsieren sie in die gewünschte Zielprovinz.
Online-Aktivierung
Vor der Installation fragt Sie Rise of Prussia nach einer E-Mail-Adresse, die Sie zusammen mit dem Aktivierungscode eingeben müssen. Ohne E-Mail-Adresse ist eine Installation nicht möglich.
Gefechte werden simuliert
Das war’s aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Wenn in Rise of Prussia verfeindete Armeen aufeinanderprallen, sind Sie immer zum Zuschauen verdammt, nach dem »Startschuss« gibt es weder Echtzeit-Gefechte noch irgendwelche Eingriffsmöglichkeiten. Denn das Spiel berechnet die Gefechte und lässt dabei penibel jede Winzigkeit mit einfließen, unter anderem die Sichtbarkeit gegnerischer Truppen von eigenen Schiffen aus.
Normalerweise wird eine Schlacht in sechs Kampfrunden à eine Spielstunde aufgedröselt, in denen Sie wie in einem Uralt-Fußballmanager Textmeldungen bekommen, wer jetzt gerade auf wen ballert. Größere Gefechte können sich glatt über mehrere Spieltage hinziehen. Ähnlich umfangreich ist die Auswertung, in der Sie die Resultate für jedes einzelne Regiment einsehen dürfen.
Klingt wahnsinnig unspektakulär, hat aber trotzdem gelegentlich Nägelkau-Potenzial: Weil die Kommandanten verflixt wichtig sind und den Ausgang ganzer Schlachten entscheiden können, fiebern wir mit ihrem Schicksal mit, fast wie in einem Rollenspiel.
Wenig Mikromanagement
Für einen Paradox-Titel erfordert Rise of Prussia hinter der detailverliebten Fassade aus zig Truppendaten und Kommandeursfähigkeiten überraschend wenig Mikromanagement.
Beispiel Versorgungssystem: Truppen können zwar hungrige Mägen oder akuten Munitionsmangel kriegen, doch wir müssen weder Futter noch Kugeln selbst herbeischaffen, stattdessen reicht zum Beispiel ein Überstundenausgleich in der nächsten Fabrikstadt. Ignorieren wir den desolaten Zustand, bekommen wir deutliche Warnmeldungen.
Sehr gut setzt Rise of Prussia auch die Wetter- und Geländeverhältnisse um. Die Linieninfanterie des Alten Fritz ist bei Sonnenschein im Flachland unschlagbar, kann bei schlechtem Wetter in bergigem Gelände aber ihre Feuerreichweite nicht ausspielen und zieht gegen österreichische Milizionäre den Kürzeren.
Schade, dass sich das alles mehr im Spielerkopf als auf dem Monitor abspielt, denn Textzeilen wie »Österreichische Artillerie setzt zusätzliche Munitionsvorräte ein« entstammen einer weiteren preußischen Tugend: der Sparsamkeit. Da wünschen wir uns doch mal etwas bajuwarischen Krachleder-Frohsinn ...
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