Risen 2 - Aufgezogen wie ein Buddelschiff

Die Piranha Bytes-Bastelanleitung für Risen 2: Anfangs behutsame Führung durch die Enge, dann erst entfaltet das Rollenspiel die Entscheidungs-Segel. Wir haben uns das neueste Model angeschaut.

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Es wäre ja auch zu schön gewesen: Nur um ein Gefühl für Kameraführung und Steuerung zu bekommen, dürfen wir bei unserem Besuch bei Piranha Bytes selbst mal Hand an die Maus legen, allerdings nicht in die Story von Risen 2hineinspielen. »Wir haben noch so viel zu erzählen, das können wir jetzt noch nicht alles auf einmal raushauen«, bremst der Risen 2-Produzent Roman Grow unseren Entdeckerdrang. »Es ist zwar jetzt alles an fundamentalen Features eingebaut, aber wir sind mitten in den komplexen Prozessen der Feinabstimmung, und über so manches Detail wollen wir in diesem Stadium noch nicht sprechen. Einfach auch, weil das morgen vielleicht schon wieder nicht mehr genau so ist, wie es heute gesetzt zu sein scheint. Wir nehmen uns alle Zeit, die wir brauchen, um Risen 2 perfekt zu machen«, ergänzt er.

Okay, denken wir, das heißt also entweder, das Spiel ist rein technisch doch noch nicht soweit, wie wir angenommen hatten. Oder das Grundgerüst steht, aber der kreative Prozess ist noch in vollem Gange. Oder beides. Alles möglich, wir tippen angesichts der schon ziemlich runden Animationen, der problemlosen Gebietswechsel und der Erfahrungen mit dem technisch weitgehend fehlerfreien Vorgänger Risen auf technisches Polishing und kreatives »Work in Progress«. Wir werden sehen, und zwar jetzt, gespannt stürzen wir uns in unseren Tag mit Risen 2.

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Lebertraining beim Rum-Sitzen

Als erstes inspizieren wir unsere Spielfigur: Scheint alles dran zu sein. Vor allem Haare, und zwar ein gutes Stück länger als in anderen Piranha-Bytes-Spielen. Halt, da fehlt doch etwas, ein Auge. Stattdessen trägt der nach wie vor namenlose Held nun eine dekorative Augenklappe. Das echte Guckerle hat er beim etwas müden Finale des ersten Risenverloren.

Solch liebevoll inszenierte Tavernen sind einmal mehr Dreh- und Angelpunkte für Handlung und Quests. Solch liebevoll inszenierte Tavernen sind einmal mehr Dreh- und Angelpunkte für Handlung und Quests.

Risen 2 schließt also einigermaßen nahtlos an den Vorgänger an. Und das sehr zum Missvergnügen unseres Helden. Der wälzt sich schlaflos in seiner Hängematte rum, den Kopf zum Bersten voll mit titanischen Monstern, Weltuntergang, zu wenig Geld für Schnaps, und so weiter. Ach, es ist wirklich trostlos, rings um uns sind große Teile der Welt verwüstet, viele Menschen tot. Nachdem wir den Titanen besiegt hatten, kamen dessen monströse Kumpane und haben sich mal eben die Welt vorgeknöpft, grob durchgekaut und gelangweilt wieder ausgespien.

Zu tun haben wir eigentlich nichts weiter, wir sind ein der Sauferei verfallener, gescheiterter Held. Wir pflegen unsere Depressionen und leben in den Tag hinein. Genau das nervt die örtlichen Behörden. Örtlich? Wo sind wir hier überhaupt, ist das hier Faranga, das für viele Spieler im Nachhinein gar nicht so riesige Risen-Eiland? Nein, wir sitzen in der malerischen Hafenstadt Caldera fest. Hier hat die Inquisition das Sagen, und herumlungerndes Gesindel war noch nie hoch angesehen bei den Wächtern der Tugend. Während wir also unseren Hintern in der Hängematte schaukeln, taucht ein alter Bekannter aus Risen auf: Carlos, ehemals Kommandant der Hafenstadt, jetzt in Caldera der lokale Ober-Inquisitor.

Er hat auch gleich eine Idee, was wir für ihn tun können - oder wie er uns loswerden kann und damit gleich noch eines seiner Probleme löst. Rund um den Globus wird die Schifffahrt (oder was davon übrig ist) von gigantischen Seeungeheuern lahmgelegt, kaum ein Kahn entgeht den Tentakeln des monströsen Krakengetiers. Wir, in Gestalt des ziemlich abgerissenen namenlosen Helden, sollen mal ein Auge auf die Sache werfen. Carlos scheint zu wissen, dass die Sache wahrscheinlich eine Nummer zu groß für uns ist, aber wenn wir die Aufgabe schon nicht lösen, ist wenigstens ein Herumtreiber weniger in seiner Stadt unterwegs.

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