Rust - Der Drecksack-Simulator

Die Early-Access-Version von Rust hat sich bereits mehr als 200.000 Mal verkauft. Wir vermuten: Spieler basteln gerne und lieben es, gemein zu Anderen zu sein. Wie das Spiel beides kombiniert, zeigen wir in unserer Vorschau.

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Das Multiplayer-Survival-Spiel Rust vereint zwei Lieblingsbeschäftigungen des Menschen: sich handwerklich betätigen und anderen Mitmenschen das Leben zur Hölle machen. Rust ist das neue Projekt von Garry Newman, dem Entwickler der Source-Engine-Spielzeugkiste Garry's Mod und seiner Firma Facepunch Studios. Beschreiben lässt es sich am besten als Mix aus der Klötzchensandbox Minecraft und dem Zombie-Survival-Spektakel DayZ.

Rust ist bereits jetzt in einer frühen Alpha-Version über das Early-Access-Programm via Steam verfügbar. Obwohl der Entwickler selbst auf seiner Webseite dazu rät, vorerst noch die Finger von Rust zu lassen, haben bereits über 200.000 Spieler zugeschlagen.

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Do-it-Yourself-Besiedlung

Für die Investition von knapp 19 Euro (die in nicht näher benannter Zukunft erscheinende fertige Version des Spiels ist im Preis enthalten) dürfen wir uns auf Rust Island, dem Schauplatz des Spiels, ordentlich austoben. Die Insel besteht aus weiten Ebenen, die von unüberwindlichen Gebirgsrücken durchtrennt sind und ist vor allem eines: sehr groß und sehr leer. Es gibt zwar einige Reste menschlicher Besiedelung wie ein paar einsame verlassene Hangars oder eine Asphaltstraße, die sich ins Nirgendwo schlängelt - ansonsten fühlen wir uns, als würden wir eine besonders dünn besiedelte mongolische Provinz durchreisen.

Die Facepunch-Studios haben Rust mit voller Absicht nicht mit Häusern und Dörfern zum Ausplündern dekoriert, in denen die Spieler gierig nach Hundefutterdosen und Schraubenziehern stöbern müssen: Stattdessen sollen die Spieler selbst die Insel mit Bauwerken füllen, die sie dann bewohnen, bewachen oder überfallen.

Jemand zuhause?

Und richtig: Wenn wir die Augen offenhalten, stolpern wir überall auf der Insel über primitive Holzkonstruktionen. Manche von ihnen sehen aus, als hätte Papi im Garten mit seinen Kindern ein Baumhaus zusammengenagelt, andere sind richtiggehende Forts. In der Nähe solcher Behausungen bekommen wir jedes Mal eine Gänsehaut: Ist der Besitzer vielleicht gerade anwesend und beobachtet uns heimlich von drinnen, oder ist das Gebäude verlassen? Die Bretter und Balken der hölzernen Strukturen in Rust sind nämlich nicht mit besonders großer Präzision zusammengefügt und erlauben manchmal einen Blick durch Ritzen zwischen den Latten.

Spuren... Ooh, eine andere Hütte! Wir schleichen uns vorsichtig an und schauen uns einmal um…

...anderer Spieler …und entdecken durch einen Spalt in den Balken, dass da jemand drin schläft!

Wie haben wir uns erschreckt, als wir bei unserem ersten entdeckten Holzverschlag durch eine Holzspalte lugten und einen menschlichen Arm erspähten, der offensichtlich zu einem auf einer Matratze liegenden Schläfer gehörte! Manche der Rust-Server sind nämlich sogenannte »Sleeper«-Server, bei denen die Spielfigur beim Ausloggen dort »schläft«, wo der Spieler sie geparkt hat. Gut, dass die Türen der Holzhütten für andere Spieler verschlossen sind. Das hilft natürlich wenig gegen Einbrecher, die mit C4-Sprengstoff ausgerüstet sind - was durchaus vorkommt.

Steinzeit-Tech

Als neuer Überlebender auf Rust Island können wir von Sprengstoff und Sturmgewehren aber nur träumen. Stattdessen müssen wir uns mit Hochtechnologie aus dem Neolithikum begnügen: einem Stein. Mit diesem tollen Allzweckwerkzeug können wir zumindest Holz hacken (seltsam, die Bäume bleiben dabei unversehrt) und mit dem Holz ein Feuerchen entfachen. Das hält uns nachts warm, verrät aber auch unsere Position. Die andere Ressource, für deren Herstellung wir unseren Multifunktionsstein nutzen können, ist - Stein.

Das mit dem Stein sieht schlimmer aus, als es ist – wir wollen dem guten ZaZu nichts tun. Das mit dem Stein sieht schlimmer aus, als es ist – wir wollen dem guten ZaZu nichts tun.

Aus unerfindlichen Gründen gibt es Steinabbau-Stellen nicht in der Nähe von Felsen. Stein-Vorkommen tauchen automatisch in der Nähe des Spielers auf, sobald er seine Wanderschaft eine Weile unterbricht; eine etwas exzentrische Gamedesign-Entscheidung, wie wir finden. Mit etwas Arbeitseifer und Geduld können wir uns so über kurz oder lang ein gemütliches Blockhaus bauen - wenn wir nicht vorher verhungern. Irrsinnig detailliert ist das Crafting in Rust aber übrigens nicht - um eine 9-mm-Pistole herzustellen, benötigen wir nichts weiter als 10 Einheiten minderwertiges Metall. Dass da in der Realität zwischen ein paar Klumpen Blech und einer funktionsfähigen Beretta noch ein paar zusätzliche präzise Fertigungsschritte liegen, ignorieren wir einfach mal wohlwollend.

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